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Racheklingen

Racheklingen

Titel: Racheklingen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe Abercrombie
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ausgerichtet als zu Orsos Zeiten.«
    Sein Lächeln wurde nur noch breiter. »Mir sind einige kleine Schäden an den Mauern aufgefallen, als ich ankam. Aber der praktische Nutzen kommt auch mir entgegen, Euer Exzellenz. Ich bin hier, um über das Geschäft zu sprechen. Um Ihnen nämlich die vollständige Unterstützung meiner Dienstherren anzubieten.«
    »Wenn ich recht informiert bin, dann kamen Sie oft zu meinem Vorgänger, Großherzog Orso, um ihm ebenfalls Ihre vollständige Unterstützung anzubieten.«
    »Das ist richtig.«
    »Und nun, da ich ihn ermordet habe, kommen Sie zu mir.«
    Sulfur blinzelte nicht einmal. »Ganz genau.«
    »Ihre Unterstützung passt sich ja neuen Situationen geschmeidig an.«
    »Wir sind eine Bank. Jede Veränderung birgt neue Möglichkeiten.«
    »Und was können Sie mir anbieten?«
    »Geld«, sagte er leichthin. »Geld, um Heere aufzubauen. Geld, um öffentliche Einrichtungen zu bezahlen. Geld, damit der Ruhm nach Talins – und nach Styrien – zurückkehrt. Vielleicht sogar genug Geld, um Ihren Palast etwas … weniger auf seinen praktischen Nutzen ausgerichtet auszustatten.«
    Monza hatte immer noch ein Vermögen in Gold nahe jenem Hof vergraben, auf dem sie geboren worden war. Sie zog es vor, es dort weiterhin liegen zu lassen. Nur für den Fall der Fälle. »Und wenn ich es ganz gern so karg mag?«
    »Ich bin überzeugt, dass wir Ihnen auch politische Unterstützung bieten können. Sie wissen sicherlich, gute Nachbarn sind der sicherste Schutz bei einem Sturm.« Es gefiel ihr nicht, dass er diese Worte gebrauchte, kurz nachdem sie das selbst getan hatte, aber er fuhr ohne Umschweife fort. »Valint und Balk haben tiefe Wurzeln in der Union. Sehr tiefe. Ich bezweifle nicht, dass wir ein Bündnis zwischen Ihnen und dem Hochkönig in die Wege leiten könnten.«
    »Ein Bündnis?« Sie erwähnte nicht, dass sie einmal fast eine ganz andere Art von Vereinigung mit dem König der Union vollzogen hätte, in dem geschmacklosen Schlafgemach in Cardottis Haus der Sinnesfreuden. »Obwohl er mit Orsos Tochter verheiratet ist? Obwohl einer seiner Söhne einen Anspruch auf mein Herzogtum geltend machen könnte? Einen größeren Anspruch als ich, würden viele sagen.«
    »Wir sind stets bemüht, mit dem zu arbeiten, was wir vorfinden, bevor wir versuchen, die Umstände zu ändern. Für den richtigen Anführer mit der richtigen Unterstützung liegt Styrien offen da. Valint und Balk möchten auf der Seite des Siegers stehen.«
    »Obwohl ich in Ihre Filiale in Westport einbrach und Ihren Angestellten Mauthis ermordete?«
    »Ihr Erfolg bei diesem Unternehmen beweist uns nur Ihren enormen Einfallsreichtum.« Sulfur zuckte die Achseln. »Männer lassen sich leicht ersetzen. Die Welt ist voll von ihnen.«
    Sie tippte gedankenverloren auf die Schreibtischplatte. »Seltsam, dass Sie heute hier auftauchen und mir ein solches Angebot machen.«
    »Wieso das?«
    »Erst gestern hatte ich einen sehr ähnlichen Besuch von einem Gesandten des Propheten von Gurkhul, der mir … seine Unterstützung anbot.«
    Das ließ ihn einen Augenblick nachdenken. »Wen hat er geschickt?«
    »Eine Frau namens Ischri.«
    Sulfurs Augen verengten sich ein klein wenig. »Sie können ihr nicht vertrauen.«
    »Aber Ihnen kann ich vertrauen, weil Sie mich so nett anlächeln? Das tat mein Bruder auch, und er log bei jedem Atemzug.«
    Sulfur lächelte nur noch mehr. »Dann sage ich Ihnen die Wahrheit. Vielleicht sind Sie sich bewusst, dass der Prophet und meine Dienstherren auf verschiedenen Seiten des großen Kampfes stehen.«
    »Davon habe ich sagen hören.«
    »Glauben Sie mir, wenn ich Ihnen sage, dass Sie nicht auf der falschen Seite stehen wollen.«
    »Ich bin nicht sicher, ob ich überhaupt auf irgendeiner Seite stehen möchte.« Langsam ließ sie sich ein wenig mehr gegen die Stuhllehne gleiten und tat so, als habe sie es ganz bequem, obwohl sie sich immer noch wie eine Betrügerin vorkam, die an einem gestohlenen Schreibtisch saß. »Aber keine Sorge. Ich sagte Ischri, der Preis für ihre Unterstützung sei mir zu hoch. Sagen Sie mir, Meister Sulfur, welchen Preis werden Valint und Balk für ihre Hilfe verlangen?«
    »Nicht mehr als das, was der Anstand gebietet. Zinsen für die geliehenen Gelder. Eine vorrangige Stellung für die Bank und ihre Teilhaber und Partner bei geschäftlichen Unternehmungen. Dass Sie sich weigern, mit den Gurkhisen und ihren Verbündeten zu verhandeln. Dass Sie dann, wenn meine Dienstherren es verlangen,

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