Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Rachedurst

Rachedurst

Titel: Rachedurst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: authors_sort
Vom Netzwerk:
habe ein Ranchhaus mit fünf Schlafzimmern«, fuhr Missy fort. »Also sind vier Zimmer unbenutzt. Du und die Mädchen – ihr wärt dort sicherer.«
    Â»Was ist mit Joe?«
    Missy verzog das Gesicht, als wäre ihr Zitronensaft ins Auge gespritzt. »Dein Mann wäre natürlich auch willkommen«, gab sie ohne jede Begeisterung zurück.
    Marybeth nickte und dachte über den Vorschlag nach.
    Â»Du hast Besseres verdient. Meine Enkelinnen haben Besseres verdient.«
    Â»Ich dachte, es geht um Sicherheit«, sagte Marybeth.
    Â»Das auch«, erwiderte Missy verschnupft.
    ***
    Missy sah auf ihre Uhr und schickte sich an zu gehen. »Danke für das Essen, Schatz«, sagte sie und zog ihre Jacke an. »Bitte denk darüber nach, was wir besprochen haben. Ich rede mit Bud und sorge dafür, dass er einverstanden ist.«
    Â»Du hast noch nicht mit ihm darüber gesprochen?«
    Missy lächelte und sah kokett zu Boden. »Das ist kein Problem, Liebes. Bud streitet nicht mit mir.«
    Â»Richtig.«
    Â»Richtig.«
    Marybeth nickte. Sie wollte die Sache mit Joe bereden, sobald er nach Hause käme, also wohl in etwa einer Stunde.
    Sheridan und Lucy waren nun im Pyjama und kamen aus ihrem Zimmer, damit Großmutter Missy ihnen einen Gutenachtkuss geben konnte. Lucy war pflichtbewusst; Sheridan warf ihrer Mutter wegen des Abschiedsrituals einen bösen Blick zu. Marybeth tat, als bemerkte sie ihn nicht. Missy wandte sich zum Gehen.
    Marybeth folgte ihr und schaltete das Verandalicht ein, als ihre Mutter die Haustür öffnete.
    Missy blieb wie angewurzelt auf der Veranda stehen.
    Â»Wer ist das da draußen?«, fragte sie ihre Tochter.
    Marybeth spürte ihre Knie weich werden. Oh nein, dachte sie. Was ist jetzt schon wieder? Der Tonfall ihrer Mutter verhieß nichts Gutes …
    Sie sah Missy über die Schulter. Das Verandalicht wurde von den ausgeschalteten Scheinwerfern und der Frontscheibe eines Wagens gespiegelt, der im Dunkeln parkte und dessen Schnauze genau auf ihr Haus zeigte.
    Â»Da sitzt jemand«, stellte Missy fest, wich zurück und stieß gegen ihre Tochter, »und starrt uns an.«
    Â»Komm ins Haus zurück.« Marybeth trat beiseite und dachte an das geladene Winchester-Repetiergewehr im Wandschrank von Joes Büro.
    Als sie das im Dunkeln stehende Auto musterte, erkannte sie das eckige Dach und den breiten Kühlergrill wieder.
    Â» O Gott! « Sie eilte an ihrer Mutter vorbei auf den Weg, der über den Rasen zum Tor führte.
    Sie hörte Sheridan hinter sich an die Tür kommen und fragen: »Wer ist denn da draußen?«
    Â» Nate! «, sagte Marybeth über die Schulter.
    Â»Das ist nicht Nates Jeep.«
    Er war es tatsächlich nicht, wie Marybeth realisierte, als sie durch das Tor und zum Fenster auf der Fahrerseite eilte. Es war ganz und gar nicht Nate, und sofort kehrte die Angst zurück und beendete ihren erstaunlichen Freudenausbruch. Ein Mann, den sie nicht recht erkennen konnte, war mit dem Kopf gegen das Fenster gesunken, und seine Wange drückte an die besabberte Scheibe.
    Marybeth kam sich lächerlich vor, derart voreilige Schlüsse gezogen zu haben. Sie klopfte mit einem Finger gegen das Fenster auf der Fahrerseite.
    Tommy Wayman schrak hoch und wandte sich ihr zu. Einen Moment lang machte er große Augen, schien dann aber zu begreifen, wo er sich befand und wer sie war.
    Sie öffnete die Tür. »Tommy, alles in Ordnung? Was machen Sie hier?«
    Â»Ist Joe da?«, stieß der Angelführer hervor. Er stank nach Alkohol. Als er sich beim Sprechen in seinem Sitz bewegte, hörte Marybeth zu seinen Füßen leere Flaschen klirren.
    Â»Nein.« Sie trat einen Schritt zurück.
    Â»Ich hab sie gesehen.« Bei diesen Worten weiteten seine Augen sich seltsam, als wäre ihm da erst wieder eingefallen, weswegen er gekommen war, und als würde ihn all das erneut bestürmen. »Verdammt, ich hab sie heute gesehen!«
    Â»Wen?«, fragte Marybeth gelassen. »Und bitte drücken Sie sich bei mir manierlich aus.«
    Â»Opal Scarlett!«, zischte Tommy.
    Â» Was? «
    Â»Opal. Ich habe Opal gesehen .«
    Â»Das bezweifele ich.« Marybeth wandte sich Missy, Sheridan und Lucy zu, die von der Veranda zu ihr rübersahen. »Keine Sorge. Das ist nur Tommy Wayman. Er ist betrunken.«
    Missy fuhr sich in einer dramatischen Geste über die Stirn, als würde sie sich

Weitere Kostenlose Bücher