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Rachegott: Thriller

Rachegott: Thriller

Titel: Rachegott: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Linnemann
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wirklich nicht in Gefahr befand. Vielmehr schien er eine Entdeckung gemacht zu haben, die er ihr unbedingt zeigen wollte.
    „Hast du Junker gefunden? Ist er hier im Keller?“ Nora trat vor. Ein eiskalter Schauer lief über ihren Rücken, als sie den erleuchteten Raum betrat. Sie traute ihren Augen kaum. Ihre Kinnlade fiel herab. „Ach, du heilige Scheiße!“
    „Besser hätte ich es auch nicht ausdrücken können“, flüsterte Tommy.
    Der Kellerraum war zehn Quadratmeter groß, hatte keine Fenster und roch stark nach Vermoderung. Allerdings war es nicht dieser Umstand, der Nora und Thomas schockiert die Augen reiben ließ.
    „Wie viele Bilder sind das?“, stieß Nora aus. „Das müssen hunderte sein! Ich habe noch nie so etwas Irres gesehen.“
    „Das kannte ich bisher nur aus Filmen“, brachte Tommy hervor.
    Beide betrachteten die Wände um sie herum. Diese waren mit unzähligen Fotos behängt. Selbst an der Decke waren einige Polaroids befestigt.
    „Das ist Gertrud Muster. Auf jedem Bild!“ Nora konnte es nicht fassen. Sie trat zur Ostwand und inspizierte die einzelnen Aufnahmen. „Junker hat sie in jeder erdenklichen Situation fotografiert. An den verschiedensten Orten!“
    „Und wenn er damit erst angefangen hat, nachdem sie ihn gefeuert hatte, dann kann er in letzter Zeit mit nichts anderem beschäftigt gewesen sein.“ Auch Thomas begutachtete die einzelnen Fotos. „Hier ist Gertrud Muster vor ihrem Haus. Hier in ihrem Auto. Hier vermutlich bei ihrem Verlagshaus.“
    „Ich hätte niemals für möglich gehalten, dass es tatsächlich Menschen gibt, die sich ein Zimmer auf diese kranke Weise tapezieren. Junker muss völlig verzweifelt sein. Die Kündigung scheint ihn nicht nur in den Ruin, sondern auch in den Wahnsinn getrieben zu haben. Wie besessen muss dieser Mann sein? Wie viel Hass muss er auf Gertrud Muster empfinden? Das ist kaum vorstellbar.“
    „Einen positiven Aspekt können wir diesem Irrsinn aber abgewinnen: Wir wissen nun definitiv, wer der Mörder ist.“
    „Ja, ich glaube nicht, dass ein Fall jemals eindeutiger war.“ Nora schritt die Wand ab und schüttelte immer heftiger den Kopf. Mit jedem weiteren Foto stieg ihre Fassungslosigkeit an.
    „Die Frage ist nur, wo Junker momentan steckt“, gab Tommy von sich. Doch bereits im nächsten Moment schien er die Antwort auf diese Frage zu kennen. Denn er entdeckte eine Pistole, die vom Kellerflur in das Zimmer gestreckt wurde.
    „Er hat eine Waffe! Runter! Schnell!“
    Tommy schmiss sich auf seine Kollegin und riss sie mit sich zu Boden. Nora wusste gar nicht, wie ihr geschah. Bevor sie es auch nur annähernd realisiert hatte, waren schon sechs Kugeln über ihr in die Wand eingeschlagen.
    „Was zum Teufel ist hier los?!“, brüllte sie, während Tommy seine Pistole hochriss und zur Tür zielte. Die fremde Waffe war nicht mehr zu sehen. Aber auf der Kellertreppe ertönten nun schwere Schritte. Jemand rannte nach oben.
    „Junker! Er will fliehen! Den schnappen wir uns! Komm schon!“ Thomas half seiner Kollegin auf die Beine und stürmte anschließend aus dem Zimmer.
    „Konntest du den Kerl sehen, Tommy?“
    „Nein, aber ich bin mir sicher, dass es Junker ist. Wer sollte es sonst sein?!“
    Sobald Thomas die Treppe erreichte, zielte er nach oben zum Flur. Schon ertönte ein weiterer Schuss. Die Kugel flog haarscharf an Tommy vorbei und ließ einen Teil der Wand neben ihm zersplittern.
    „Verfluchter Mist! Dieser Kerl ist absolut durchgeknallt!“ Tommy ließ sich zurückfallen, um aus dem Schussfeld zu geraten. „Junker! Geben Sie auf! Sie sind erledigt! Machen Sie es nicht noch schlimmer!“
    Er wartete einige Augenblicke, aber es kam keine Reaktion. Junker schien schon weitergeflohen zu sein. Daher lugte Tommy zum oberen Flur hinauf und suchte jeden Winkel mit seinen Blicken ab. Von Junker war weit und breit nichts mehr zu sehen. Thomas und Nora konnten gefahrlos die Treppe erklimmen.
    Oben angekommen, richteten sie ihre Aufmerksamkeit auf die Haustür. Da diese nun wieder offen stand, wollte Tommy umgehend losstürmen. Doch Nora konnte ihn im letzten Moment noch davon abbringen, indem sie ihn am Arm festhielt. Sie wusste genau, dass Thomas dazu neigte, überstürzt zu agieren. Besonders wenn das Adrenalin durch seinen Körper pumpte, vernachlässigte er oftmals seine Umsicht. In Momenten wie diesem musste sie für ihn mitdenken.
    Er ist ein Draufgänger. Ich bin zum Glück der rationale Typ.
    „Was soll das? Der Kerl darf uns

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