Racheengel der Vampire 2: Die Suche nach dem reinen Blut (German Edition)
ihn aus vollem Herzen … Doch bei Konga war da noch etwas anderes … Doch was? Vielleicht …
Mit einer kurzen Unterbrechung, in der beide eine Dusche in getrennten Zimmern brauchten, lenkte Konga den Jeep in zwei Tagen zu Angels Ziel und ging jeder möglichen Berührung sofort aus dem Weg. Es gab keine gemeinsame Zukunft zwischen ihnen, die mehr als Freundschaft sein durfte.
Angel hatte sich verweigert … vielleicht war es besser so! Sein Seelenleben war ohnehin extrem vergangenheitsgeprägt, er mauerte, wollte niemals tiefe Liebe zulassen, und da käme sie sowieso nicht mit klar. Für so ein gefühlsintensives Wesen wie Angel ein Unding, sie würde an ihm kaputtgehen! Ohne Wenn und Aber!
Schon damals schreckte er knapp davor zurück. Damals, als sie noch ein Mensch war, den es galt, vor seinesgleichen zu schützen! Es musste nun gänzlich unterbunden werden, denn er durfte ihren Geist ja nicht mehr manipulieren! Jack war weit besser für ihr Gefühlsleben!
Unterwegs versorgten sie Aidan und sich selber mit ausreichend Blut von Angels Spendern.
Für den Wolf hielten sie allerdings eine Schüssel an die Adern der unfreiwilligen Wohltäter. Zerfleischte Menschen würden unangenehm auffallen. Nur hier und da gab Angel ihrem Wolf einen ganzen Hasen.
„Hast du eine Ahnung, wo du jetzt genau hin musst?“, fragte Konga und hielt den Wagen an.
Angel nickte. Seine drängende Ader fehlte ihr unendlich. Warum wollte er sich ihr nicht mehr nähern? Dachte er an Joyce?
„Zeigst du mir wo?“, fragte er sanft, denn Angel war seit Stunden so verschlossen wie nie.
Schweigend entstieg sie dem Wagen in dieser Ödnis und ließ Aidan raus. Der Wolf vertrat sich die Pfoten und sprintete ziellos umher. Das Autofahren war nichts für ihn.
Was er die vergangenen Tage ja tunlichst vermied, Konga stellte sich neben Angel.
„Es ist kalt“, stellte Angel mit klappernden Zähnen fest und umschlang sich mit ihren Armen. Rasch zog Konga seinen Mantel aus und legte ihn ihr über die Schultern. „Besser?“
Herrlich, Angel nickte und kuschelte sich in den vorgewärmten, nach ihm riechenden Mantel.
„Ich gebe dir gleich was Eigenes, oder willst du meinen anbehalten? Obwohl - sieht komisch aus.“
„Frierst du nicht?“, fragte Angel.
„Kommt später. Mein Körper ist diese Kälte von früher gewohnt. Schottland ist kein Urlaubsziel für Strandfanatiker mit Hang zum Baden.“
„Der ganze Regen unterwegs schlägt auch aufs Gemüt.“
Small Talk, Konga lächelte darüber. „Verrätst du mir jetzt, wo wir hin müssen?“
„Wir sind ganz in der Nähe.“
„Aber Genaueres willst du es mir nicht sagen?“, fragte er wieder ruhig.
Angel wich seinem Blick und der Antwort aus. „Jack ist in der Nähe, aber ich muss nicht zu ihm. Mein Ziel liegt westlicher.“
„Wie verkraftest du es, so lange von ihm getrennt zu sein?“
„Gar nicht. Mehr möchte ich dazu nicht sagen.“ Angel war nur zu bewusst, wie sehr sie Konga damit wehtat und aus irgendeinem Grund wollte sie das nicht. Vielmehr sollte er sie in seine Arme nehmen, mit ihr schlafen und sie nie wieder loslassen …
Angel lehnte sich an den Wagen und Konga stellte sich dichter vor sie, hob ihr Kinn.
„Seit einem Tag ziehen wir eine Spur hinter uns her, die Terrag unter Garantie schon längst entdeckt hat. Ich kann in diesem klaren Klima riechen, dass wir bereits verfolgt werden. Angel ... sag mir, wo ich den Weg für dich freihalten muss! Ich komme nicht mit, aber ich versuche, dir den Rücken zu sichern!“
Dass er die Wahrheit aussprach, wusste Angel, denn auch sie spürte die Bedrohung in ihrem Umfeld.
‚Oh Mann, fass mich endlich richtig an!‘ Angel nahm seine Hand, die immer noch unter ihrem Kinn lag in ihre, und drehte Konga um. „Ich muss durch ein Gebiet dort hinten.“
„Kein schöner Landstrich und sehr bergig ... viele Verstecke“, murmelte er.
„Verstecke für mich!“
Mit hochgezogener Braue sah er verzweifelt zu ihr runter. „Die kennen ihr Land besser als du deine Handtasche.“
Nach diesem zutreffenden Vergleich musste Angel schmunzeln. „Gib mir die warmen Klamotten.“
Er öffnete die Heckklappe und zeigte auf eine dicke Reisetasche. „Alles drin.“
Lustlos machte Angel den Reißverschluss auf und zog eine dicke Outdoorjacke in grauen Schattierungen hervor. Hose und Pulli hatten dasselbe Tarnmuster.
„Nix Schwarzes?“, fragte sie enttäuscht.
Dieser Dickkopf, Konga fluchte leise und drehte sie hart zu sich um.
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