Racheengel der Vampire - Sehnsucht
mir. Du bist ein Mensch“, flehte Thomas nun. „Wir haben diesen Schnösel erwischt, der dir das angetan hat. Komm runter.“
Nun las Terrag in Jacks Gesicht, dass er nicht begriff, was dieser Jäger zu Angel sagte und worum es ging.
Schöne Worte für einen Unwissenden, Angel blieb auf dem Container liegen und zeigte ihren Exmann gedanklich den Stinkefinger, zog ihren Kopf zurück und konzentrierte sich auf die Vampire. Sie drang nur mühsam zu ihnen durch, wusste aber mit einem Mal, dass die Jäger größtenteils ausgelöscht waren, konnte fühlte, wie die Vampire sich an ihnen stärkten.
Die größte Gefahr von außen war im Griff.
Geistig gab Angel den Vampiren die Lage hier durch und sammelte sich wieder. „Thomas, es ist äußerst nett von dir, dass du mir vertraust. Aber du hast unsere Tochter gefesselt und das sehe ich als großen Zweifel an meiner Person an. Joyce hat mit der ganzen Sache hier nichts zu tun. Lass sie gehen und ich komme runter. Denk dran, sie ist auch deine Tochter.“
„Das geht nicht! Sie springt sofort unseren Mann an um den Vampir hier zu befreien. Der Sauger hat sie verhext, sie unter seinen Bann gesetzt.“
Jepp, Angel musste schmunzeln. Joyce, stur wie immer und gegen alle Mächte.
„Dann ziehe ich es vorsichtshalber vor, hier oben zu bleiben, denn wenn eure Schützen unruhige Finger haben und versehentlich schießen … Nein danke!“
Thomas machte einen letzten Versuch. „Wir müssen dich aber vor den Verrätern schützen!“
„Nochmals danke, aber ich bin hier oben genug geschützt!“, rief Angel.
Ganz nach seinem Naturell machte Thomas eine beleidigte Miene und haderte vor sich hin.
Terrag verfolgte den Wortwechsel und beobachtete dabei seinen Sohn. „Ich komme nicht umhin, zu bemerken, dass dir die Frau dort oben etwas bedeutet. Sie könnte am Leben bleiben, so wie du und dein Freund, dessen Leben an einem dünnen Drahtseil hängt. Dazu müsste sie nur die Vampire zurückpfeifen.“
„Seit wann hast du Probleme mit einer Frau. Ist es nicht vielmehr so, dass du ihnen nicht mal in die Augen schauen musst, um sie zu beeinflussen?“ Jack warf einen kurzen Blick an der Fahrerkabine empor.
„Nun, hier und da gibt es sehr wenige Frauen, die sich nicht beeinflussen lassen. Und so wie ich es sehe, liegt dort oben solch ein Exemplar, bei dem es leider nicht klappt. Vielleicht kommt sie ja runter, wenn ich dich dafür am Leben lasse?“
Zuckersüß kam Terrags Stimme daher, aber das Gehörte ließ Angel den Atem anhalten und die Augen schließen.
Jack lachte. „Du würdest sie schon wegen ihrer Fähigkeit, dir zu widersprechen, nicht am Leben lassen.“
Da sie hier ohnehin keine Einigung erzielen würden, suchte Angel lieber nach einem Fluchtweg. Die obere Kante der Betonwand zur Waffenkammer konnte eine Möglichkeit sein. Der Rand war breit genug, um darauf vorsichtig zu balancieren, aber sie würde an den Jäger vorbeiführen und auf halber Strecke könnte man sie sehen. Behände kroch sie zum hinteren Teil des Containers und lugte hinunter. Die Türen waren noch offen und an den Außenseiten eingehakt. Leise schwang sich Angel in den Container und kletterte hinaus.
„Jack, mein Sohn. Sie wird es fraglos nicht überleben. Dir werden Ketten angelegt und ich zehre dich aus, bis du mich als deinen Herrn akzeptierst. Dir ist doch klar, wenn hier und weltweit alle erledigt sind, dass du nach mir einer der letzten älteren Geborenen bist?“
„Ich werde keinen Vampir in deinem Namen töten“, knurrte Jack.
Terrag winkte ab. „Och, dafür habe ich genug Männer. Die Vampire, die noch leben, sind fraglos in der Unterzahl. In ein paar Wochen sind keine mehr da.“
Jack saugte die Luft in seine Lungen, er roch, dass Angel nicht mehr auf dem Laster war. Nun musste er Terrag so weit bringen, sie nicht zu bemerken. „Du pokerst hoch. Warum bin ich dir überhaupt wichtig? Jahrhunderte lang hast du dich einen Dreck um mich geschert.“
Der Führer der Jäger machte einen Schritt auf Jack zu und blickte ihm in die Augen. „Das kannst du so nicht sagen. Ich musste in den vergangenen Jahrzehnten erst einmal sehen, ob du meiner würdig bist. Musste ein bisschen an deinem Leben rütteln.“
„Wozu hast du mich überhaupt in die Welt gesetzt“, zürnte Jack, denn er wusste sofort, dass damit Jassys unnötiger Tod gemeint war.
Oh, Angel hätte jetzt eine Antwort parat gehabt, eine sehr gute Antwort sogar!
Sie sah zu dem anderen Sattelschlepper rüber, der
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