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Rache

Rache

Titel: Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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ein Haar alle drei zu Boden gerissen.
    »Pass auf, wo du hintrittst«, brummte Toby, nachdem Fran sich im letzten Augenblick wieder gefangen hatte.
    »Tut mir Leid.«
    Als sie aus dem Vorraum in den mit Teppichboden ausgelegten Gang zu Tobys Zimmer gingen, fragte Fran: »Und was ist mit dem Feuer?«
    »Was soll damit sein?«
    »Es kommt doch hierher, oder etwa nicht?«
    »Schon möglich.«
    »War denn der Polizist nicht deswegen hier?«
    »Und wenn? Wen interessiert das schon?«
    »Mich. Ich möchte nicht verbrennen.«
    »Das wirst du auch nicht. Sobald Brenda auf meinem Bett liegt, lasse ich dich laufen.«
    »Wirklich?«
    »Na klar.«
    »Und was ist mit dir?«
    »Ich komme schon klar.«
    »Aber nicht, wenn das Feuer hierher kommt.«
    »Das Feuer kann mich mal. Das ist mir scheißegal. Wenn ich verbrenne, dann verbrenne ich eben. Ich bin sowieso am Ende. Ich will noch meinen Spaß mit Brenda haben, sonst nichts. Dann kann das Feuer von mir aus kommen.«
    »Aber du musst nicht verbrennen. Warum gehen wir nicht zusammen irgendwo hin? Nur du und ich. Jetzt gleich. Und wenn dann das Feuer kommt, verbrennt es die Leichen und alle Beweise gegen dich. Dann weiß niemand mehr, was du getan hast.«
    »Niemand außer dir«, sagte Toby.
    »Von mir erfährt niemand etwas.«
    »Natürlich nicht.«
    Vor seinem Zimmer hielt Toby an. Er öffnete die Tür, dann drehten sie Brenda um neunzig Grad und schoben sie hinein.
    »Ich sage wirklich nichts«, beteuerte Fran.
    Toby schwieg, während sie mit Brenda auf das Bett zusteuerten. Dort setzte er sie auf der Kante der Matratze ab und legte sie auf den Rücken. Ihre Beine hingen nach unten, und ihre Füße, die immer noch in den Schuhen steckten, standen auf dem Boden.
    Toby trat einen Schritt zurück. »Jetzt leg ihr die Beine aufs Bett«, befahl er. »Aber zieh ihr vorher die Schuhe aus.«
    Fran ging vor Brenda in die Hocke und fing an, ihr die Schnürsenkel aufzumachen. »Weißt du, was mir gerade durch den Kopf gegangen ist, Jack?«, fragte sie. »Eine Ehefrau darf doch nicht gegen ihren Mann aussagen. Wir bräuchten also nur zu heiraten und …«
    »Gute Idee«, sagte Toby.
    Fran lächelte ihn über ihre Schulter hinweg nervös an.
    »Ich würde dir auch eine wirklich gute Frau sein«, sagte sie. »Ich würde alles für dich tun, und niemals würde von mir jemand erfahren, was heute passiert ist. Selbst wenn ich es jemandem erzählen wollte, dürfte ich das nicht, denn ich wäre ja deine Frau.« Sie richtete sich auf, packte Brendas nackte Füße und wuchtete ihre Beine hoch auf die Matratze.
    »Danke«, sagte Toby.
    »Na, was sagst du?«
    »Dass ich mich lieber hinrichten lasse, als einen fetten, hässlichen Scheißhaufen wie dich zu heiraten.«
    Fran schob die Unterlippe vor. Ihr Kinn fing an zu zittern.
    »Außerdem sind wir zu jung zum Heiraten.«
    »Nicht, wenn unsere Eltern uns die Erlaubnis geben …«
    » Meine Eltern können mir überhaupt nichts mehr erlauben, Baby. Die haben den Löffel abgegeben. Und dafür habe ich gesorgt. Ich und mein beschissener Bruder.«
    »Du hast deine Eltern umgebracht?«
    »Sie waren echte Nervensägen. Aber verdammt reich.«
    Schluchzend plapperte Fran drauflos. »Aber wir könnten trotzdem heiraten. Es gibt Staaten, wo man so was machen darf. Nevada oder so.«
    »Außerdem hast du keine Ahnung, was die Aussagen von Ehefrauen betrifft. Hier in Kalifornien dürfen sie sehr wohl gegen ihre Ehemänner aussagen. Du kannst sie nur nicht dazu zwingen.«
    »Woher weißt du das?«
    »Hab ich gelesen.«
    »Ist auch egal …«, sie zog den Rotz hoch und wischte sich mit der Hand über die verheulten Augen. »Ich würde sowie nicht gegen dich aussagen. Nur über meine Leiche.«
    »So was kann schneller gehen, als man denkt«, sagte Toby.
    Fran glotzte ihn entgeistert an. Dicke Tränen liefen ihr wieder über die Wangen.
    Toby lachte.
    Dann hörte er das weit entfernte Knattern eines Hubschraubers.
    »Darf ich jetzt gehen?«, fragte Fran.
    »Natürlich. Das hab ich dir doch versprochen.«
    »Okay.« Sie stand auf und ging zur Tür.
    Das Geräusch des Hubschraubers wurde lauter.
    »Hey, Fran?«
    Sie drehte sich um und hob die Augenbrauen.
    »Willst du wissen, was ich jetzt tun werde? Ich bleibe hier und bumse Brenda den Verstand aus dem Leib. Das wird der geilste Tag meines Lebens. Und wenn dann das Feuer kommt, gehen wir mitten im wildesten Geficke in Flammen auf und brutzeln zu einem einzigen, verkohlten Fleischklumpen zusammen, bei dem niemand mehr

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