Racheengel der Vampire - Sehnsucht
altertümliche Stadt unter der Stadt. Ihr findet hier alles, was es über uns gibt oder zum Überleben wichtig ist. Bitte lasst uns hier auf Jack warten. Ich nehme an, dass Harlem erst mit uns sprechen will, ehe wir uns hier einquartieren.“
„Gibt es mehrere solcher Städte?“, fragte Angel neugierig.
„Unter jeder wichtigen Hauptstadt. Allerdings ist das hier die größte Stadt von allen und die älteste“, antwortete Konga schmunzelnd.
Fasziniert ließ Angel sich auf einer verschnörkelten Bank nieder und staunte. Joyce ging es ähnlich, doch sie fühlte sich unter so vielen Vampiren eher unwohl, was Konga nicht verborgen blieb. Er fühlte ihren festen Griff um seinen Arm. „Du brauchst keine Angst haben. Ich habe angefangen, dich zu wandeln und das wird von jedem normalen Vampir gerochen und akzeptiert.“
„Gibt es auch ‚unnormale‘ Vampire?“, fragte sie sehr leise.
„Sicher, aber nicht hier. Wer sich auflehnt und die Gesetze missachtet, der wird … nun ja, er wird getötet.“
Ein weiblicher blonder Vampir sah sich zu ihnen um und strahlte mit einem Mal Konga verzückt an. Festen Schrittes kam sie näher und beäugte abschätzend die Konkurrenz an seiner Seite. Von der einen drohte keine Gefahr, sie roch neutral, die andere roch nach Sex und ihm. Ihr Lächeln reduzierte sich, sie reichte Konga die Hand, obwohl sie ihm lieber um den Hals gefallen wäre. „Hallo Konga. Ist das schön, dass wir uns nach so einer langen Zeit mal wieder über den Weg laufen. Was hast du so getrieben?“
„Trixy, du alte Flötenspielerin, wenn ich damit anfange alles aufzuzählen, bekommst du graue Haare und das wollen wir doch nicht“, würgte Konga leicht gequält heraus.
Eifersüchtig blickte Angel der blonden Vampirin in die blauen Augen und wusste instinktiv, die blöde Schlampe war schon mal mit Konga im Bett.
Wie wäre es jetzt mit einer aggressiven Runde Augen auskratzen? Uups, Angel schluckte.
Ihre jäh aufgewühlten Gefühle schwappten wie eine unsichtbare Nebelwand in ihrem Kopf herum, was nicht unbemerkt blieb.
Prompt warf Konga Angel einen kurzen seltsamen Blick der Entschuldigung zu.
„Dann verrate mir, wie lange du bleibst? Vielleicht haben wir ja mal mehr Zeit zum ‚Reden‘.“
Zickenkrieg in Sicht, Konga fühlte, wie neben Angels nun auch Joyces Atem aussetzte, und sie mit sich rang um nicht aus der Haut zu fahren.
„Ich denke, zwischen uns ist alles gesagt. Nimm es mir nicht übel, aber wir warten auf Jack und ich denke, du willst ihm nicht über den Weg laufen.“
Trixys Augen verengten sich zu Sehschlitzen, sie drehte sich hastig um und ging wortlos davon.
Von einer Klemme in die nächste, nun sah Angel Konga durchdringend an. „Und jetzt verrätst du mir sofort, warum du nur Jacks Namen erwähnen musst und dieser blöden Zicke damit Fersengeld verabreichst?“
„Trixy trinkt ihr Blut nur mit hochprozentigem Alkohol, und irgendwann im Suff hat sie mal behauptet, sie wäre von Jack schwanger. Dieses Gerücht hat sich wie ein Lauffeuer über den Erdball verteilt, weil die Geborenen selten Kinder in die Welt setzen, wenn die dazugehörigen Frauen der Prostitution nachgehen. Dementsprechend sollte sie ihm nicht unter die Augen treten, denn er hat ihr zwar einiges angedroht, aber sicher nicht für ihr Kind aufzukommen. Im Übrigen hatte er nie etwas mit ihr, was der Sache die Krone aufsetzte.“
Nun war Angel etwas beruhigt, aber sie behielt die Umgebung weiterhin im Auge.
Joyce nicht, sie kochte. „Hattest du was mit ihr?“
Sicher, sonst hätte Trixy ihn bestimmt nicht angesprochen. Dumme Frage! Konga atmete tief und geräuschvoll. „Joy, ich war eine sehr lange Zeit allein und musste alle paar Tage meinen Druck abbauen. Sicher hatte ich hier mit vielen Frauen etwas, aber es war nie ernst und ändern kann ich es jetzt nicht mehr.“
Entsetzt überblickte Joyce die Menge der Vampire. „Was heißt mit vielen?“
„Soll ich das jetzt wirklich sagen? Es ist meine Vergangenheit, und wie das Wort es schon ausdrückt … vergangen.“
Weiterhin bockig kräuselte Joyce ihre Nase und verzog ihren Mund. „Hast du jemals geheiratet? Machen das Vampire überhaupt?“
Jepp, nun fixierten ihn auch Angels Augen finster.
„Zum Thema ‚fest binden‘: Ich habe mich nie vermählt und ja, Vampire heiraten, nur dass sie es anders machen, weil Kirchgänger sind die wenigsten. Ergo keine kirchliche Trauung.“
Eine Erklärung abwartend, lehnte Joyce sich auf der Bank zurück und
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