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Rachel im Wunderland: Roman (German Edition)

Rachel im Wunderland: Roman (German Edition)

Titel: Rachel im Wunderland: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marian Keyes
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Gleiche.«
    »Ihnen wurde als Kind großer Schaden zugefügt«, fuhr Josephine fort. »Und in gewisser Weise sind Sie immer noch das geschädigte Kind. Es ist keine Entschuldigung für das, was Sie Emer und Ihren Kindern und Mandy angetan haben, aber es erklärt es. Sie können daraus lernen, Sie können den Schaden in Ihrer Ehe und bei Ihren Kindern heilen, aber an erster Stelle den Schaden in Ihnen selbst. Sie laden sich eine Menge auf, besonders, wenn man bedenkt, mit welcher Heftigkeit Sie dies leugnen, aber zum Glück sind Sie ja noch sechs Wochen hier.
    Und was die Übrigen angeht«, sagte sie und blickte in die Runde, »Sie kommen nicht alle aus Alkoholikerfamilien, aber ich rate Ihnen, Ihre Herkunft nicht als Entschuldigung zu nehmen, um Ihren Alkoholismus oder Ihre Sucht zu leugnen.«

30
    N ach dieser anstrengenden und aufwühlenden Sitzung schleppten wir uns wieder in den Speisesaal.
    Jeden Nachmittag nach der Sitzung gingen zwei oder drei derjenigen, die schon länger da waren, ins Dorf und kauften ganze Wagenladungen von Zigaretten und Süßigkeiten. Jedes Mal, wenn die Bestellungen aufgegeben wurden, ging es hoch her.
    »Mir ist nach was mit Schokolade, ja, und wie«, sagte Eddie zu Frederick, der die Bestellung auf ein DIN-A4-Blatt schrieb. Frederick hatte die größte und röteste Nase, die ich je gesehen hatte. »Kannst du mir was Leckeres vorschlagen?«
    »Wie wär’s mit Turkish Delight«, sagte Frederick.
    »Nein, zu klein, ist nach einem Bissen weg.«
    »Aero?«
    »Nein, ich geb doch kein Geld für Löcher aus.«
    Das quittierten Mike, Stalin und Peter mit einem: »Ach, du alter Geizkragen.« (Die drei führten gerade eine lebhafte Diskussion über die Vorteile von Mars mit Mandeln gegenüber einem normalen Mars: »Das mit Mandeln ist dreimal so teuer.« »Aber es ist viel leckerer.« »Dreimal so lecker?« »Na ja, das weiß ich nicht.«)
    »Curly Wurly?«, schlug Chris vor.
    »Ich hab doch gesagt, ich gebe kein Geld für Luftlöcher aus.«
    »Und die Schokolade fällt immer ab«, fügte Clarence hinzu.
    »Kit-Kat?«, sagte Nancy. Sie war die beruhigungsmittelsüchtige Hausfrau um die fünfzig, und dies war das erste Mal, dass ich sie sprechen hörte. Das Gespräch über Schokolade schien in die Dämmerwelt, in der sie lebte, gedrungen zu sein.
    »Nein.«
    »Yogurette?«, schlug Sadie die Sadistin vor, die zufälligerweise da war.
    »Nein.«
    »Toffeefee?«, kam es von Barry dem Kind.
    »Nein.«
    »Aber die sind ...«
    »Duplo?«, schlug Mike vor.
    »Nuts? In jedem Bissen eine Haselnuss?« Das war Vincent.
    »Ferrero KÜSSCHEN?«, trompetete Don. »Ein zarter Kuss mit HASELNUSS?«
    »Milky Way?« Peter.
    »Bounty?« Stalin.
    »Hanuta?« Misty.
    »Manna.« Fergus, der LSD-Geschädigte.
    »Manner«, verbesserte Clarence ihn.
    »Halt’s Maul!« Fergus war sauer.
    »Balisto«, sagte Chaquie.
    »Lion?« Eamonn.
    »Ich glaube, Balisto und Lion ist dasselbe«, sagte Chaquie.
    »Nein«, widersprach der dicke Eamonn, »die sind überhaupt nicht gleich. Balisto ist mit Erdnüssen, und Lion ist mit Rosinen. Oberflächlich betrachtet sind die dasselbe, weil sie beide aus Waffelteig bestehen.«
    »Meinetwegen«, sagte Chaquie.
    Eamonn lächelte spöttisch.
    »Wer soll es schließlich wissen, wenn nicht du?«, sagte sie noch.
    Eamonn warf den Kopf zurück, und seine Wangen bebten wie Wackelpudding.
    Weitere Vorschläge wurden gemacht. »Knoppers?«
    »Bounty?«
    »Twix?«
    »Moment!«, rief Eddie aufgeregt. »Moment mal, was war das?«
    »Knoppers, meinst du das?«, fragte Eamonn.
    »Ja«, sagte Eddie, und sein Gesicht wurde vor Freude noch röter als zuvor. »Knoppers. Ist das was Neues?«
    Aller Augen richteten sich auf Eamonn. »Mehr oder weniger neu«, sagte der nachdenklich. »Sie sind seit ungefähr einem Jahr in Irland erhältlich und verkaufen sich recht gut. Sie sprechen diejenigen an, die sich eine unkomplizierte Süßigkeit wünschen, jedoch ohne das traditionelle Schokoladenformat. Sie sind interessant zusammengesetzt – eine Verschmelzung sozusagen – aus Haselnusscreme, Sahnekaramel und natürlich ...«, er sah mit einem gewinnenden Lächeln in die Runde,»... Milchschokolade.«
    Fast wären wir aufgestanden und hätten applaudiert.
    »Ist er nicht phantastisch?«, murmelte Don. »Der weiß richtig Bescheid.«
    »Also gut«, sagte Eddie überzeugt. »Ich nehme sieben Stück.«
    »Ich auch!«, rief Mike.
    »Schreib fünf für mich auf!«, brüllte Stalin.
    »Für mich

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