Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Rache

Rache

Titel: Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
Vom Netzwerk:
zusammenfahren. Sherry griff durch das kaputte Fenster in den Wagen und öffnete die Tür.
    Pete musste sich zwingen, nach vorn zu schauen, ob nicht von dort ein Streifenwagen kam.
    Keiner zu sehen. So weit, so gut. Aber es konnte jeden Augenblick einer vorbeifahren.
    Pete sah hinüber auf den Parkplatz des Speed-D-Mart, wo sich aber niemand um das Heulen der Alarmanlage zu scheren schien.
    »Verdammter Mist«, sagte Jeff aufgeregt.
    »Was ist denn?«
    »Wieso beeilt sie sich nicht?«
    »Bis jetzt läuft doch alles nach Plan.«
    Pete blickte wieder in den Seitenspiegel und sah, dass die Beifahrertür des Mustang geschlossen war.
    »Wo ist sie?«
    »Sitzt drinnen.«
    »Gute Idee.«
    Auf einmal ging die Tür wieder auf. Sherry stieg aus. Als sie sich aufrichtete, hatte sie eine Handtasche über der Schulter und ein Stück Papier in der rechten Hand. Mit ihrem nackten Fuß trat sie die Tür zu und humpelte langsam nach vorn zu ihnen.
    »Oh Mann, die lässt sich aber Zeit!«
    »Vielleicht kann sie nicht schneller«, sagte Pete. »Vor ein paar Stunden war sie noch halb tot.«
    »Stimmt.«
    »Hat sich gut erholt, was?«
    »Mann, ich hoffe echt, dass wir sie noch zu Gesicht kriegen, wenn sie sich wirklich erholt hat. Am liebsten nackt, natürlich.«
    »Das würde dir so passen.«
    »Dir doch auch, Alter.«
    Pete beugte sich über den Beifahrersitz und öffnete Sherry die Tür.
    Es dauerte eine Weile, bis sie eingestiegen war. »Fahr los«, sagte sie, während sie die Tür zuzog.
    Pete schaute, ob die Straße frei war, und gab Gas.
    Auf dem Robertson Boulevard musste er noch an einer roten Ampel halten, aber dann konnte er rechts abbiegen. Je weiter sie sich von Tobys Wagen entfernten, desto leiser wurde dessen Alarmanlage, bis sie schließlich nicht mehr zu hören war.
    »Meine Fresse«, sagte Jeff. »Ich glaube, wir haben es geschafft.«
    Pete grinste Sherry triumphierend an. »Hast du die Adresse?«
    »Klar doch. Und meine Handtasche.«
    »Super.«
    Sie klappte den Kraftfahrzeugschein auf und las vor. »Der Wagen gehört Sidney Bones, wohnhaft in der Shawcross Lane Nummer 4892.«
    »Und wo, zum Teufel, ist das?«
    »Oben in den Hügeln, ein paar Meilen von Tobys Schule entfernt. Ich war dort ein paarmal als Aushilfslehrerin eingesetzt.«
    »Findest du hin?«
    »Ich denke schon. Letztes Jahr war ich zu einer Schülerparty eingeladen, und da bin ich an der Shawcross Lane vorbeigefahren, wenn ich mich richtig erinnere.«
    »Na dann mal los«, sagte Jeff. »Die Jagd ist eröffnet.«

62
----
    »Okay«, sagte Toby. »Das genügt.«
    Fran, die keuchend und grunzend noch immer auf Brenda eindrosch, beachtete ihn nicht.
    »Hör auf!«, befahl Toby.
    Fran gab Brenda noch eine letzte, rasche Ohrfeige. Dann wälzte sie sich von ihr herunter, legte sich auf den Rücken und schnappte laut hechelnd nach Luft.
    Auch Brenda, die mit ausgestreckten Armen und Beinen schweißüberströmt dalag und leise vor sich hin schluchzte, tat sich mit dem Atmen schwer.
    »Na, hat es dir Spaß gemacht?«, fragte Toby.
    Sie gab keine Antwort.
    »Also ich fand es toll. So gut habe ich mich nicht mehr amüsiert seit … seit gestern Nacht mit Sherry. Und dabei habe ich dich noch nicht einmal angefasst. Das wird echt super!«
    Fran richtete ihren Oberkörper auf. »Was hast du mit ihr vor?«
    »Wie meinst du das?«
    »Ich würde dir gerne … helfen.«
    »Das kann ich mir vorstellen.«
    »Ich mache alles. Du brauchst es mir nur zu sagen.«
    »Na klar«, murmelte er. Vermutlich würde Fran sogar wirklich tun, was er von ihr verlangte. Eine wie sie hatte nichts zu verlieren. Und es war offensichtlich, dass sie starke Gefühle für Brenda hegte - eine perverse Mischung aus Neid, Hass und Verlangen. Es bereitete ihr ganz offensichtlich großes Vergnügen, ihrer so genannten Freundin wehzutun.
    Die kann mir nützlich sein, dachte Toby. Aber ich muss auch aufpassen. Niemand kann wissen, wozu so eine fähig ist.
    »Ich möchte, dass du Brenda auf mein Zimmer schaffst«, sagte er.
    »Okay.« Fran rappelte sich mit großer Mühe auf und schaute verächtlich auf Brenda herab. »Aber wie soll ich …«
    »Lass dir was einfallen. Trag sie, schleif sie, prügle sie - mir ist das egal. Ich möchte nur, dass sie …«
    Es klopfte laut an der Haustür. Toby erschrak so sehr, dass es ihm fast den Atem verschlug.
    »Polizei!«, rief eine laute Stimme von draußen. »Machen Sie bitte auf.« Es klopfte noch einmal.
    Fran starrte gebannt zur Tür.
    Toby hielt ihr die

Weitere Kostenlose Bücher