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Rachel im Wunderland: Roman (German Edition)

Rachel im Wunderland: Roman (German Edition)

Titel: Rachel im Wunderland: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marian Keyes
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zum Thema. Unter anderem wollten sie Luke Costellos Kniescheiben als Aschenbecher, Luke Costellos Arsch als Fußabtreter, Luke Costellos Schwanz als Armband und Luke Costellos Eier in einem Eierbecher, als Zielscheibe, als Golfball, zum Jonglieren, als Murmel und als Ohrstöpsel.
    Ihre Unterstützung ging mir richtig zu Herzen. Natürlich machten nicht alle mit. Mike, zum Beispiel, hielt sich abseits und verschloss sein hässliches Granitgesicht mit einer undurchschaubaren Miene. Und die anderen, die schon länger als einen Monat in der Klinik waren, sahen mit Missbilligung zu. Frederick, ein Veteran nach sechs Wochen Aufenthalt, schnalzte mit der Zunge, schüttelte den Kopf und sagte: »Du solltest nicht einem anderen die Schuld geben, du solltest lieber überlegen, welchen Anteil du daran hast.« Dann riefen alle, die auf meiner Seite waren – Fergus, Chaquie, Vincent, John Joe, Eddie, Stalin, Peter, Davy der Spieler, Eamonn, und Barry, das Kind: »Ach, sei doch still.« Auch Neil machte mit, obwohl ich auf seine Unterstützung gut hätte verzichten können.
    Ich beobachtete Chris und suchte nach einem Zeichen, dass er auch auf meiner Seite war, und es traf mich doch empfindlich, als er nicht mit einfiel und Lukes Eier haben wollte. Aber ich registrierte erleichtert, dass er sich auch nicht mit den selbstgerechten Alteingesessenen zusammentat. Und als wir auf dem Weg zur Gruppensitzung waren – ich hatte das Gefühl, vor ein Erschießungskommando treten zu müssen –, holte er mich ein.
    »Morgen«, sagte er. »Hast du einen Moment Zeit?«
    »Klar«, sagte ich, weil ich ihm unbedingt gefallen wollte. Ob er mich noch leiden konnte, fragte ich mich, obwohl er wusste, dass ich gelogen hatte?
    »Wie geht es dir heute?« Er sah richtig hübsch aus, das helle Blau seines Baumwollhemdes ließ seine Augen noch blauer erscheinen.
    »Geht so«, sagte ich wachsam.
    »Darf ich dir einen Vorschlag machen?«, fragte er.
    »Meinetwegen«, sagte ich und erhöhte meine Wachsamkeit. Diesmal dachte ich nicht, dass sein Vorschlag sich auf mich, ihn und ein Kondom beziehen würde.
    »Also«, sagte er, »ich weiß, du bist der Meinung, dass du eigentlich nicht hier zu sein bräuchtest, aber warum versuchst du nicht, das Beste aus deiner Zeit hier zu machen?«
    »Wie denn?«, fragte ich, immer noch auf der Hut.
    »Du weißt doch, dass du deine Lebensgeschichte aufschreiben musst, wenn du eine Weile hier bist?«
    »Meine was?«
    »Deine Lebensgeschichte, du weißt schon, du beschreibst es aus deiner Sicht, dein Leben, deine Familie. Auch wenn du gar nicht süchtig bist, könnte es hilfreich sein.«
    »Wie sollte das gehen?«
    »Du weißt doch, wie es ist«, sagte er mit einem kleinen Lächeln, das mir ein komisch-kribbelndes Gefühl in der Magengegend verursachte, »ein bisschen Psychotherapie können wir alle gebrauchen.«
    »Meinst du das ehrlich?«, fragte ich überrascht. »Du auch?«
    Er lachte, aber es war ein trauriges Lachen, bei dem ich mich unbehaglich fühlte.
    »Ja«, sagte er mit einem Blick, der ihn in weite Ferne führte. »Wir können alle ein bisschen Hilfe gebrauchen, um glücklich zu werden.«
    »Glücklich?«
    »Ja«, sagte er. »Glücklich. Bist du glücklich?«
    »Aber klar«, sagte ich mit geschwellter Brust, »ich habe viel Spaß im Leben.«
    »Nein, ich meine glücklich«, sagte er noch einmal. »Ich meine zufrieden, heiter, mit sich selbst im Reinen.«
    Ich verstand nicht ganz, wovon er sprach. Ich konnte mir nicht vorstellen, zufrieden oder heiter zu sein, oder, was noch wichtiger war, ich wollte so nicht sein. Es hörte sich entsetzlich langweilig an.
    »Mir geht es gut«, sagte ich bedächtig. »Ich bin vollkommen glücklich, außer dass es ein paar Dinge in meinem Leben gibt, die geändert werden müssen ...«
    Eigentlich so gut wie alles, wurde mir mit einem Mal bewusst. Mein Liebesleben, mein Berufsleben, mein Gewicht, meine Finanzlage, mein Gesicht, mein Körper, meine Größe, meine Zähne. Meine Vergangenheit. Mein Leben in der Gegenwart. Meine Zukunft. Aber davon abgesehen ...
    »Überleg dir doch, ob du das nicht aufschreibst«, ermunterte mich Chris. »Schaden kann es ja nichts.«
    »Na gut«, sagte ich zögernd.
    »Das und der Fragebogen von deinem Exfreund – das sind schon zwei Dinge, über die du nachdenken musst.« Er lächelte mir zu – dann war er weg.
    Ich blieb verwirrt zurück. Ich wusste nicht, was vor sich ging. Ich meine, war er nun hinter mir her oder nicht?

    Ich setzte mich –

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