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Rachel im Wunderland: Roman (German Edition)

Rachel im Wunderland: Roman (German Edition)

Titel: Rachel im Wunderland: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marian Keyes
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unnahbarer Vater war.
    Er war ein sehr lieber Mann.
    Mit siebenundzwanzig, nachdem ich seit acht Jahren nicht mehr zu Hause wohnte, konnte ich das widerstrebend zugeben, und auch, dass er nicht nur Der-große-Geldver-weigerer-für-neue-Jeans war, auf den meine Schwestern und ich als Teenager mit Vorliebe unseren ganzen Groll richteten. Aber auch wenn er ein lieber Mann war, so war er dennoch kein brillanter Konversationspartner. Es sei denn, man wollte über Golf sprechen. Dass er mich angerufen hatte, musste also heißen, dass ich diesmal wirklich ernsthaft in Schwierigkeiten war.
    Beklommen versuchte ich, ihn zu beschwichtigen.
    »Ich habe gar nichts«, sagte ich zu ihm. »Es ist alles ein Missverständnis, mir geht es gut.«
    Davon wollte er nichts hören. »Du kommst nach Hause«, befahl er.
    Davon wollte ich nun nichts hören. »Dad, sei doch mal vernünftig. Du musst das ... realistisch sehen, ich kann nicht einfach mein Leben hier hinschmeißen.«
    »Was kannst du nicht hinschmeißen?«
    »Meine Arbeit zum Beispiel«, sagte ich. »Ich kann doch nicht einfach meine Stelle aufgeben.«
    »Ich hab schon mit denen gesprochen. Sie sind auch der Meinung, dass du nach Hause kommen sollst«, sagte er.
    Plötzlich tat sich vor mir ein Abgrund auf.
    »Was hast du getan?« Mir verschlug es fast die Sprache, so furchtbar war das alles. Was hatten sie Dad über mich erzählt?
    »Ich habe mit deinem Chef gesprochen«, wiederholte Dad im selben Tonfall.
    »Das kann doch nicht dein Ernst sein.« Ich musste schlucken. »Mit wem denn?«
    »Mit einem gewissen Eric«, sagte Dad. »Er meinte, er sei dein Chef.«
    »O nein!«, sagte ich.
    Also gut, ich war siebenundzwanzig, und es sollte mir gleichgültig sein, ob mein Vater wusste, dass ich manchmal zu spät zur Arbeit kam. Aber es war mir nicht gleichgültig. Ich kam mir vor wie vor zwanzig Jahren, als meine Eltern zur Lehrerin bestellt wurden und erklären sollten, warum ich nie mit vollständig gemachten Hausaufgaben in die Schule kam.
    »Das ist ja schrecklich«, sagte ich. »Warum musstest du auch bei meiner Arbeit anrufen? Es ist mir so peinlich! Was sie wohl denken? Wahrscheinlich feuern sie mich jetzt.«
    »Rachel, soweit ich ihn verstanden habe, wollten sie das sowieso tun«, sagte Dads Stimme über den Atlantik hinweg.
    Verdammt, ich war durchschaut. Dad wusste Bescheid! Eric hatte ihm wahrscheinlich alles erzählt.
    »Das glaube ich dir nicht«, wehrte ich mich. »Du sagst das nur, damit ich nach Hause komme.«
    »Überhaupt nicht«, sagte Dad. »Ich kann dir sagen, was dieser Eric mir erzählt hat ...«
    Nein, schönen Dank! Es war schon schlimm genug, dass ich mir denken konnte, was Eric gesagt hatte, ich wollte es nicht auch noch hören.
    »Bis zu dem Zeitpunkt, als du sie angerufen hast, war alles in bester Ordnung«, log ich hemmungslos. »Da hast du mir ja was Schönes eingebrockt. Ich werde Eric anrufen und ihm sagen, dass du völlig übergeschnappt und aus einer Anstalt entflohen bist und dass er dir auf keinen Fall glauben darf.«
    »Rachel.« Dad seufzte hörbar. »Ich habe kaum ein Wort zu diesem Eric gesagt, er hat die ganze Zeit geredet und schien sehr froh zu sein, dich loszuwerden.«
    »Mich loszuwerden?«, sagte ich dünn. »Du meinst, mich auf die Straße zu setzen? Heißt das, ich habe meinen Job verloren?«
    »So ist es.« Dad klang sehr sachlich.
    »Na, toll«, sagte ich, den Tränen nah. »Schönen Dank, dass du mir mein Leben kaputtgemacht hast.«
    Wir schwiegen, während ich mich an den Gedanken zu gewöhnen versuchte, dass ich mal wieder ohne Arbeit war. Rieb sich der liebe Gott jetzt angesichts meines neuen Unglücks die Hände?
    »Und was ist mit meiner Wohnung?«, wollte ich wissen. »Wo du doch schon alles andere zerstört hast.«
    »Margaret kümmert sich mit Brigit darum«, sagte Dad.
    »Kümmert sich darum?« Ich hatte erwartet, dass diese Frage Dad aus der Bahn werfen würde. Ich war entsetzt, dass er da auch schon etwas unternommen hatte. Sie taten geradezu so, als fehlte mir wirklich etwas.
    »Sie gibt Brigit die Miete für zwei Monate, sodass Brigit Zeit hat, eine neue Mitbewohnerin zu finden.«
    »Eine neue Mitbewohnerin?«, kreischte ich. »Aber das ist mein Zuhause.«
    »Soweit ich verstanden habe, seid ihr beiden in letzter Zeit nicht so gut miteinander klargekommen.« Dad klang verlegen.
    Er hatte recht. Und unsere Beziehung hatte sich noch einmal deutlich verschlechtert, seit Brigit meine Eltern angerufen und mir meine gesamte

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