Racheengel der Vampire - Sehnsucht
Haus zu.
Dass ihm keiner widersprach, lag nicht zuletzt an der führenden Position, die Jack innehielt.
Hastig verabschiedete sich Newo und lief zum Herrenhaus.
Das sahen die vier aber nicht mehr, weil Jack die unverschlossene Tür öffnete.
„Ich hätte jetzt eher mit einem Kellerbereich und Feldbetten gerechnet“, entfuhr es Joyce.
„Du hast eindeutig zu viele falsche Filme gesehen. Wir können aber für dich ein paar Fackeln kaufen, ein schummriges Licht anschalten und einen Trupp bestellen, der hier überall Spinnweben und Staub verteilt. Und wenn das nicht reicht, lass ich den Keller mit feuchter Muttererde auffüllen, damit der moderige Geruch stimmt und vielleicht ein paar Särge, Spinnen und … was fehlt jetzt noch?“ Fragend guckte Konga zu Jack rüber.
„Wir beide brauchen Umhänge, blasse Haut, verhüllte Spiegel, knarrende Türen und ein paar ausgesaugte, halb verweste Leichen im Keller.“
Konga grinste. „Stimmt.“
Da nun sie von beiden aufzogen wurde, grollte Joyce in sich hinein, derweil lief Angel bereits die Treppen in den zweiten Stock empor.
„Sweety, komm wieder runter. Wir wollen erst einen Schluck trinken.“
Überdreht, weil sie so neugierig auf die Zimmer war, blieb Angel am oberen Treppenabsatz stehen und sah zu Jack runter. „Warst du je mit einer anderen Frau in diesem Haus?“
„Angel, was soll die Frage? Komm runter.“
Sie blieb stehen. „Warst du oder warst du nicht?“
„Angel bitte, komm runter. Und wenn du nicht kommst, dann hole ich dich.“
„Versuchs doch.“ Angel lief über den Flur und öffnete die erstbeste Tür und rannte in den Raum.
Sie hörte Jack zwar hinter sich, registrierte ihn aber nicht, weil sie vor einem Gemälde einer Frau stand, die wunderschön war. Die Vampirin hatte langes seidiges schwarzes Haar, hohe Wangenknochen, einen sinnlichen vollen Mund und braune stolze Augen. An ihrem Leib trug sie ein, auf ihren Körper maßgeschneidertes, rotes Kleid aus der Zeit, dem die Häuser hier entsprachen.
„Reicht es dir, wenn ich sage, sie hat nie so wie du mein Herz erreicht? Sie war für mich da, hatte eine sehr liebe Art für alle da zu sein, aber … wir waren uns nie so nah, wie du mir bist.“
„Ist das Jassy?“, fragte Angel leise.
„Sweety, wir haben alle eine Vergangenheit, und du hast deine Kinder auch nicht vom Storch bekommen.“
Angel ignorierte seine Worte. „Hat sie dich beim Malen angesehen?“
„Sicher, ich war der Maler. Warum fragst du?“
„Sie mag sich ja nicht richtig ausgedrückt haben, oder du hast es nicht richtig erkannt, aber sie hat dich geliebt. Das sieht man in ihren stolzen Augen.“
Nein, sie sollte sich nicht geringwertiger fühlen, Jack stellte sich vor Angel und verdeckte somit das Gemälde. „Angel, ich habe keine Frau vor dir so geliebt, wie ich dich liebe. Ich habe mich eigentlich noch keiner Frau so geöffnet, außer dir.“
Auf ihrer Unterlippe kauend verschränkte Angel ihre Arme vor der Brust. „Aber sie ist wunderschön.“
„Das bist du für mich auch und dein Wesen bringt mich um den Verstand, aber da wiederhole ich mich gerne. Angel, ich frage dich jetzt nochmals … Willst du meine Frau werden?“
„Konga hat mir erklärt, was das bedeutet. Welche Verpflichtungen damit zusammenhängen.“
„Ja und? Willst du jetzt einen Rückzieher machen? Kannst du nicht mit der Vorstellung leben, dass ich ein Leben vor dir hatte? Liebst du mich nicht genug?“
Angel guckte traurig und fragend in seine Augen. „Du könntest mich denn wirklich eine Ewigkeit ertragen?“
„Konga hat dir erklärt, was mit einer Ehe auf uns zukommt und ich bin zu allem bereit, weil ich nicht mehr ohne dich leben werde.“
„Darf ich dich darum bitten, das Bild abzunehmen?“
„Das hätte ich eh getan, aber du musstest ja wieder losstürmen. Selber schuld, wenn du immer an dir zweifelst. Ich liebe dich so, wie du bist und ich will niemals wieder eine andere als dich. So, und nun will ich endlich eine Antwort.“
Schmollend schielte Angel wieder auf das Bett und ihr Blick sagte klar und deutlich, es müsse erst verschwinden.
„Du machst mich verrückt.“ Jack seufzte, zückte ein neues Handy und wählte. „Josch, ich bräuchte was von dir … ja, wenn möglich in der nächsten halben Stunde … ja, ein Bett … Doppelbett“ Jack hielt den Finger vor die Sprechmuschel. „Farbe?“, fragte er.
„Schwarzblau.“
Jack gab die Farbe durch. „Bestimmte Art?“
„Quietsch-freies Himmelbett“,
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