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Rache

Rache

Titel: Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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Pistole vor die Nase.
    Brenda, die zu seinen Füßen vor sich hin wimmerte, schien in ihrem eigenen Elend versunken zu sein.
    Jetzt klingelte es mehrmals hintereinander an der Tür, gefolgt von weiterem, heftigem Klopfen. »Ich weiß, dass jemand da ist«, sagte der Polizist. »Bitte machen Sie auf, die Straße wird evakuiert.«
    Toby ging zur Tür, riss sie auf und schoss dem Polizisten ins Gesicht. An seinem Nasenrücken klaffte auf einmal ein blutiges Loch.
    Noch bevor der Mann zusammenbrechen konnte, packte Toby ihn am Hemd und riss ihn ins Haus. Aber er blieb mit den Füßen an der Türschwelle hängen, und schlug mit dem Gesicht nach unten auf dem Marmorfußboden auf. Toby, der einen Schritt zur Seite gemacht hatte, sprang über ihn hinweg zur Tür und sah hinaus.
    Die Luft draußen roch wie bei einem Lagerfeuer und war voller gelblicher Rauchschwaden. Wie ein Schneegestöber wirbelten hellgraue Aschenflocken ums Haus.
    Flammen konnte Toby keine entdecken.
    Und auch keine weitere Polizisten.
    Aber es sind bestimmt welche in der Nähe, dachte er.
    Und wenn schon? Was schert mich das? Die sollen ruhig kommen, ich knall sie alle ab.
    Toby schob die Füße des toten Polizisten über die Schwelle, schloss die Haustür und sperrte sie ab.
    Dann sah er hinunter zu Brenda, die immer noch schwitzend und leise vor sich hin keuchend auf dem Rücken lag - eine angeschossene, verprügelte und doch wunderschöne Nackte zwischen drei Toten.
    Fran stand neben ihr und glotzte mit großen Augen den Leichnam des Polizisten an.
    »Na los, heb sie schon hoch«, sagte Toby. Ohne Fran weiter zu beachten, ging er neben dem Polizisten in die Hocke und zog ihm die Pistole aus dem Gürtelholster. Sie war deutlich schwerer und größer als die von Sherry.
    Bei der geht mir sowieso die Munition aus, dachte er, während er Sherrys Waffe auf den Boden legte.
    Bestimmt war die Pistole des Polizisten voll geladen und einsatzfähig. Aber war sie auch entsichert?
    Toby streckte den Arm aus und zielte auf Fran.
    »Nein!«, quiekte sie und hielt sich die Hände an den Kopf wie ein Kind, das Angst vor einem Schneeball hat.
    »Beweg dich!«, befahl Toby.
    Leise vor sich hinschluchzend baute sich Fran mit gegrätschten Beinen über Brenda auf, bückte sich tief nach unten und griff ihr unter die Achseln.
    Toby richtete die Pistole auf Quen und drückte ab. Der Knall des Schusses war ohrenbetäubend laut und der Rückstoß so stark, dass er ihm die Hand nach oben schlug. Die Kugel schlug dicht neben Quens Kopf in den Fußboden. Staub und Marmorsplitter flogen durch die Luft.
    »Geil«, sagte Toby.
    Diese Wumme war schon was anderes als die von Sherry - die hatte wirklich Power.
    Nachdem sie Brenda in eine sitzende Position gebracht hatte, ging Fran um sie herum, schlang ihr von hinten die Arme um die Brust und versuchte, sie auf die Füße zu stellen. »Steh auf«, keuchte sie. »Wenn du nicht aufstehst, bringt er uns um.«
    Brenda machte keinerlei Anstalten, der Aufforderung nachzukommen.
    Aus eigener Kraft konnte Fran sie nicht hochhieven.
    »Mist«, murmelte Toby. »Warte, ich helfe dir gleich.«
    Er hob Sherrys Pistole vom Boden auf und untersuchte sie genau. Jetzt, wo er die sehr viel bessere Waffe des Polizisten hatte, brauchte er sie nicht mehr, aber er wollte auch nicht, dass sie jemand gegen ihn verwendete. Nach einiger Suche fand er den Knopf zum Entriegeln des Magazins. Er zog es aus dem Griff der Pistole, drückte die eine einzige Patrone heraus, die noch darin war, und warf sie ins Esszimmer, wo sie mit einem leisen Klirren an die Wand prallte und irgendwo unter den Tisch rollte.
    Dann schleuderte er das leere Magazin ins Wohnzimmer. Es landete auf den Zeitungen, die er über die große Blutlache auf dem Teppichboden gebreitet hatte.
    Er ließ Sherrys Pistole achtlos fallen und ging mit der Waffe des Polizisten in der Hand auf die beiden Mädchen zu.
    »Du nimmst sie an der einen Seite«, sagte er zu Fran, »und ich an der anderen.«
    Die Pistole in der rechten Hand, packte er mit der linken Brendas Oberarm kurz unterhalb der Achselhöhle. Ihre Haut fühlte sich heiß und glitschig an. »Mach schon!«, sagte er zu Fran.
    Gemeinsam zogen sie Brenda hoch.
    Es war einfacher, als Toby es sich vorgestellt hatte. Brenda schien ihnen sogar zu helfen, indem sie sich mit ihrem unverletzten Bein vom Boden abstieß - vielleicht hatte sie ja Angst, sie könnten sie fallen lassen.
    Als sie losgingen, stolperte Fran über den toten Baxter und hätte um

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