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Rache zum Dessert (German Edition)

Rache zum Dessert (German Edition)

Titel: Rache zum Dessert (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Clayton
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Stimmungswechsel. „Hattest du nicht selbst gerade noch Kummer?“
        „Ja …“, dachte er kurz nach. „Das mit Lee tut höllisch weh, aber ich habe nicht vor, mir deswegen, so wie du, Monate danach noch das Leben damit zu versauen. Es geht immer weiter.“
        „Du hast Lee verziehen?“, sah sie Karl mit großen Augen an.
        „Nein, ich werd ihm den Kragen umdrehen, aber dann kann ich den Platz in meinem Herzen, jemand anderem öffnen. Den Anstoß bekam ich, als du zur Tür hereinspaziert bist. Außerdem will ich ja nicht als verbitterter alter Mann enden.“
        „Findest du mich denn verbittert?“
        „Wenn du so weitermachst“, ernst sah er sie an. „Weißt du noch, als ich dir sagte, Frau sein bedeutet auch Schauspielerin zu sein?“
        Theresa nickte, sie konnte sich noch genau daran erinnern.
        „Aber das bedeutet nicht“, fuhr Karl in sehr ruhigem Ton fort, „dass du dein ganzes Leben schauspielern solltest. Es gibt wie überall im Leben ein Zuviel, und wenn du es übertreibst, wirkt dein Selbst nicht mehr natürlich. Nach so langer Zeit solltest du dich etwas Neuem öffnen.“
        Theresa traten die Tränen in die Augen. Karl, der gerade selbst so viel Kummer hatte, traf den Nagel auf den Kopf. Sie schauspielerte ihr Leben, und ja, sie war verbittert. Das mit Sven, so dachte sie, hatte sie nicht abgeschlossen, sondern nur verdrängt.
        „Danke Karl“, flüsterte sie. „Gehn wir vor dem Essen noch ein bisschen spazieren?“
        „Gute Idee“, grinste Karl, „da bekommen wir beide den Kopf frei.“
     
     
     

 29
     
     
     
        Unruhig lief Theresa in seinem Vorzimmer auf und ab. Ausgerechnet auf Michael zu treffen konnte man wirklich nur als blöden Zufall bezeichnen, aber vielleicht erkannte sie er ja auch gar nicht.
        „Sie können jetzt rein gehen“, wurde sie von seiner Sekretärin aufgefordert. Einer schon etwas älteren Dame, mit schütterem weißen Haar und einem mütterlichen Gesicht. Stolz rückte sie das Bild ihrer Enkel auf dem Schreibtisch gerade. Eine Sekretärin, wie man sie sich als Frau für seinen Mann nur wünschen kann. Diese Finger würden garantiert dort bleiben, wofür sie auch bezahlt wurden.
        Bevor Theresa entschlossen die Tür öffnete, atmete sie noch einmal tief ein. Aus unersichtlichem Grund fing ihr Herz an zu klopfen, was sie jedoch auf die Tatsache schob, dass es die Aufregung vor diesem Auftrag war.
        „Sie?“ ungläubig starrte er ihr entgegen.
        Die Hoffnung, dass er sie nicht wiedererkannte, wurde durch diese Begrüßung zerstört.
        „Ähm, ja ich“, antwortete sie nervös.
        Verächtlich schnaubte er aus und ignorierte ihre Hand, die sie ihm höflich entgegengestreckt hatte. „Sie sind also der Racheengel“, stellte er fest.
        „Wenn Sie das sagen“, antwortete sie schnippisch. Doch unwillkürlich machte ihr Herz wieder einen Satz. Dass sie in seiner Anwesenheit nervös wurde, war ihr unangenehm, und eine leichte Röte überzog ihr Gesicht.
        Für einen Moment sah er sie undurchsichtig an. Sie hatte das Gefühl, als würde sein Blick durch sie hindurchgehen.
        „Ich bin mir nicht sicher, ob wir Hand in Hand arbeiten können“, sagte er plötzlich.
        Belustigt zog sie die Augenbrauen nach oben. „Hand in Hand? So gut kennen wir uns doch gar nicht.“
        Ihre eigentlich spaßig gemeinte Antwort quittierte er mit einem spöttischen Blick. Verständnislos schüttelte er den Kopf.
        „Machen sie nur die Scheidungspapiere, ich kümmer mich um den Rest“, schob sie eilig hinterher.
        „Genau, das macht mir ja Sorgen. Mit so etwas will ich eigentlich nichts zu tun haben.“
        Tief atmete Theresa ein. Sie hatte versucht, sich Karls Worte zu Herzen zu nehmen, aber diese Arroganz, die dieser Anwalt an den Tag legte, machte sie wütend. Und das war nicht geschauspielert. Was fiel diesem Mann eigentlich ein, sie so von oben herab zu behandeln? Okay, sie hatte ihm den Stuhl unterm Arsch weggezogen, aber gab ihm das Recht, mir ihr so umzuspringen?
        Trotzig legte sie ihren Kopf schief und blickte ihn herablassend an. „Ich wiederhole gerne für Sie Frau Kopnicks Vorstellungen noch einmal. Ich werde ihre Rachewünsche erfüllen, Sie die Scheidung. Sie geben mir die Papiere, ich übernehme den Rest. Ist wohl auch für Sie nicht allzu schwierig, oder?“
        „Bevor ich irgendetwas mache, möchte ich

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