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Rachegott: Thriller

Rachegott: Thriller

Titel: Rachegott: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Linnemann
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kriminaltechnische Auswertung mit Vorsicht genießen. Wenn sich daran Fingerabdrücke, Hautpartikel oder sonstige Indizien finden, dann könnten diese in die Irre führen.“
    „Zumal der Mörder keine einzige Spur am Leichnam hinterlassen hat. Das Zurücklassen der Waffe passt somit nicht ins Bild und deutet deshalb auf eine gewollte Verwirrung hin.“ Tommy legte seinen Kopf auf die Seite. „Ist es nicht irre, dass Horn bei der Obduktion keinen Hinweis finden konnte, wir aber genau aus diesem Grund einen Einblick in die Gedankenwelt und Vorgehensweise des Täters bekommen? Gelegentlich ist keine Spur mehr wert als zu offensichtliche Hinweise.“
    „Deshalb traue ich auch generell keinen Tatortspuren mehr über den Weg. Die letzten Mordfälle haben bewiesen, dass Hinweise und Indizien eher Fluch als Segen sein können. Es gibt zu viele Möglichkeiten, um falsche Fährten auszulegen. Dazu muss ein Mörder nicht einmal besonders intelligent sein. Es reicht, wenn er sich ein wenig mit den herkömmlichen Ermittlungsmethoden der Polizei auskennt.“
    Nachdem es kurz an der Bürotür geklopft hatte, trat Waldemar Ruttig ein. Er stellte sich vor Noras Schreibtisch und verkündete ohne Begrüßung: „Ich habe soeben die Analyseergebnisse der Pistole erhalten, die am Tatort neben dem BMW lag. Die Kugel aus dem Beifahrersitz wurde ohne jeden Zweifel aus ihr abgefeuert. Allerdings befinden sich keinerlei Spuren an ihr. Der Täter hat vermutlich Handschuhe getragen. Zudem hat er die Seriennummer abgekratzt, sodass wir den Weg der Pistole nicht zurückverfolgen können.“ Er hob die Achseln. „Ich hätte eigentlich darauf gewettet, dass wir an der Waffe Spuren finden würden. Und zwar fingierte Hinweise, um uns auf eine falsche Fährte zu locken. Aber darauf legt es der Täter offensichtlich nicht an. Warum er die Waffe trotzdem am Tatort zurückgelassen hat, erschließt sich mir nicht.“ Er holte kurz Luft und fuhr fort: „Die Fingerabdrücke, Haare und Fasern aus dem BMW wurden auch schon überprüft. Sie konnten allesamt den Familienmitgliedern der Musters zugeordnet werden. Meine Kollegen haben sich gestern noch DNA-Proben von Herbert und Sabrina besorgt. Zwar war Herbert im ersten Moment sehr erbost über dieses Vorgehen, aber als er erfuhr, dass wir die wahren Täterspuren auf diese Weise schneller erkennen können, beruhigte er sich wieder. Doch leider hat der Täter keine Spuren im Auto hinterlassen. Falls er sich wirklich einen Gegenstand aus dem BMW besorgt hat, dann wusste er genau, wie er dabei vorgehen musste, ohne uns einen Hinweis auf seine Identität zu liefern.“
    Noch bevor Nora und Thomas diese Informationen gedanklich abgespeichert hatten, wurde die Bürotür erneut aufgestoßen und Herbert Muster rauschte herein. Er trug einen schwarzen Anzug und wirkte vollkommen übermüdet. „Ich muss Ihnen etwas Wichtiges erzählen. Es geht um die Ermordung meiner Frau. Ich glaube, ich weiß, wer es getan hat.“
    „Wie bitte?“ Nora sah ihn verdattert an. „Setzen Sie sich doch bitte erst einmal, Herr Muster. Und dann erzählen Sie uns, was Sie -“
    „Ich will mich aber nicht hinsetzen! Ich will, dass Sie sofort meiner Überlegung nachgehen! Meiner Spur ! Meinem Verdacht !“
    Nora faltete die Hände und wollte wissen: „Und wen haben Sie in Verdacht?“
    „Der Mann heißt Thorsten Junker. Er hat bis vor einiger Zeit bei meiner Frau im Verlag gearbeitet. Gertrud warf ihn raus, weil er in illegale Machenschaften mit anderen Verlagshäusern verwickelt war.“
    Die Ermittler wurden neugierig. Sie spitzten ihre Ohren und lauschten Musters Ausführungen aufmerksam:
    „Seitdem meine Frau ihn gefeuert hat, ist Junker finanziell am Ende. Er hat Gertrud mehrmals im Verlag aufgesucht und sie angebrüllt, dass er ihr Leben zerstört habe. Einmal musste meine Frau sogar den Sicherheitsdienst rufen, um Junker aus dem Gebäude schaffen zu lassen. Deshalb wird er sie jetzt aus Rache getötet haben! Auge um Auge! Das leuchtet doch ein, oder? Es liegt auf der Hand, dass Junker der Mörder ist! Dieses feige Schwein!“
    „Kennen Sie den Mann persönlich?“
    „Nein.“
    „Demnach haben Sie keine Ahnung, wo er wohnt oder wo wir ihn jetzt finden können?“
    „Nein. Ich bin davon ausgegangen, dass Sie das herausfinden werden. Sie müssen so schnell wie möglich zu ihm und ihn befragen! Er hat bestimmt kein Alibi! Ich spüre es! Er war es!“
    „Warum haben Sie uns nicht schon gestern von diesem Mann

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