Racheengel der Vampire - Sehnsucht
Körperhaltung sprach Jack sein eigenes Urteil aus, und dann musste er es ja auch noch in Worte verpacken!
„Ich bin unwürdig zu leben.“
Idiot, blöder Blutsack! Diesem Schauspiel beizuwohnen, konnte Konga nicht stillhalten, lieber schlug er Jack selber den Kopf ab!
Konga machte einen Schritt vor und würde nun, wenn er nicht gute Argumente vorbrächte, mit Jack sterben.
Jedenfalls vorübergehend … und nur er …
Da kein anderer sich bewegte, sah Lex Konga an und winkte ihn zu sich. „Sprich!“
Ehrfürchtig, obwohl ihm nach anderen Handlungen der Sinn stand, neigte Konga kurz sein Haupt und richtete sich wieder auf. „Liebe.“
Interessiert horchte Conner auf und streckte seinen Rücken durch. „Liebe kommt, Liebe geht“, sprach das Oberhaupt der Elitevampire mit einem trüben Unterton. „Du willst mir erzählen, Jack MacDragon gefährdet wegen eines Weibes das Leben aller Vampire?“, grollte Lex Conner.
„Entschuldigt sein Verhalten, er ist blind und wollte keinen von uns auch nur ansatzweise in Gefahr bringen.“
„Warum wollte er den Kontinent verlassen? Das Weib kann Hunderte von Jahren auf ihn warten.“
Die kommende Wortwahl war mehr als wichtig, Konga überlegte, doch er entschied sich dagegen, dem Oberhaupt der Vampire zu erzählen, dass Angel ein Mensch war. „Sie ist wahrscheinlich tot. Wir bekommen keine klaren Aussagen über ihren Zustand.“
Gemächlich beugte Lex Conner sich vor. „Stimmt die Aussage deines Fürsprechers?“
Stumm sah Jack auf und nickte.
„Wie lange lebte sie an deiner Seite?“
„Nicht lange genug“, antwortete Jack leise.
„Ich werde die Aussage deines Fürsprechers und dein Verhalten überdenken. Bis zu meinem Urteil werdet ihr beide hier auf euren Knien warten.“
Dreck, Konga atmete tief ein, denn ein Urteilsspruch konnte bis zu einer Woche andauern.
In diesen sieben Tagen durften die Angeklagten weder trinken noch rohe Nahrung zu sich nehmen, geschweige denn ihre Körperhaltung ändern.
Einige Tage verbrachten die beiden schweigend in ihrer knienden Position und so langsam schwand dadurch auch Kongas Willen sich weiter einem Sauger zu beugen, der ihm eigentlich nicht das Blut reichen konnte … doch er durfte seine Tarnung nicht auffliegen lassen.
Gegen Mittag des fünften Tages kam Lex Conner bedächtig, sowie allein, mit einem Schwert, das in seiner linken Hand lag, vor die Sauger. „Ich habe eine Entscheidung getroffen und teile sie euch nun mit.“
Beide Vampire waren am Ende ihrer Kräfte. Schon am zweiten Tag war ihre Blutgier so stark geworden, dass sie beinahe aufgestanden wären, um irgendwen anzufallen.
Nun würde selbst der Tod ihnen eine ersehnte Erlösung geben.
„Ich habe geliebt und ich wurde geliebt, doch nie habe ich ein geliebtes Wesen über alle gestellt.“
Innerlich brodelte es in Konga, er sah das Schwert an und neigte seinen Kopf tiefer. Wie lange er noch seine Beherrschung behielt, stand in den Sternen!
In sich hineinlächelnd sprach Conner weiter. „Doch was mir mehr und schwer am Herzen lag, war immer die Ungewissheit. Geduldig einen Zeitpunkt abzuwarten, war in jungen Jahren auch eine Schwäche von mir.“ Unbeirrt holte er Luft, als müsse er zunächst in seinen Erinnerungen kramen.
„Ich rannte einmal komplett durch Europa, um meine damals geliebte Rosa zu finden und meinen Weg kreuzten viele Wegelagerer, die meine Gefolgsmänner auslöschten und es störte mich nicht. Mein Herz wollte nur in eine Richtung schlagen.“
Teilnahmslos folgte Jack seinen Worten, erst ihr Ende würde entscheiden.
„Ich habe heute Morgen meine Männer ausgeschickt, die Eisjäger zu eliminieren. Keiner von ihnen wird morgen die Sonne aufgehen sehen. Heute weiß ich besser, was für mein Volk und mich wichtig ist. Jack MacDragon, Konga: Ich spreche euch frei! Allerdings fordere ich ein Jahr in meiner Elitezone von euch! Solltet ihr euch in dieser Zeit wider unsere Abstammung benehmen, dann fordere ich euren Tod ein. Andernfalls seid ihr dann endgültig frei.“
Was für ein Schicksal, Jack jaulte auf und fiel auf seine Hände. Nun hatte er keine Chance mehr, Angel zu suchen oder zumindest eine Bestätigung ihres Todes zu bekommen, denn der Elitezone anzugehören bedeutete ein Jahr kein Kontakt zur menschlichen Außenwelt, kein Handy, kein Fernsehen. Nur hartes Training in jeder Art von Vampirkräften. Nicht umsonst waren die schwarzen Kämpfer von Conner die Elite aller Vampire. Und es war das einzige Kampftraining, das
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