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Rache: Zwei Schwestern. Ein Traum. Die Stärkere gewinnt (German Edition)

Rache: Zwei Schwestern. Ein Traum. Die Stärkere gewinnt (German Edition)

Titel: Rache: Zwei Schwestern. Ein Traum. Die Stärkere gewinnt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Osbourne
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leise.
    »Fünf«, sagte Chelsea und fügte stolz hinzu: »Fünf Jahre und drei Monate.«
    Derek starrte das Mädchen einen Moment lang schweigend an. Und schluckte. »Okay.«
    Margaret streifte sich die Gummihandschuhe ab. Sie holte tief Luft und sah sich in ihrer makellos sauberen und ordentlichen Küche um, bis ihr Blick bei ihrer Tochter verweilte. »Chelsea«, sagte sie ruhig, »das ist dein Onkel Derek.«

Zweiter Teil
    THE WINNER
TAKES IT ALL
    13
    1992
    K omm her, Roxy, gib mir einen Kuss.« Chelseas Stimme war tief. Sie räusperte sich und schlenderte wie ein Junge durch den Flur. Amber, die ihren Text in der Hand hielt, kicherte.
    »Ich würde dich nicht einmal dann küssen, wenn du der letzte Junge auf dieser Welt wärst, Robbie«, sagte sie zögernd mit klarer Stimme.
    »Ach ja?«, knurrte Chelsea und machte einen Satz auf ihre Schwester zu, die kieksend vor Lachen zurückfuhr.
    »Hör auf, Chelsea!«, stieß sie schließlich keuchend aus. »Mir ist ganz flau im Magen. Ich bin so nervös. Bitte nicht.«
    »Ach, du brauchst nicht nervös zu sein, Amber.« Die vierzehnjährige Chelsea Stone ließ ihr Manuskript zu Boden fallen und setzte sich auf einen der Plastikstühle im Probenraum der BBC. Sie strich ihrer Schwester über den goldblonden Zopf und begann, auf ihrem Platz auf und ab zu hopsen. »Du bist sowieso die Beste, glaub mir das. Die anderen Mädchen sind doof. Die haben’s nicht drauf.«
    Etwas weiter entfernt im Flur blickten zwei Mädchen und ihre Mütter auf.
    »Chelsea, hör auf, deine Schwester so kurz vor dem Vorsprechen aufzuregen. Zappel nicht so herum und sei still.« Margaret Stone schien ihre ältere Tochter nur noch auszuschimpfen. »Und sprich nicht so gewöhnlich. Dein Vater und ich haben dich nicht wie ein Gossenmädchen erzogen.« Sie machte eine Pause. »Es ist auch nicht höflich, andere als ›doof‹ zu bezeichnen. Amber, Liebes, du bist gleich dran. Komm her und setz dich neben mich.«
    Nicht besonders zerknirscht hörte Chelsea mit dem Hopsen auf und begann, auf einer Haarsträhne zu kauen. Amber stand gehorsam auf, setzte sich neben ihre Mutter und faltete die Hände brav im Schoß. So warteten sie.
    »Amber Stone?«
    Ein nett aussehender Mann Mitte dreißig in Hemd und Jeans kam mit einem Klemmbrett im Arm aus dem Castingraum.
    »Ich bin Simon Moore«, sagte er. Amber, die von ihrer Mutter gestupst wurde, stand auf, als er näher kam, und Margaret betrachtete sie voller Stolz. Amber trug eine Bluse mit Perlmuttknöpfen, einen blau-rosa karierten Rock, dazu eine dunkelblaue Strumpfhose und ihre geliebten Collegeschuhe. Ihr goldenes Haar war zu einem glänzenden Zopf geflochten.
    Margaret kannte Simon Moore – im Augenblick schienen ihm im Filmgeschäft alle Türen offenzustehen. Er hatte für Grange Hill und andere Teenie-Serien gearbeitet und verschiedene Fernsehfilme gemacht. Nun suchte er junge Darsteller für den Film Roxys neun Leben, eine Soap über ein Mädchen, das neu in der Stadt und der Schule war. Wie Grange Hill sollte sie frech sein, dramatisch, doch ein wenig glamouröser – man versprach sich sehr viel davon. Simon stand in dem Ruf, einen untrüglichen Blick für frische Talente zu haben, und Margaret war der festen Meinung, dass Amber beste Chancen hatte. Sie stand ebenfalls auf, so dass nur noch Chelsea saß, die auf ihrer Haarsträhne kaute und aus dem Fenster blickte.
    »Ich bin Margaret Stone«, sagte Margaret und streckte Simon die Hand hin. Sie reichte ihm eine Mappe mit Hochglanzfotos, die sie für ziemlich viel Geld hatte anfertigen lassen. Darin befanden sich auch Ausschnitte aus der Lokalzeitung. »Amber strahlt im Krippenspiel«, lautete die erste Schlagzeile.
    »Sehr schöne Fotos«, sagte Simon, der die Mappe durchblätterte. »Wow. Wirklich professionell.«
    »Mein Mann hat die Mappe in Auftrag gegeben«, sagte sie und fügte zurückhaltend hinzu: »George hat ziemlich viele Kunden in der Showbranche, daher weiß er, wie wichtig eine gute Präsentation ist.«
    »George?« Simon blickte mäßig interessiert auf, doch dann schien es ihm zu dämmern. »Ah«, sagte er langsam. »George Stone? Er ist Ihr Mann?«
    »Ja«, sagte Margaret und versuchte, nicht selbstzufrieden zu lächeln. Sie war nun vierzehn Jahre mit George verheiratet, und sein Ruf war nie besser gewesen. »Kennen Sie ihn?«
    Simon Moore nickte. »Natürlich kennt man seinen Namen. Und, ja, ich habe ihn einmal auf einer Party getroffen.«
    Er lächelte und betrachtete Margaret

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