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Rachel im Wunderland: Roman (German Edition)

Rachel im Wunderland: Roman (German Edition)

Titel: Rachel im Wunderland: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marian Keyes
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in die gestikulierende Hand drückte. Selbst das gemurmelte: »Du könntest wenigstens danke sagen«, hörten wir kaum.
    Ich dachte einfach nur: Er ist so nett, so lustig.
    Er fing eine neue Geschichte an: »Hör zu Rachel, da war ich also in einem der geblümten Röcke meiner Mutter – (er hatte sich das Bein gebrochen) –, und wem begegne ich? Meiner Exfreundin ...«
    »Nicht die, die dich und Shake dabei erwischt hat, wie ihr euch gegenseitig gefesselt habt?«, rief ich aus. (Sie hatten verschiedene Knoten geübt, nicht Sadomaso-Fesseln probiert.)
    »Genau die«, sagte Luke. »Sie warf einen Blick auf mich und sagte voller Entrüstung: ›Du bist einfach pervers, Luke Costello.‹«
    »Und was hast du gesagt?«, Ich war ganz gebannt.
    »Ich dachte, jetzt kommt es auch nicht mehr drauf an, und habe gefragt: ›Ein kleiner Fick ist wohl nicht drin?‹«
    »Konntest du bei ihr landen?«
    »Sie drohte, mir auch noch das andere Bein zu brechen.«
    Ich lachte, bis mir die Seiten weh taten. Insgesamt war ich sehr angetan von meinem neuen Freund.
    Es war mir allerdings gleich klar, dass ich an seinem Aussehen etwas verändern müsste. Was würden die Leute denken, wenn sie mich mit so einem sähen? War das nicht ein Jammer? Denn mit vernünftigen Sachen hätte man ihn halbwegs attraktiv nennen können.
    Ich fing an, ihn einer genaueren Betrachtung zu unterziehen, indem ich meinen Blick immer wieder für Sekundenbruchteile von seinem Gesicht abwandte, ohne dass er es bemerkte. Und ich musste zugeben, dass man auch in der nicht sehr schmeichelhaften Lederhose lange, kräftige Beine erkennen konnte sowie – ich wartete, bis er von Joey ein Glas entgegennahm und sich dabei halb umdrehte – einen hübschen kleinen Arsch. Plötzlich stellte ich mir vor, wenn ich eine Rockbraut wäre und nach einem Lover Ausschau hielte, dann wäre dieser hier gar nicht so übel.
    Nach Stunden der ununterbrochenen Heiterkeit wurde es ein bisschen ruhiger, und die Geräusche der Außenwelt drangen in den magischen Kreis, den Luke und ich um uns gezogen hatten.
    Mit halbem Ohr hörte ich, wie Johnno Brigit zurief: »He, Brigit aus Madison County, bring auch Zigaretten, ja?«
    »Ist es nicht komisch, dass wir heute zum ersten Mal miteinander sprechen«, sagte Luke.
    »Kann man wohl sagen.«
    »Denn du fällst mir schon seit einiger Zeit auf, weißt du«, sagte er und sah mir länger in die Augen als unbedingt notwendig.
    »Ach ja?«, sagte ich mit einem affektierten Lächeln, während ich innerlich aufjuchzte: Er will was von mir, einer der Echten Männer will was mit mir anfangen, stellt euch das vor! Am liebsten hätte ich es gleich Brigit erzählt, wir hätten uns totgelacht.
    »Aber sag mir doch«, sagte er vertraulich, »was findet ihr, du und deine Freundin, so komisch an mir und meinen Freunden?«
    Ich wäre am liebsten im Erdboden versunken. Das schöne, warme Gefühl verflog. Er wollte gar nichts von mir, wie hatte ich mir das nur einbilden können? Obwohl meine Empfindungen ein solides Polster, bestehend aus zwanzig Cocktails, hatten, wurde ich rot und stammelte hilflos.
    »Ich habe euch nämlich beobachtet, weißt du«, sagte er, und plötzlich wirkte er gar nicht mehr freundlich. Er sah auch nicht mehr freundlich aus.
    Er war ein anderer Mensch, streng und erzürnt. Einer, dem man Respekt zollen musste.
    Ich senkte den Blick und hatte auf einmal seinen Bauch vor mir. Sein weißes Hemd war ihm aus der Hose gerutscht, und ich konnte seinen flachen, gebräunten Bauch und die Linie schwarzer Haare sehen, die hinunterführte zu seinem ...
    Mit klopfendem Herzen sah ich wieder auf, ihm in die Augen. Er warf einen raschen Blick dorthin, wo mein Blick gewesen war, und versenkte sich dann wieder in meine Augen. Wir sahen einander schweigend an. Ich wusste nicht, was ich sagen sollte. Und plötzlich explodierte die Lust regelrecht in mir.
    In dem Moment hörte Luke auf, jemand zu sein, über den ich mich lustig machen konnte. Was kümmerten mich sein aus der Mode gekommener Haarschnitt oder seine dumme Kleidung. Alles an ihm, einschließlich der engen Jeans und, wichtiger noch, ihres Inhalts, erschien mir plötzlich auf unerklärliche Weise unglaublich sexy. Ich wollte, dass er mich küsste. Ich wollte ihn aus den Rickshaw Rooms abschleppen. Ich wollte, dass er mich in ein Taxi zerrte und mir die Kleider vom Leibe riss. Ich wollte, dass er mich aufs Bett warf und fickte.
    Ihm muss es genauso gegangen sein, und ich weiß nicht, wer den ersten

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