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Rachegott: Thriller

Rachegott: Thriller

Titel: Rachegott: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Linnemann
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wobei er dicht an der Blutspur vorbeischritt.
    Der Flur streckte sich dreißig Meter in die Länge. Im hinteren Abschnitt führte eine Treppe ins Obergeschoss. Links und rechts führten jeweils fünf Türen zu verschiedenen Räumen. Da die Polizisten nie zuvor in dieser Villa gewesen waren, hatten sie nicht die geringste Ahnung, was sie hinter den einzelnen Türen erwartete. Zu ihrem Pech waren alle Türen auch noch geschlossen und gewährten keinen Einblick in die jeweiligen Zimmer.
    Stillschweigend kamen sie zu der Übereinkunft, dass sie zuerst der Blutspur folgen sollten. Gleichwohl waren sie sich darüber im Klaren, dass gerade diese Spur in eine Falle führen konnte. Wenn sich der Eindringling noch immer im Haus befand, dann könnte er momentan in einem anderen Raum warten und die Beamten mit der Spur gezielt von sich weglocken – und sie anschließend aus dem Rückraum überfallen.
    Dennoch blieb den beiden keine Wahl. An einem Punkt mussten sie schließlich mit der Überprüfung der Zimmer beginnen. Folglich stellten sie sich nun vor die erste Tür zu ihrer Rechten und lockerten ihre Muskeln. Dann griff der Größere zur Klinke, drückte sie hinab und stieß die Tür auf.
    „Polizei! Keine Bewegung!“ Er streckte seine Waffe vor, aber schon im nächsten Moment zuckte er wieder zurück. Er wollte nicht wahrhaben, welches Bild sich ihm dort bot. Auch sein Kollege brauchte einige Momente, um den Anblick zu realisieren.
    Beide blickten in ein helles Wohnzimmer, das sechzig Quadratmeter umfasste. Vor der Couch in der Raummitte lagen zwei Personen am Boden. Es handelte sich um eine Frau und einen Mann. Die Polizisten identifizierten die Frau auf Anhieb. Jutta Hartig war ihnen aus der Zeitung bekannt. Zu ihrem Schreck sahen sie ein Einschussloch in ihrer Brust. Aus diesem floss zwar kein Blut mehr heraus, aber vor dem Körper hatte sich bereits eine große Lache gebildet.
    Den Mann kannten die Beamten nicht. Er musste zwischen vierzig und fünfzig Jahren alt sein. Seine schwarzen Haare waren kurzgeschoren. Der schwarze Anzug schien eine Maßanfertigung zu sein. Auch er regte sich nicht, jedoch konnten die Polizisten weder eine Einschusswunde noch sonst eine Verletzung an ihm erkennen.
    Eine dritte Person befand sich augenscheinlich nicht im Zimmer. Doch die Beamten wussten nur zu gut, dass dieser Umstand täuschen konnte. Besonders in einem derart großen Wohnraum war es kein Problem, ein geeignetes Versteck zu finden. Deshalb suchten die beiden das Zimmer zunächst gründlich ab. Sie schauten hinter die Vorhänge an den Fenstern, kontrollierten die einzelnen Möbelstücke und vergewisserten sich über ihren freien Rückraum. Erst dann begaben sie sich zu den beiden Personen vor der Couch. Während der größere Beamte zwei Meter Sicherheitsabstand hielt und seine Waffe auf den Mann richtete, kniete sich sein Kollege vor Jutta Hartig und tastete nach ihrer Halsschlagader. Schon nach wenigen Sekunden blickte er auf und schüttelte den Kopf. „Nichts zu machen. Sie ist tot.“
    Als er sich zum Hals des Mannes vorwagte, schlug dieser urplötzlich seine Augen auf, wirbelte in die Höhe und schrie wie am Spieß.
    Der größere Polizist zuckte zurück. „Keine Bewegung! Polizei!“
    „Wo bin ich hier? Was ist passiert?! Was ist los?!“ Völlig verwirrt taumelte der Mann zurück. Dabei stolperte er über eine Teppichfalte und fiel rückwärts wieder zu Boden.
    Auch der kleinere Polizist zog nun seine Waffe und richtete sie auf den Fremden. „Wer sind Sie?!“
    „Ich ... ich bin … was ist denn hier ...?“
    „Wer sind Sie?! Wie heißen Sie?!“, wiederholte der Polizist druckvoller. Er hegte die Befürchtung, dass der Kerl jeden Augenblick eine Pistole ziehen könnte.
    „Mein Name ist Gerald Trand. Was ist geschehen?! Wer hat -?!“ Jetzt erst sah er Jutta Hartig vor der Couch liegen. Prompt sprang er auf und schlug die Hände vor den Mund. „Um Himmels willen! Ist sie tot? Ist Jutta tot?! Wie konnte das passieren? Und wie zur Hölle bin ich überhaupt in dieses Wohnzimmer gekommen?!“
    Die Polizisten sahen einander unschlüssig an. Sie wussten nicht, wie sie reagieren sollten.
    Was zum Teufel geht hier vor sich?! Wer ist dieser Typ?!
     
    Als Nora und Thomas wenig später die Villa der Hartigs betraten, führte sie die Blutspur auf direktem Weg ins Wohnzimmer. Dort waren mittlerweile mehrere ihrer Kollegen eingetroffen. Zudem suchten einige Beamte der Spurensicherung den Raum nach Hinweisen ab. Waldemar

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