Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Rache

Rache

Titel: Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
Vom Netzwerk:
bearbeitete. Als sie fertig war, ging sie in die Hocke, um den Kühlergrill sauber zu machen.
    Dann traten alle ein paar Schritte zurück, und Ralph brachte wieder den Schlauch in Aktion. Als das Wasser, das an den Flanken des Wagens hinablief, nicht mehr seifig schäumend, sondern klar war, drehte Ralph den Schlauch wieder zu und winkte Jack weiter.
    Der Mercedes setzte sich in Bewegung, und hielt ein paar Meter weiter vorne wieder an, wo sich die Mädels von der Trockencrew mit ihren Lappen auf ihn stürzten. Fröhlich miteinander plappernd hüpften sie vor Jacks Nase herum, beugten sich über Kühlerhaube und Kofferraum und drückten ihre halbnackten Körper an die Fenster.
    »Sieh sie dir nur an«, sagte Fran. »Was die wieder für eine Show abziehen. Wetten, dass Jack mich jetzt schon vergessen hat?«
    »Ich weiß nicht«, erwiderte Brenda.
    »Von denen ist keine so fett wie ich.«
    Brenda legte ihr einen Arm um die Schulter und sagte: »Jetzt mach mal halblang. Der vergisst dich bestimmt nicht so schnell.«
    »Glaubst du?«
    »So was vergisst ein Junge nicht.«
    Fran sah sie stirnrunzelnd an. »Was denn?«
    »Du weißt schon.«
    » Was soll ich wissen?«
    »Na, was du gemacht hast.« Brenda nahm den unteren Rand ihres T-Shirts und wischte sich damit das Gesicht ab. »Jetzt musst du dir bloß noch mein Bikinitop wegdenken.«
    »Was?«
    »Du hast ihm deine Titten gezeigt.«
    »Hab ich nicht.«
    »Vielleicht nicht absichtlich, aber trotzdem …« Brenda zuckte mit den Achseln.
    Fran schaute sie mit offenem Mund an. »Du machst Witze.«
    Brenda schüttelte den Kopf.
    »Um Gottes Willen!«
    Ein Versehen?
    Brenda lachte.
    »Das ist nicht lustig.«
    »Tut mir Leid.«
    »Ist es passiert, als ich mir den Schweiß aus dem Gesicht gewischt habe?«
    »Ja. Ich habe dir kurz vorher noch gesagt, du sollst dein Sweatshirt ausziehen . «
    »Aber ich konnte es gar nicht ausziehen, ich habe ja nichts drunter an.«
    »Das wissen wir jetzt.«
    »Oh Gott.« Fran senkte den Kopf und murmelte: »Ich glaube, mir wird schlecht.«
    »Hey, das ist doch okay. Außer mir hat es wahrscheinlich sowieso niemand gesehen.«
    »Und was ist mit Jack?«
    »Selbst wenn er es gesehen haben sollte, dann ist er in ein paar Minuten weg.« Brenda schaute hinüber zu dem Mercedes. Nur noch Tracy war am Heckfenster zu Gange, die anderen hatten mit dem Abtrocknen bereits aufgehört.
    »Siehst du? Sie sind so gut wie fertig.«
    Fran schaute nicht einmal hin. »Wie viel war zu sehen?«, fragte sie.
    »Nur ein bisschen. Mach dir keine Sorgen deswegen, okay? Selbst wenn Jack alles mitbekommen hat, wäre es nicht schlimm. Schließlich kennt er dich nicht. Wahrscheinlich wirst du ihn nie wieder sehen.«
    Fran drehte sich zu dem Mercedes um.
    Tracy hatte das Rückfenster jetzt trockengerieben und spazierte, lässig den Lappen schwenkend, hinüber zu ihren Freundinnen.
    Das Fahrerfenster glitt nach unten.
    »Alles fertig, Süßer«, rief Stephanie. »Bis zum nächsten Mal!«
    »Blöde Ziege«, murmelte Fran.
    »Stimmt«, pflichtete Brenda ihr bei.
    Die beiden sahen dem Mercedes hinterher, wie er die nächste Ausfahrt des Parkplatzes ansteuerte. Dort blieb er kurz stehen, bevor er nach rechts auf den Fairview Boulevard abbog.
    »Großer Gott«, sagte Fran, als er draußen auf der Stra ße vorbeifuhr. »Der schaut uns ja direkt an.«
    »Nein, der schaut dich an.«
    Der Wagen wurde langsamer und bog bei der nächsten Einfahrt wieder auf den Parkplatz ab.
    »Er kommt zurück.«
    »Großer Gott.«
    »Vielleicht möchte er dich noch mal anschauen.«
    Fran stieß ihr den Ellenbogen in die Rippen.
    Ralph, Quentin und Baxter blickten erst den Mercedes, dann die beiden Mädchen an und wechselten bedeutungsvolle Blicke.
    Baxter runzelte die Stirn.
    Quentin kicherte.
    Ralph, der immer noch den Schlauch in der Hand hatte, grinste hinüber zu Brenda und tönte: »Ich glaube, da hat eine einen Ver-ehr-er.«
    Lächelnd deutete Brenda mit dem Daumen auf Fran.
    Fran verzog das Gesicht. »Ich nicht«, sagte sie.
    Die Jungs wandten sich ab und taten so, als würde sie die Angelegenheit nicht mehr weiter interessieren, während der Mercedes direkt vor Fran und Brenda zum Stehen kam.

53
----
    Jack lächelte aus dem Fahrerfenster erst Brenda, dann Fran an, bevor sein Blick wieder zurück zu Brenda wanderte. »Hi«, sagte er. »Da bin ich wieder.«
    »Hi. Das ist meine Freundin Fran. Fran, das ist Jack.«
    »Hi, Jack.«
    »Hi, Fran.« Er nickte und wurde rot. »Es geht um Folgendes: Ihr

Weitere Kostenlose Bücher