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Rachekind: Thriller (German Edition)

Rachekind: Thriller (German Edition)

Titel: Rachekind: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Clark
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kein Schulheft ist, sondern mein bester Freund. Erst hat er voll bescheuert geguckt, dann wollte er genau wissen, was ich hier alles so reinschreibe. Aber das geht ihn einen Scheiß an. Steve, hab ich gesagt, hol dir selbst eins und schreib, dann weißt du’s. Und dann hab ich ihm gesagt, er soll sich von mir fernhalten, wenn er es sich nicht noch mehr mit Luke verscherzen will. Und dann hab ich ihn gewarnt, dass sein Leben keinen Pfifferling mehr wert ist, wenn er unser Geheimnis jemandem verrät, und dass er tierisch aufpassen muss, dass niemand sein Heft findet. Wenn der Alte das in die Finger kriegt, dann kann er einpacken. Und je nachdem, was er in das Heft schreibt, nicht nur er.

Freitag, 27. Mai

17
    Noch eine Stunde, dann musste sie Lilou abholen. Hanna schloss den Ordner und stellte ihn zu den anderen, die sie bereits geprüft hatte. Sie war froh, als sie hörte, wie Simon zu ihr ins Büro herüberkam. Er blieb in der Tür stehen.
    »Na, konntest du gestern noch ein bisschen schlafen?«
    Sie nickte und gähnte zugleich. »Danke. Danke auch, dass du gleich gekommen bist. Ich hätte mit dem alten Schloss kein Auge mehr zugemacht.« Sie schnappte sich einen neuen Ordner. Er war staubig und hinterließ einen hellen Streifen auf ihrer dunkelgrauen Tunika. Sie wischte mit der Hand darüber.
    »Was ich nicht verstehe«, sagte Simon, »warum hast du das Schloss nicht schon früher ausgewechselt?«
    »Ich dachte, Steve hat den Schlüssel.« Sie blätterte die erste Seite um und folgte ihrem Finger auf der Suche nach Barabhebungen oder Umbuchungen. »Er sollte jederzeit zurückkommen können.«
    »Steve steckt böse in der Tinte, oder?«
    Hannas Magen zog sich zusammen. Dass jemand offensichtlich Steves Schlüssel besaß, bedeutete nichts Gutes. Egal wie sie es drehte und wendete, die wahrscheinlichste Variante war, dass der Schlüssel ihm mit Gewalt abgenommen worden war. »Ich werde einen Privatdetektiv engagieren. Ich habe vorhin schon angerufen und eine Nachricht hinterlassen.«
    »Gut. Das finde ich eine gute Idee«, sagte Simon nach einer Pause. »Ich muss wieder nach vorne. Kommst du zurecht?«
    »Geh ruhig. Ich bin fast durch. Es fehlen nur noch die da oben.« Sie deutete auf die letzte Regalreihe.
    Simon kehrte in den Laden zurück. Sie hörte, wie er eine Kundin vertröstete, und stellte sich sein charmantes Lächeln vor, mit dem er der Frau signalisierte, dass er untröstlich war, ihr nicht sofort helfen zu können. Und die Frau würde den Laden verlassen und morgen gerne wiederkommen, um von Simon mit einem Strahlen begrüßt zu werden. Inzwischen war sie froh, dass Steve sich damals für Simon entschieden hatte, obwohl seine Mitbewerber ihn fachlich weit übertrumpft hatten.
    Hannas Finger wanderte auf der Seite nach unten, und sie versuchte, sich auf die Zahlen zu konzentrieren. Sie notierte eine Barabhebung auf ihrem Block und blätterte weiter. Dann tippte sie Zahlen in einen Taschenrechner und schrieb die Endsumme auf einen Notizzettel. Wenn nicht noch eine richtig fette Abbuchung kam, konnte Steve das Geld für die Erpresserraten nicht allein aus der Firma gezogen haben.
    Mit einem Klingeln erinnerte ihr Handy sie daran, dass sie bald Lilou abholen musste. Ohne auf die genaue Reihenfolge zu achten, schob sie die Ordner in das oberste Fach zurück, doch sie passten nicht mehr hinein. Egal wie sehr sie drückte, sie stieß auf einen Widerstand. Sie griff mit der Hand in die Lücke. Ihre Fingerspitzen berührten etwas Hartes. Sie stellte sich auf die Zehenspitzen, tastete nach dem Gegenstand und verschob ihn an den Rand des Regals, wo sie ihn mit der zweiten Hand in Empfang nahm . Eine silbrige Kassette, auf der sich der Staub mehrerer Jahre gesammelt hatte. Hanna wusste, dass sie soeben das Pendant zu dem Schlüssel aus Steves Stiefel gefunden hatte.
    »Simon!«
    Sie stellte die Kassette auf den Schreibtisch und wischte mit ihrem Ärmel den Staub ab, der sich sofort in dem dunklen Stoff festsetzte.
    »Hast du etwas gefunden?«
    Hanna zeigte auf die Kassette. »Weißt du, was das ist?«
    Simon ging zum Schreibtisch, hob die Kassette hoch und betrachtete sie von allen Seiten. Sie war nicht sehr groß, besaß etwa die Ausmaße einer Postkarte mit zehn Zentimeter Höhe und war wunderschön graviert.
    »Nie gesehen.« Er studierte das Schloss. »Soll ich sie aufmachen?«
    Hanna nahm ihm die Kassette ab und verstaute sie in ihrer Handtasche. »Nein. Ich will sehen, ob der Schlüssel aus Steves Stiefel

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