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Rachel im Wunderland: Roman (German Edition)

Rachel im Wunderland: Roman (German Edition)

Titel: Rachel im Wunderland: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marian Keyes
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ängstlich fummelte ich an dem Knopf und öffnete ihn. Ich konnte kaum glauben, dass ich es tat.
    Irgendwas stimmte nicht mit meinem Automatikschalter für Empörung – warum ging ich nicht ans Telefon und rief die Polizei an? Stattdessen war ich froh, dass ich das kurze, sexy Alaïa – Kleid trug.
    »Und den nächsten«, sagte er sanft. Er sah mich aus halbgeschlossenen Augen an.
    Ich spürte, wie die Erregung mir den Magen zusammenkrampfte. Mit zittrigen Fingern öffnete ich den nächsten Knopf.
    »Weiter so«, sagte er mit einem Lächeln, das gleichzeitig Angst und Lust machte.
    Während er mich unablässig beobachtete, knöpfte ich wie hypnotisiert einen Knopf nach dem anderen auf, bis sie alle offen waren. Ich fühlte mich gedemütigt und hielt mir das Kleid vor dem Körper zu. »Zieh es aus«, sagte er.
    Ich rührte mich nicht.
    »Ich sagte«, wiederholte er drohend, »Zieh. Es. Aus.«
    Lange war es still. Bis ich es mir – entwürdigt, aber trotzig und unfähig, mich zu sträuben – von den Schultern und über die Arme gleiten ließ und ihm entgegenhielt.
    Ausnahmsweise trug ich einen anständigen Büstenhalter, einen hübschen schwarzen Spitzen-BH, der nur ein kleines Loch hatte. Sonst hätte ich mein Kleid niemals ausgezogen. Und meine Unterhose hatte zwar nicht das gleiche Muster wie der BH, war aber auch aus schwarzer Spitze. Ich senkte den Kopf, sodass meine Haare nach vorne fielen und so viel wie möglich von meinen Schultern und Brüsten bedeckten. Zu spät bemerkte ich, dass das kleine Loch in meinem BH ziemlich groß war und sich um meine Brustwarze schmiegte. Ein Büstenhalter mit eingebauter Peepshow.
    Luke griff nach meinem Kleid, ohne meine Hand zu berühren, und warf es auf die Anrichte hinter sich. Unsere Blicke begegneten sich, und über sein Gesicht huschte ein Ausdruck, der mich erzittern ließ. Obwohl es ein warmer Abend war, hatte ich eine Gänsehaut.
    »Was soll ich jetzt mit dir machen?« Er betrachtete mich prüfend, als wäre ich eine preisgekrönte Kuh. Ich wollte mich winden und in ein Loch verkriechen, zwang mich aber dazu, gerade zu stehen, meinen Bauch einzuziehen, und die Brust nach vorn zu strecken. Ich überlegte, ob ich eine Hand auf die Hüfte legen sollte, aber zu so viel Schamlosigkeit war ich nicht fähig.
    »Was sollst du dir als Nächstes ausziehen? Lass mal überlegen.«
    Es ist lächerlich, aber im ersten Moment bangte ich um meine Schuhe; ich wollte sie nicht ausziehen, weil meine Beine darin lang und schlank aussahen. Zumindest wirkten sie nicht so dick wie sonst.
    »Gut, zieh deinen BH aus.«
    »O nein!«
    »O ja, sage ich.« Er lächelte träge, spöttisch.
    Wir starrten uns quer durch die Küche an, ich war erregt und beschämt. Plötzlich fiel mein Blick auf die verräterische Schwellung in seinen Jeans, und meine Hände wanderten hinter meinen Rücken, um den Verschluss zu lösen.
    Doch als ich ihn geöffnet hatte, erstarrte ich. Weiter konnte ich nicht gehen.
    »Weiter«, sagte er bestimmt, als er merkte, dass ich mich nicht rührte.
    »Es geht nicht«, sagte ich.
    »Gut«, sagte er verständnisvoll. »Schieb einfach einen Träger über die Schulter.«
    Von seiner überraschenden Sanftheit wie gebannt, tat ich wie geheißen.
    »Jetzt den anderen«, sagte er.
    Und wieder gehorchte ich unwillkürlich.
    »Jetzt gib ihn mir«, befahl er mir.
    Als ich den Arm ausstreckte und ihm den BH reichte, zitterten meine Brüste, und ich bemerkte, dass er sie ansah und wild vor Verlangen nach mir war.
    Dann spürte ich wieder diese Mischung aus Erniedrigung und hilfloser Erregung.
    »Jetzt komm her zu mir und mach das, was du auf eurer Party gemacht hast«, befahl er.
    Scham überflutete mich, und ich rührte mich nicht vom Fleck.
    »Komm her«, sagte er wieder.
    Automatisch setzte ich mich in Bewegung, sah ihn dabei aber nicht an.
    »Du weißt doch, dass du und ich«, sagte er, packte grob meine Hand und führte sie zu seinen Lenden, »dass wir noch etwas zu erledigen haben.«
    Ich wand mich und drehte mich weg.
    »Aber, aber«, schalt er mich, als ich ihm meine Hand zu entziehen versuchte.
    »Nein«, sagte ich und blickte zu Boden.
    »Du wiederholst dich«, spottete er.
    Seine Finger hielten mein Handgelenk umfasst, und meine Brustwarzen streiften den rauen Stoff seines Hemdes, aber das war auch der einzige Kontakt unserer beiden Körper. Er schien absichtlich einen Abstand zwischen uns zu halten. Und ich hatte viel zu viel Angst vor diesem großen, fremden Mann, als dass

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