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Rachel im Wunderland: Roman (German Edition)

Rachel im Wunderland: Roman (German Edition)

Titel: Rachel im Wunderland: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marian Keyes
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hatte keine Zeit, mich aufzuregen, weil Mike und die ganze Bande mehr über das Leben unter Hochdruck, das ich in New York geführt hatte, wissen wollten.
    »Musstest du sehr viel arbeiten?«, fragte Eddie. Sie drängten sich um mich, ihre Augen leuchteten vor Neugier.
    »Ihr könnt es euch nicht vorstellen«, sagte ich. »Ein Achtzehnstundentag war keine Ausnahme. Und man konnte einfach so vor die Tür gesetzt werden.« Ich schnipste mit den Fingern, um anzudeuten, wie leicht es war. »Und in New York bekommt man kein Arbeitslosengeld.«
    Schockiert machten sie »Ooohhhh«.
    »Man konnte in null Komma nichts auf der Straße landen«, sagte ich düster. »Und in New York ist es viel kälter als hier.«
    »Kälter als in Leitrim?«, fragte Clarence.
    »Viel kälter.«
    »Kälter als in Cork?«, fragte Don.
    »Viel kälter.«
    »Kälter als in Cav... ?«, hob John Joe an.
    »Kälter als in ganz Irland«, unterbrach ich ihn etwas irritiert.
    »Gott, das klingt doch alles scheußlich«, sagte Mike. »Warum bist du überhaupt dahin gezogen?«
    Ich lächelte ihn traurig an und sagte: »Ja, warum nur?«
    »Und dieses Kokain-Zeug, das ist wie Kaffee?«, fragte Peter.
    »Genau das Gleiche. Ich glaube sogar, es wird aus derselben Pflanze gewonnen.«
    »Und wie lange warst du mit diesem Luke zusammen?«, fragte jemand.
    »Ungefähr sechs Monate.«
    »Und er schuldet dir Geld?«
    »Jede Menge.«
    »Das ist ja ’n Ding.«
    »Und jetzt fühle ich mich so gedemütigt von ihm«, sagte ich mit einem Anflug echter Trauer.
    »Keiner kann unsere Gefühle bestimmen«, fuhr Clarence dazwischen. »Unsere Gefühle sind unsere eigene Sache.«
    Es wurde still, und alle drehten sich entrüstet zu ihm um.
    »WAS?«, fragte Eddie. Sein rotes Gesicht war vor ungläubigem Ärger so verzerrt, dass man denken konnte, er hätte Verstopfung.
    »Unsere Gefühle sind un...«, wiederholte Clarence wie ein Papagei.
    »Du Idiot!«, brüllte Vincent. »Was redest du für einen Blödsinn? Willst du, dass sie dir hier eine Stelle geben?«
    »Ich will doch nur sagen!«, protestierte Clarence. »Das haben sie zu mir gesagt, als meine Brüder mich gedemütigt haben. Keiner kann unsere Gefühle bestimmen, es sei denn, wir lassen es zu.«
    »Wir kümmern uns jetzt um RACHEL«, trompetete Don. »Die Kleine ist UNGLÜCKLICH!«
    »Ich kümmere mich doch auch um sie«, beharrte Clarence. »Wenn sie ihre Gefühle von diesem Luke lö...«
    »Ach, HALT DEN MUND!«, schallte es ihm entgegen.
    »Wenn ihr erst mal vier Wochen hier seid, wisst ihr, wovon ich rede«, sagte Clarence überlegen.

26
    A ls ich an dem Abend ins Bett ging, war ich verwirrt.
    Luke ist kein böser Mensch, sagte eine leise Stimme in mir. Du hast gelogen, um die anderen auf deine Seite zu ziehen.
    Und ob er böse ist, beharrte eine andere Stimme. Guck doch, was er dir angetan hat. Er hat dich gedemütigt, er macht dir das Leben schwer. Er hat dich zurückgestoßen, bevor du aus New York abgereist bist, und er hat es mit diesem blöden Fragebogen noch einmal bekräftigt. Also ist er wohl böse. Vielleicht nicht so, wie du es den anderen heute Abend erzählt hast, aber böse ist er. Zufrieden mit meiner Analyse drehte ich mich auf die Seite und schlief ein.
    Aber ich konnte nicht aufhören, an ihn zu denken.
    Rückblickend musste ich zugeben, dass er immer extrem besorgt über meinen Drogenkonsum war.
    Nie werde ich vergessen, wie er sich auf meiner Party aufgeführt hatte. Eine Unverschämtheit, wo er doch nicht einmal eingeladen gewesen war!
    Ungefähr zwei Wochen nach dem Debakel in den Rickshaw Rooms gaben Brigit und ich eine Party
    Ich hatte die Idee dazu gehabt. Es wurmte mich so sehr, dass wir zu den coolen Partys im East Village und in SoHo nicht eingeladen wurden, dass ich beschloss, selbst eine zu geben und alle gut aussehenden Menschen mit wichtigen Connections und interessanten Jobs, die zu kennen wir vorgeben konnten, einzuladen. So mussten diese Leute, wenn sie ihrerseits eine Party gaben, uns einladen.
    Brigit und ich stellten unsere Gästeliste sorgfältig und nach strategischen Überlegungen zusammen.
    »Was ist mit Nadia ...?«
    »Nadia mit dem flachen Arsch? Was ist mit ihr?«
    »Sie arbeitet bei Donna Karan. Verstehst du das Wort Rabatt?«
    »Können wir nicht einfach nur dicke und hässliche Frauen einladen?«
    »Nein. Es gibt nämlich keine. Also, was ist mit Fineas?«
    »Aber der ist doch nur Barkeeper.«
    »Ja, aber du musst langfristig denken. Wenn er zu unseren Freunden

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