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Rache

Rache

Titel: Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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, wenn man im richtigen Leben einer Lehrerin begegnet.«
    »Wir sind auch nur Menschen.«
    »Trotzdem ist es komisch. Wohnen Sie in der Nähe?«
    »Nicht weit von hier.«
    »Mir fällt grade Ihr Name nicht ein«, sagte er.
    Sherry lächelte und gab ihm die Hand. »Sherry Gates.«
    »Ach ja! Genau! Miss Gates! Jetzt weiß ich’s wieder!« Er schüttelte ihr die Hand und sagte: »Ich bin Toby Bones.«
    » Du bist also Toby Bones. Ich weiß noch, dass ich den Namen im Klassenbuch gelesen habe. Ich fand ihn ziemlich ungewöhnlich.«
    »Das finden viele. Und viele machen sich … darüber lustig.«
    »Die sind doch bloß neidisch.«
    Er zuckte mit seinen massigen Schultern.
    »Bist du eigentlich schon lange hier, Toby?«
    »Wo?«
    Sherry streckte die Hände aus. »Na hier eben.«
    »Ach so, keine Ahnung. Ich habe halt meine Wäsche gewaschen.«
    »Und ist sie schon fertig?«, fragte sie.
    »Ja, seit fünf Minuten. Ich wollte gerade los, da sah ich Sie aus dem Laden kommen.«
    »Dann bist du also etwa eine Stunde lang hier gewesen?«
    »Könnte hinkommen.«
    »Ich frage dich, weil ich jemanden suche. Einen Freund von mir. Er ist vor etwa einer Stunde hierher gekommen, um im Speed-D-Mart eine Kleinigkeit einzukaufen. Und jetzt bin ich auf der Suche nach ihm.«
    Toby zog die Stirn in Falten. »Was soll das heißen: Sie sind auf der Suche nach ihm?«
    »Eigentlich wollte er nur eine Viertelstunde oder so wegbleiben, und nach einer Weile habe ich mir Sorgen gemacht und bin zu Fuß hierher gelaufen. Der Mann an der Kasse sagt, dass mein Freund schon vor einer ganzen Weile seine Zigaretten gekauft habe und wieder gegangen sei. Er ist bloß nicht wieder weggefahren. Sein Lieferwagen steht immer noch hier.«
    Toby sah sich stirnrunzelnd auf dem Parkplatz um. »Da ist aber kein Lieferwagen.«
    »Er steht auf dem Abstellplatz hinter dem Laden«, erklärte sie.
    »Ah.« Toby nickte.
    »Möglicherweise warst du zur gleichen Zeit hier wie er. Vielleicht hast du ihn ja gesehen.«
    »Keine Ahnung. Wie sieht er denn aus?«
    »Er ist Ende zwanzig, etwa eins achtzig groß, schlank, gut aussehend. Braunes Haar.«
    »Lang oder kurz?«
    »Sein Haar? Es ist länger als meines … und ein bisschen kürzer als deines. Er trägt ein blaues Hemd und beige Shorts.«
    »Hey, den habe ich gesehen.«
    »Wirklich?«
    »Aber nicht in einem Lieferwagen. Der Typ ist zu Fuß über die Kreuzung und dann diese Straße da langgegangen.« Er deutete in Richtung auf den Robertson Boulevard.
    »Den Robertson runter?«
    »Ja.«
    »Ist er wirklich nach Süden gegangen?«
    »Wenn da Süden ist, dann schon. Die Straße runter, hab ich doch grad gesagt.«
    »Aber er wohnt genau in der anderen Richtung.«
    Toby zuckte die Achseln. »Ich kann Ihnen nur sagen, was ich gesehen habe.«
    »Und er ist wirklich zu Fuß gegangen?«
    »Ja.«
    Sherry betrachtete mit finsterer Miene die Straßenkreuzung.
    Warum um alles in der Welt sollte Duane in die falsche Richtung gehen?
    »Vielleicht war er es doch nicht«, sagte sie.
    »Schon möglich. Ich habe keine Ahnung. Wissen Sie, wie er aussah? So ähnlich wie Han Solo. Sie wissen schon, wie Harrison Ford damals im Krieg der Sterne.«
    Sherry wurde bang ums Herz.
    »Dann war er es wirklich«, sagte sie. »Aber ich verstehe das nicht. Wieso lässt er seinen Wagen hier stehen und geht in die falsche Richtung?«
    Vielleicht hatte er eine Panne, und ist losgegangen, um eine Werkstatt zu suchen.
    Aber was hätte das für einen Sinn gehabt? Wenn der Wagen nicht angesprungen wäre, hätte Duane doch zu Fuß nach Hause gehen können. Und außerdem hatten die Autowerkstätten um diese Zeit doch alle längst geschlossen.
    »Ich verstehe das einfach nicht«, sagte Sherry.
    »Nun ja …« Toby senkte den Blick und schüttelte den Kopf.
    »Was ist?«
    Er verzog das Gesicht. »Wissen Sie, der Mann, den ich gesehen habe, also ihr Freund … der war nicht allein, als er weggegangen ist.«

5
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    »Es war jemand bei ihm ?«, fragte Sherry. »Wer denn?«
    »Keine Ahnung«, sagte Toby. »Es war ein Mann.«
    »Was für ein Mann?«
    »Wie meinen Sie das?«
    »Vielleicht solltest du mir einfach nur erzählen, was du gesehen hast. Und zwar von dem Zeitpunkt an, als Duane aus dem Laden kam.«
    »Ihr Freund heißt Duane?«
    »Ja.«
    »Okay. Duane ist also aus dem Speed-D-Mart gekommen, wie ich hier draußen im Auto war. Sie wissen ja, ich habe drauf gewartet, dass meine Wäsche fertig wird. Ich sitze nämlich nicht allzu gern da drinnen rum. Die Leute

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