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Rachegott: Thriller

Rachegott: Thriller

Titel: Rachegott: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Linnemann
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liegt.“
    „Ich halte dich auch so für verrückt. Dafür musst du nicht extra deinen sechsten Sinn bemühen. Aber nur weil die Haustür nicht geschlossen ist, hat noch lange kein -“ Tommy hielt inne. Im Haus ertönte ein Klirren. Dann folgte ein dumpfer Knall. Sekunden später herrschte wieder Ruhe.
    Instinktiv traten die Kommissare zur Seite und zogen ihre Waffen. Da sie derartige Situationen schon häufig erlebt hatten, wussten sie genau, wie sie nun vorgehen mussten. Sie verständigten sich mit zwei kurzen Blicken. Dann schlugen sie zu. Nora stieß die Tür auf und ging in die Knie. Thomas huschte in den Flur. Beide streckten ihre Waffen nach vorne.
    Niemand war zu sehen. Der Flur war fünf Meter lang und mit einem blauen Teppich ausgelegt. Eine Kommode stand neben der geöffneten Küchentür. Im hinteren Abschnitt entdeckten die Kommissare eine geschlossene Holztür. Vermutlich führte sie ins Wohnzimmer. Schräg gegenüber lag das Bad.
    „Herr Junker? Kripo Göttingen! Sind Sie daheim?!“
    Nichts. Keine Antwort. Keine Reaktion.
    Tommy linste in die Küche. Schnell erkannte er, dass sie menschenleer war. Daher gab er Nora ein entsprechendes Zeichen, woraufhin sie zur Wohnzimmertür schlich.
    „Herr Junker?! Sind Sie hier?“ Sie positionierte sich direkt vor der Tür, erhielt jedoch kein Lebenszeichen. Aus diesem Grund fackelte sie nicht lange. Im Nu griff sie zur Klinke, drückte sie herab und betrat den Wohnraum. Dieser war zwanzig Quadratmeter groß und wirkte ziemlich düster. Die Rollladen an den Fenstern waren halb heruntergelassen. In der Luft lag ein modriger Geruch. Auf dem Esstisch lagen Glasscherben neben einem dreckigen Teller. Niemand war zu sehen.
    Während Nora sich genauer im Wohnzimmer umsah, kontrollierte Tommy das Badezimmer. Da auch dieses leer war, visierte er kurz darauf die Kellertreppe an. Er schaltete das Licht ein und wartete einige Sekunden. Dann stieg er eine Stufe nach der anderen hinab. Die Waffe hielt er dabei konsequent auf den Beginn des Kellerbereichs gerichtet. Sollte Junker plötzlich unten um die Ecke springen, dann würde Tommy ohne zu zögern schießen.
    Nora schritt gleichzeitig aus dem Wohnzimmer und blickte zur geschlossenen Haustür. Prompt legte sie ihre Stirn in Falten. War die Tür eben nicht noch geöffnet?
    Sie trat vor, wobei ihr Blick vorsichtshalber in die Küche fiel, die noch immer friedlich wirkte.
    Aber hat Tommy vorhin eigentlich hinter der Tür nachgesehen? Hat er sich davon überzeugt, dass Junker sich nicht dahinter versteckt hält?
    Mit einem mulmigen Gefühl näherte sie sich der Küchentür und spannte die Finger um den Schaft der Waffe. Dann atmete sie tief durch und sammelte ihre volle Konzentration.
    Thomas erreichte im selben Moment den Kellerbereich. Er sah sich einem kahlen Flur gegenüber, der fünf Meter lang und zwei Meter breit war. Auf beiden Seiten befanden sich jeweils zwei Türen. An der hinteren Wand waren zahlreiche Getränkekisten gestapelt.
    Ich hasse diese Situationen! Es gibt nichts Schlimmeres, als Türen öffnen zu müssen, hinter denen sich ein vermeintlicher Mörder versteckt halten könnte! In solchen Momenten kann alles passieren!
    Er lockerte seine Körpermuskulatur. Dann stellte er sich vor die erste Tür auf der rechten Seite und griff zur Klinke.
    Okay, konzentrier dich! Ganz ruhig!
    Nora riss die Küchentür mit einem Ruck auf und rauschte in den Raum hinein. „Keine Bewegung! Polizei!“
    Das Zimmer war leer. Auch hinter der Tür hielt sich niemand versteckt. Junker war definitiv nicht dort.
    Die Kommissarin atmete durch. Sie drehte mehrmals ihren Kopf, um die Nackenmuskulatur zu entlasten, und begab sich wieder in den Flur. Erneut beschlich sie das Gefühl, dass sie und Tommy die Haustür vorhin nicht geschlossen hatten.
    Aber wer hat es dann gemacht? Junker? Versteckt er sich doch irgendwo hier? Geht er davon aus, dass wir -?
    Sie konnte diesen Gedanken nicht zu Ende führen. Denn im nächsten Moment hörte sie Tommy schreien: „Nora! Komm schnell!“
    Ihr Herz begann wie wild zu pochen. „Was ist los, Tommy?! Was ist passiert?!“ Blitzschnell stürmte sie zur Treppe und hastete hinab in den Keller. Mit vorgestreckter Waffe erreichte sie dessen Beginn und sah sich um. Im ersten Raum auf der rechten Seite brannte Licht. Alle anderen Türen waren geschlossen.
    „Ist alles in Ordnung, Tommy?! Sag etwas!“
    „Ja, mir geht es gut! Aber das musst du dir ansehen!“
    Nora entnahm seinem Tonfall, dass er sich

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