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Rachedurst

Rachedurst

Titel: Rachedurst Kostenlos Bücher Online Lesen
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über den Verrat. »Ich hätte wissen müssen, dass ein Anwalt wie Meade Davis seine Geschichte ändert, wenn man ihm genug Geld bietet. Genau das hat Arlen getan, dieser Mistkerl. Er hat ihn entweder bedroht oder ihm die Sache finanziell versüßt. Oder beides. Und jetzt behauptet Davis, es wäre vorgesehen gewesen, dass die Ranch an Arlen fällt.
    Mit dem Kerl kann ich einfach nicht mithalten. Ich kann nichts weiter tun, als die Wände meines Bunkers zu verstärken«, sagte Hank missmutig und wies mit einer Armbewegung auf sein Haus.
    Â»Selbst meine Tochter hat er davon überzeugt, dass ich ein schlechter Mensch bin.« Seine Augen wurden feucht. »Das ist vielleicht das Schlimmste, was er je getan hat.«
    Â»Immerhin haben Sie eine Tochter«, erwiderte Keeley.
    Hank verstand nicht, was er meinte.
    Â»Ich hatte auch mal eine«, fuhr Keeley fort. »Sie hieß April. Mein Bruder dachte, sie wäre von ihm, aber ich war der Vater. April war die Folge einer kleinen Affäre, die ich mit meiner Schwägerin Jeannie Keeley hatte. Mein Bruder Ote hat nie etwas davon erfahren.«
    Hank sah ihn entgeistert an. »Keeley … Die Picketts hatten eine Pflegetochter namens Keeley.«
    Â»So ist es.«
    Â»Ote Keeley war Ihr Bruder? Jeannie Ihre Schwägerin? Jeannie, die mit April in den Flammen ums Leben kam?«
    Â»So ist es«, sagte Keeley und biss die Zähne zusammen.
    Â»O Gott.«
    Â»Joe Pickett ist für den Tod meines Bruders, meiner Schwägerin und meiner Tochter verantwortlich«, flüsterte Keeley. »Und er weiß nicht mal, warum ich hier bin. Ich bin ein Racheengel – gekommen, den zu töten, der meine Familie zerstört hat.«
    Hank setzte sich auf. »Joe hat niemanden getötet. Sie reden Unsinn, Bill.«
    Keeley schoss das Blut ins Gesicht. »Er war jedes Mal direkt daran beteiligt. Er ist verantwortlich.«
    Hank schüttelte den Kopf. »Ich lebe schon lange hier, Bill. Ich kenne dieses Land und weiß, was passiert ist. Joe Pickett hat Ihre Tochter retten wollen, falls sie denn Ihre Tochter war. Er hat nicht … «
    Â»Ich heiße nicht Bill.«
    Das ließ Hank verstummen.
    Â»Mein Name ist John Wayne Keeley.«
    Hank schluckte. Seine verwirrte Miene gefiel Keeley.
    Er erhob sich und ging auf und ab. »Wissen Sie«, fuhr er fort, »als ich erfuhr, was April zugestoßen war, saß ich im Gefängnis. Die Zeit verging, und ein Jahr lang habe ich eigentlich nicht wirklich darüber nachgedacht. Was draußen passiert, kommt einem nicht real vor, wenn man einsitzt. Dann hab ich eines Tages begriffen, dass ich keine Familie mehr habe. Niemanden. Kein Mensch lebt noch, der mich mit irgendwem verbindet. Meine Angehörigen sind tot, mein Bruder, meine Schwägerin, meine kleine Tochter. Als ich damit anfing, geführte Jagden anzubieten, hab ich versucht, all das zu vergessen. Aber dann ist dieses arrogante Arschloch aus Atlanta mit seiner Frau aufgetaucht. Die zwei haben mich behandelt wie Dreck, vor allem er. Also hab ich sie gevögelt, bloß um ihn zu ärgern, und er ist bei uns reingeplatzt und … «
    Hank sah ihn mit weit aufgerissenen Augen an.
    Â»Erinnern Sie sich an Wacey Hedeman?« Keeley ging nun nicht mehr auf und ab, sondern umkreiste den Esstisch.
    Hank nickte und verfolgte seine Runden mit den Augen.
    Â»Das war ich.«
    Keeley ließ den Cowboy aus. Das würde er nie jemandem erzählen. Es würde für immer sein Geheimnis bleiben, wie eine sexuelle Fantasie, wie der Kerl nach dem Schuss vom Pferd gefallen war.
    Jetzt stand er hinter Hank, und der Rancher hätte sich im Stuhl umdrehen müssen, um ihn im Blick zu behalten. Doch bevor er das tun konnte, griff Keeley sich mit der Rechten ein benutztes Steakmesser vom Tisch, presste Hanks Kopf mit der Linken an seine Brust und schnitt ihm von Ohr zu Ohr die Kehle durch.
    Hank versuchte, sich aus seinem Griff zu befreien, konnte jedoch nur aufstehen, sich umdrehen und Keeley ansehen, während sein Blut an seinem Hemd hinunterlief. Keeley nutzte die Gelegenheit, um ihm das Messer ins Herz zu bohren. Er brauchte drei Versuche.
    Hank blickte ihn einen Moment lang völlig verblüfft an. Dann gaben seine Beine nach, und er stürzte zu Boden. Keeley stand über seinem gurgelnd zuckenden Leib und sah dabei zu, wie das Blut über den Boden strömte wie das Wasser des Twelve Sleep Rivers, der draußen

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