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Rachedurst

Rachedurst

Titel: Rachedurst Kostenlos Bücher Online Lesen
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gesagt habe.«
    Eines Tages würden sie darüber reden müssen, was in Saddlestring während seiner Zeit in Jackson geschehen war. Doch aus Gründen, die er nicht wirklich begriff, wollte Joe nichts davon wissen. Marybeth schien die Sache erklären zu wollen. Nate schien sogar nach einem Gesprächseinstieg gesucht zu haben. Aber Joe wollte die Sache einfach nur aus der Welt haben, und hatte schon gedacht, dass dem auch so sei. Doch nun war Nate zurückgekehrt.
    ***
    Â»Unfassbar«, sagte Lucy beim Frühstück und legte den Hörer auf die Gabel. »Die lassen die Schule nicht ausfallen.«
    Sheridan stöhnte. Die Mädchen waren während des Essens zu der Überzeugung gekommen, aufgrund des Regens und der Überschwemmungen fiele der Unterricht aus. Aber Lucy hatte mit ihrer Freundin Jenny, der Tochter des Schulleiters, telefoniert und das Gegenteil erfahren.
    Auch Joe hatte gehofft, die Schule bliebe geschlossen. Er hätte die Mädchen gerne in seiner Nähe gehabt und konnte sich nicht vorstellen, den ganzen Tag lang Däumchen zu drehen, durchs Haus zu streifen und Missy aus dem Weg zu gehen.
    Â»Ich fahr die Mädchen zum Bus«, sagte er und stieß sich vom Tisch ab.
    ***
    Als sie mit einem von Buds Ranch-Pick-ups zum Highway fuhren, wo der Schulbus halten und die Mädchen mitnehmen würde, fragte Sheridan ihren Vater: »Wird alles wieder gut?«
    Â»Ja. Das Büro eurer Mutter läuft bestens, und ich werde bestimmt bald neue Arbeit finden«, antwortete er, ohne auch nur die geringste Ahnung zu haben, was das sein würde.
    Â»Seltsame Vorstellung, nicht wieder in unser Haus zu ziehen. Können wir wenigstens unsere Sachen von dort holen?«
    Â»Natürlich.« Joe fühlte sich sofort schrecklich, weil er ihr diese Erfahrung zumutete. »Natürlich können wir das.«
    Sie fuhren schweigend weiter.
    Dann sagte Sheridan: »Julie wird im Bus sein.«
    Â»Ist das schlimm?«
    Â»Nein, aber ich stehe anders zu ihr als früher. Und ich habe ein schlechtes Gewissen deswegen. Früher hab ich sie für total cool gehalten, und jetzt, na ja … Ich weiß, dass sie seltsam ist, aber das ist nicht ihre Schuld.«
    Â»Die Dinge ändern sich«, meinte Joe.
    Â»Ich wäre gern ein bisschen mädchenhafter«, sagte Sheridan. »Ich wünschte, ich könnte Julie sehen, loskreischen und so tun, als wäre alles prima, aber das geht einfach nicht. Andere Mädchen können das … Ich nicht.«
    Joe tätschelte ihren Oberschenkel. »Du bist in Ordnung, Sherry«, sagte er und meinte das auch so.
    Â»Seht mal, die Enten.« Lucy wies auf eine Wasserfläche, die früher eine Weide gewesen war.
    ***
    Der Bus erreichte die Abzweigung zeitgleich mit Joe. Weil sie jetzt so weit außerhalb der Stadt wohnten, war erst eine Schülerin an Bord – die, die jeden Morgen als Erste mitgenommen wurde. Julie Scarlett drückte das Gesicht an die Scheibe und winkte Sheridan zu, als die Mädchen hinaus in den Schlamm stiegen und durch Pfützen zum Bus hüpften.
    Joe winkte dem Fahrer zu, und der winkte zurück.

27. KAPITEL
    Â»Ich hätte es fast nicht zum Bus geschafft«, sagte Julie Scarlett zu Sheridan und Lucy. »An einer Stelle war die Straße überflutet, aber Onkel Arlen ist mitten hindurch gefahren. Wasser kam in den Wagen … Das war unheimlich.«
    Die nächsten Kinder würden erst in acht Kilometern einsteigen. Die Mädchen bemühten sich um ein Gespräch, doch die Wischerblätter quietschten so stark, und das Pfützenwasser schlug derart laut gegen den Unterboden des Busses, dass sie einander kaum verstanden.
    Â»Ich begreife noch immer nicht, warum heute Schule ist«, sagte Lucy. »So was Dummes.«
    Â»Das seh ich ausnahmsweise genauso«, rief der Busfahrer über die Schulter. »Wir hätten alle freibekommen sollen.«
    Â»Warum rufen Sie nicht an und sagen Bescheid, dass hier alles unter Wasser steht?«, fragte Lucy mit gespielter Schüchternheit, und der Fahrer lachte.
    Â»Was ist denn das?«, fragte er dann und ging vom Gas.
    Sheridan ging durch den Mittelgang nach vorne und stellte sich halbrechts hinter den Fahrer, um besser sehen zu können.
    Ein gelber Pick-up blockierte beide Fahrspuren. Der Busfahrer bremste und hielt an. »So ein Idiot. Vielleicht ist sein Motor verreckt oder so. Aber ich weiß nicht, ob ich ihm ausweichen kann

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