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Rachekind: Thriller (German Edition)

Rachekind: Thriller (German Edition)

Titel: Rachekind: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Clark
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das Wort ab. Wally hob abwehrend die Hände und machte eine beleidigte Miene.
    »Was denn? Man wird wohl noch einen Scherz machen dürfen!«
    »Wir sind nicht zum Spaß hier«, sagte George und knallte eines der Flugblätter auf die Theke. »Hanna steckt in Schwierigkeiten, und ich will mich auf dich verlassen können, wenn sie Hilfe braucht. Ist das klar?«
    Wally nickte. Wieder hatte sich sein Gesichtsausdruck verändert. Keine gerunzelte Stirn, keine Spur von Beleidigtsein. »George hat mir ein wenig erzählt. Ganz schöner Mist, in den ihr da reingeraten seid. Natürlich stehe ich jederzeit zu deiner Verfügung. Georges und Marys Freunde sind auch meine Freunde.«
    »Danke.« Hanna spürte eine Veränderung in Wally. Die Leichtigkeit, die er soeben noch versprüht hatte, war plötzlich verschwunden. Stattdessen hatte sich eine Anspannung in dem kleinen Laden aufgebaut, so intensiv, dass Hanna all ihre Sinne schärfte.
    »Wenn ich sage jederzeit, dann meine ich jederzeit.« Wally schob seine wulstige Hand über die Theke und stupste sie an. »Jederzeit, okay?«
    »Jederzeit«, wiederholte Hanna.
    »Gut. Ich verlasse mich auf dich.« George klopfte auf die Theke und tippte sich dann mit dem Finger zum Gruß an die Stirn. »Grüß Brenda, und sag ihr, sie soll dich nicht so mästen.«
    »Dicke leben länger.« Wally klopfte sich auf seinen runden Bauch. »Und haben mehr Spaß dabei.«

54
    Zu Hause wartete Mary bereits mit dem Nachmittagstee und einem Berg Gebäck auf sie. Hanna nahm auf ihrem Stuhl in der Küche Platz und sah Lilou dabei zu, wie sie Bauklötzchen in zwei Tupperdosen einräumte. Eine für sich, eine für Om. Normalerweise hätte sie Lilou als Erstes an sich gedrückt, doch heute scheute sie sich davor. Sie beobachtete Lilou, als wäre sie ein fremdes Kind. Ihr fiel auf, dass sie ein rosa Langarmshirt und ein Jeanskleid trug, das sie nicht kannte, und neue Blümchenspangen im Haar hatte.
    Vergeblich versuchte sie zu spüren, was Ariane gespürt hatte.
    »War Lilou brav?«, fragte Hanna schließlich, obwohl sie die Antwort bereits kannte.
    »Ein Engel.« Mary seufzte. »Sandra kam vorhin rüber und hat mit uns Muffins gebacken. Sie ist genauso in Lilou vernarrt wie ich. Das neue Kleidchen ist von ihr, ist es nicht hübsch? Ich wünschte, wir könnten die vermaledeite Reise verschieben. Ich würde viel lieber hier bei euch bleiben.«
    Hanna verkniff sich eine Antwort. Sie registrierte Georges warnenden Blick, als er die Küche betrat. Er musste Marys letzten Satz gehört haben. Anstatt sich hinzusetzen, stellte er sich hinter ihren Rollstuhl und legte seine Hände auf ihre Schultern.
    »Ich glaube nicht, dass ich noch lange bleiben werde, vielleicht ein, zwei Tage nachdem ihr gefahren seid«, sagte Hanna.
    Lilou versenkte das letzte Klötzchen in einer der Dosen und lief dann zu Hanna.
    »Mama!« Sie streckte die Arme nach Hanna aus.
    Hanna zögerte, dann nahm sie Lilou vom Boden hoch. Lilou schmiegte sich an sie. Hanna spürte den warmen Atem an ihrem Hals und roch den Duft nach Babyshampoo, und die Barriere, die sich während der Fahrt hierher aufgebaut hatte, brach in sich zusammen. Sie drückte Lilou fest an sich. Was machst du nur? Sie ist deine Tochter. Sie braucht deine Liebe. Lass sie nicht allein. Du weißt genau, wie sich das anfühlt.
    »Ein oder zwei Tage?«, fragte Mary. »Ist das nicht etwas kurz? Ich halte es für viel sinnvoller, wenn George und ich eine Woche länger hierbleiben. Spanien läuft schließlich nicht weg.«
    George nahm das Teesieb aus der Kanne und legte es in die Spüle. »Wir haben das besprochen, Mary. Die Reise wird nicht verschoben.«
    »Ach du!« Wütend rollte Mary ihren Stuhl zum Tisch und streckte die Arme nach Lilou aus. Hanna setzte sie ihr wortlos auf den Schoß und band ihr ein Lätzchen um.
    »George hat recht. Es ist völlig sinnlos, die Reise zu verschieben.« Hanna griff nach einem Scone und bestrich ihn mit Butter.
    Diesmal warf Mary einen prüfenden Blick zu George. Er ignorierte ihn, schenkte Tee aus, ohne zu fragen, wer einen wollte, und setzte sich dann seelenruhig hin.
    »Ich kenne dich, George Warrington. Du hast Hanna irgendwelche Geschichten erzählt, damit sie zu dir hält.« Mary drohte ihm mit ihrer Gabel. »Aber nicht dieses Mal. Ich entscheide, ob und wann ich fahre, hast du verstanden?«
    Hallo Linus,
    ich bin wieder in Combe Martin, auf der Suche nach Informationen über Steve. Ich muss unbedingt wissen, was er von dir wollte, als er dich

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