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Rachegott: Thriller

Rachegott: Thriller

Titel: Rachegott: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Linnemann
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ich kaum noch etwas mitbekomme.“ Er blickte verzweifelt auf ein Gemälde, das neben ihm an der Wand hing. „Denken Sie, dass diese Taten zusammenhängen?“
    „Wir sind uns dessen noch nicht sicher“, log Nora. „Deshalb wollten wir zunächst wissen, ob Sie sich jemanden vorstellen können, der einen Grund für die Ermordung Ihrer Frau hat. Da das aber nicht der Fall ist, müssen wir unsere Überlegungen in die Richtung eines Serientäters lenken. Bedenkt man die kurze Zeitspanne zwischen den Morden und die Tatsache, dass alle Opfer mehr oder weniger bekannt und reich waren, dann drängt sich diese Theorie auf.“
    Wilfried rieb sich die Augen und nickte. „Ich verstehe.“
    „Möglicherweise liegt aber noch eine andere, verdeckte Gemeinsamkeit zwischen den Opfern vor. Daher müssen wir wissen, ob Sie und Ihre Gattin irgendetwas mit einer der anderen Frauen zu tun hatten?“
    „Nein. Wie gesagt: Herbert und Gertrud Muster haben wir hier und da mal getroffen. Den beiden anderen Frauen sind wir nie begegnet. Daher sehe ich keinen weiteren Zusammenhang.“
    „Das habe ich befürchtet“, seufzte Nora. „Kennen Sie denn einen gewissen Thorsten Junker?“
    „Junker? Nein.“
    „Wurden Sie und Ihre Frau in letzter Zeit bedroht?“
    „Nein, auch das ist nicht der Fall.“
    „Wann haben Sie Ihre Frau zuletzt gesehen?“
    „Kurz bevor ich ins Büro fuhr. Sie war fröhlich und ausgelassen. Wir haben an nichts Böses gedacht. Es gab überhaupt kein Anzeichen dafür, dass dieser schreckliche Mord verübt werden würde.“
    „Als was war Ihre Frau tätig?“
    „Sie war Lehrerin.“
    Thomas räusperte sich. „Gut. Ich denke, das wäre zunächst alles. Wir müssen Sie noch bitten, das Haus bei Zeiten nach Diebstählen zu kontrollieren. Sollte etwas fehlen, fertigen Sie bitte eine Liste an. Zudem brauchen wir die Bänder der Überwachungskameras.“
    „In Ordnung, ich werde Ihnen die Bänder geben. Aber einen Diebstahl schließe ich aus. Es wird bestimmt kein Raubmord gewesen sein.“ Mit dem Kopf deutete Hartig auf zwei antike Keramikstücke, die vor ihm auf einer Kommode standen. „Allein diese Schalen sind fast fünftausend Euro wert. Dort vorne stehen ebenso teure Kerzenhalter. Das Gemälde an der Wand ist doppelt so viel wert. Diese Gegenstände standen dem Mörder griffbereit zur Verfügung. Wenn er diese schon nicht mitgenommen hat, dann wird er erst recht nicht nach oben gerannt sein, um den Safe auszuräumen. Das hätte er niemals rechtzeitig geschafft.“
    „Schauen Sie bitte trotzdem nach. Vielleicht wusste der Mörder nicht, wann unsere Kollegen hier eintreffen würden.“
    Während Hartig betrübt nickte, standen die Ermittler auf und verabschiedeten sich von ihm. Sie begaben sich hinüber in den Flur, traten an der Blutspur vorbei und visierten die Küche an, in der Gerald Trand am runden Esstisch saß. Die Ärmel seines Anzugs waren mit Blut beschmutzt. Nora und Thomas vermuteten, dass es sich dabei um Jutta Hartigs Blut handelte.
    „Ich war es nicht! Ich habe Jutta nicht getötet! Ich habe überhaupt keinen Grund für diese Tat!“ Mit diesem Wortschwall sprang Trand auf, als die Ermittler durch die Tür traten. Offensichtlich sah er ihnen auf magische Weise an, dass sie die Hauptkommissare waren.
    Nora und Tommy setzten sich ihm gegenüber auf einen Stuhl und stellten sich zunächst vor. Dann beruhigten sie ihn mit vereinten Kräften.
    Nach einiger Zeit schloss Trand die Augen, setzte sich ebenfalls wieder hin und beteuerte: „Ich weiß wirklich nicht, wie ich in diesen Schlamassel hineingeraten bin. Aber ich versichere Ihnen, dass ich Jutta nicht ermordet habe. Das werde ich vor jedem Gericht dieser Welt beschwören!“
    „Fangen wir vorne an“, erwiderte Nora gelassen, bevor sie ihren Notizblock aus der Hosentasche zog. „Ihr Name ist Gerald Trand?“
    „Ja.“
    „Wie alt sind Sie?“
    „49.“
    „Wo wohnen Sie?“
    „In der Goethestraße.“
    „Was machen Sie beruflich?“
    „Ich bin Einzelhandelskaufmann.“
    „Sind Sie verheiratet?“
    „Nicht mehr. Ich habe mich vor einigen Jahren von meiner Frau scheiden lassen. Unsere Ehe war eine Farce.“
    „Haben Sie Kinder?“
    „Nein.“
    Nora überkreuzte ihre Beine. „In welchem Verhältnis stehen Sie zu den Hartigs?“
    „Ich kenne Wilfried seit unserer Jugendzeit. Wir sind beide hier in Göttingen aufgewachsen. Unsere Freundschaft hatte immer Bestand. Seit über dreißig Jahren! Deshalb ist es absolut irrsinnig, dass ich mit

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