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Racheklingen

Racheklingen

Titel: Racheklingen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe Abercrombie
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sein Gesicht gedrückt hatte, und sie zuckte innerlich zusammen.
Es hätte dich treffen sollen.
»Nein! Ich lasse nicht zu, dass man ihn anrührt.«
    »Denk darüber nach.« Rogont kam auf nackten Füßen zu ihr herüber. »Ich verstehe dein Widerstreben, aber du begreifst doch bestimmt, dass es das Sicherste wäre.«
    »Der Weg der Vorsicht?«, schleuderte sie ihm verächtlich entgegen. »Ich warne dich. Lass ihn in Ruhe.«
    »Monzcarro, bitte versteh doch, es ist deine Sicherheit, wegen der ich – uuuff!« Sie sprang vom Stuhl auf, trat ihm das Bein weg, packte seinen Arm, als er auf die Knie fiel, drehte sein Handgelenk bis hinter sein Schulterblatt und drückte ihn zu Boden, bis sein Gesicht beinahe gegen den kalten Marmor stieß.
    »Hast du nicht gehört, dass ich Nein gesagt habe? Wenn ich plötzliche, unerwartete und entschiedene Kraft brauche …« Sie drehte seine Hand noch etwas weiter um, und er schrie auf und wehrte sich vergebens. »Dann bin ich dazu sehr gut selbst in der Lage.«
    »Ja! Ah! Ja! Das erkenne ich sehr deutlich!«
    »Gut. Sprich nicht wieder über ihn.« Sie ließ sein Handgelenk los, und er blieb kurz liegen und atmete heftig. Dann drehte er sich auf den Rücken und rieb sich sanft seine Hand, um mit verletzter Miene aufzusehen, als sie sich rittlings auf ihn setzte.
    »Das musst du nicht.«
    »Vielleicht hatte ich ja Spaß daran.« Sie blickte über ihre Schulter. Sein Schwanz war halbwegs hart und drängte sich an die Rückseite ihres Oberschenkels. »Und ich bin mir nicht sicher, dass es bei dir nicht auch so war.«
    »Jetzt, da du es erwähnst … Ich muss zugeben, dass ich es wirklich sehr genieße, wenn eine starke Frau auf mich herabsieht.« Er fuhr ihr mit den Fingerspitzen über die Knie, ließ die Hände langsam innen an ihren vernarbten Schenkeln hinaufgleiten, bis ganz nach oben, dann wieder hinab. »Ich nehme nicht an … dass du dich dazu überreden lassen würdest … vielleicht mal auf mich zu pissen?«
    Monza runzelte die Stirn. »Ich muss gar nicht.«
    »Vielleicht … ein Schluck Wasser? Und dann …«
    »Ich glaube, dann nehme ich lieber den Topf.«
    »So eine Verschwendung. Der Topf weiß das doch gar nicht zu würdigen.«
    »Wenn er voll ist, kannst du damit machen, was du willst, wie ist denn das?«
    »Urgh. Ganz und gar nicht dasselbe.«
    Monza schüttelte langsam den Kopf, als sie sich wieder von ihm erhob. »Eine vorgebliche Großherzogin, die auf einen Möchtegern-König pisst. Das könnte man nicht einmal erfinden.«
     
    »Das reicht.« Espe hatte überall Prellungen, Abschürfungen, Kratzer. Über seinen Rücken zog sich ein klaffender Schnitt, gerade da, wo man sich am schlechtesten kratzen konnte. Jetzt, da sein Schwanz wieder schlaff war, quälten ihn diese Blessuren in der schwülen Hitze sehr und strapazierten seine Geduld. Er hatte keine Lust mehr, um den heißen Brei herumzureden, wenn die Sache doch so deutlich zwischen ihnen lag wie eine verwesende Leiche in ihrem Bett. »Wenn du Murcatto umbringen willst, dann kannst du es offen sagen.«
    Sie hielt mit halb geöffnetem Mund inne. »Du bist überraschend unverblümt.«
    »Ich bin genauso unverblümt, wie es von einem einäugigen Mörder zu erwarten ist. Wieso?«
    »Wieso was?«
    »Wieso willst du sie unbedingt tot sehen? Ich mag ja ein Idiot sein, aber so blöd bin ich nun auch nicht. Ich gehe nicht davon aus, dass eine Frau wie du sich von meinem hübschen Gesicht angezogen fühlt. Und auch nicht von meinem Sinn für Humor. Vielleicht willst du dich für das rächen, was wir dir in Sipani angetan haben. Jeder ist für Rache empfänglich. Aber das ist doch nur ein Teil deiner Gründe.«
    »Kein geringer Teil …« Sie ließ eine Fingerspitze zart an seinem Bein emporgleiten. »Was deine Anziehungskraft betrifft, so haben mich ehrliche Männer stets mehr fasziniert als hübsche Gesichter, aber ich frage mich … kann ich dir trauen?«
    »Nein. Wenn du das könntest, dann würde ich zu der Aufgabe, die du mir zugedacht hast, nicht besonders taugen, oder?« Er hielt ihren streichelnden Finger fest, drehte ihn unversehens schmerzhaft um und zog ihr verzerrtes Gesicht näher zu sich heran. »Was gewinnst du dadurch?«
    »Ah! In der Union gibt es einen Mann! Den Mann, für den ich arbeitete, der mich überhaupt erst nach Styrien geschickt hat, damit ich für ihn bei Orso spioniere.«
    »Der Krüppel?« Vitari hatte diesen Namen genannt. Der Mann, der hinter dem König der Union stand.
    »Ja! Ah! Ah!« Sie

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