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Rachel Morgan (9) - Blutdämon

Rachel Morgan (9) - Blutdämon

Titel: Rachel Morgan (9) - Blutdämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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einen Schritt nach vorne, spürte dann aber Ivys Hand an meinem Oberarm. Ich bezweifelte, dass wir ihn töten konnten, aber etwas anderes fiel mir nicht ein. Ku'Sox zu töten war kein Mord, sondern reines Überleben. Und wenn mich das zu einer schwarzen Hexe machte, dann sollte es so sein.
    Meine Gedanken schossen zurück zu dem Moment, in dem Pierce über Al gebeugt stand und bereit gewesen war, das Leben des Dämons zu beenden, um seine Freiheit zu gewinnen. Vielleicht gab es ja doch keinen Unterschied zwischen uns, und ich war nur wütend auf Pierce, weil ich in ihm mein Spiegelbild sah und es mir nicht gefiel.
    Ku'Sox sah zur Decke auf, als eine Kaskade von rötlichem Jenseits über ihn glitt, am äußersten Rand seiner Aura zurückgeworfen wurde und wieder in seine Haut einzog. Er klemmte sich die tote Frau unter den Arm und hielt auf die Tür zu. Ich konnte Martinshörner hören, und mein Herz raste. Schwarze Magie oder nicht, ich konnte ihn nicht einfach gehen lassen.
    »Lassen wir ihn gehen?«, schrie Pierce und wischte sich wütend mit dem Ärmel über den Mund, als er hinter seinem Tisch auftauchte.
    Ich warf Ivy einen Blick zu, um ihr zu sagen, dass es nicht so war, dann sah ich Vivian an, die immer noch nicht verstand, wie Dämonen wirklich waren. »Jau«, log ich. Ich verschränkte die Arme vor der Brust und verlagerte mein Gewicht nach hinten. »Das ist nicht mein Problem.«
    »Was?«, schrie Vivian. Ich hob eine Schulter und ließ sie wieder fallen. »Du kannst ihn nicht einfach hier rausspazieren lassen! Er hat gerade zwei Morde begangen!«, wütete sie. Ihre gesamte Wut über ihre eigene Naivität, ihre Angst und ihre Unwissenheit fand in mir einen geeigneten Blitzableiter.
    Ich hätte ihr sagen sollen, dass alles Trents Fehler war, aber stattdessen blieb ich still, während Ivy neben mir in Verteidigungshaltung ging. »Was soll ich denn tun, Miss Mitglied des Hexenzirkels? Erzählen Sie mir, dass ich schwarze Magie wirken soll? Hm? Weil das nämlich das Einzige ist, was er bemerken wird!«
    Sie leckte sich über die Lippen, und es war klar, dass in ihr ein Krieg tobte. Ku'Sox allerdings war schon fast an der Tür.
    »Das wird er bemerken«, sagte Pierce und warf einen Zauber, wobei er so heftig an der Kraftlinie zog, dass sogar Ku'Sox es spürte. Vivian keuchte auf, als die Magie ein Stück flog und sogar die Luft verbrannte, die sie durchkreuzte. Ku'Sox wirbelte herum und warf ihn mit einem schnell errichteten Schutzkreis zu uns zurück.
    »Runter!«, schrie ich und ließ mich fallen. Der Fluch traf die Bühne, der Verstärker explodierte, und Funken regneten auf uns herab. »Verdammt nochmal, Pierce! Pass auf, was du tust!«
    »Mmmmm«, sagte Ku'Sox, als er wieder in unsere Richtung kam. »Du hast einen seltsamen Akzent in deinen Zaubern. Ganz anders als ihrer. Wer hat dich unterrichtet?«
    »Wir können ihn nicht aufhalten!«, rief Vivian.
    »Ach nee«, sagte ich und versuchte zu entscheiden, ob Vivian schon genug Angst hatte. Wenn ich sie davon überzeugen konnte, dass irgendjemand über schwarze Magie Bescheid wissen musste, würden sie mir vielleicht mein Hirn lassen, selbst wenn sie mich wieder nach Alcatraz steckten. Eine Art Plan B, falls die Dämonen wieder zu Besuch kamen.
    Pierce sprang auf einen Tisch und schrie etwas Lateinisches, und da er Ku'Sox' gesamte Aufmerksamkeit auf sich zog, winkte ich Vivian und Ivy näher. »Ich habe eine Idee«, sagte ich und dankte Gott im Stillen dafür, dass Pierce hier war — selbst wenn er eine schwarze Hexe war. Ich brauchte ihn. Al hatte Recht.
    Vivian zögerte, aber es war Ivy, die sagte: »Wie bei den Fairys?«
    Ich nickte, während sich gleichzeitig mein Herz verkrampfte. Ich würde Ku'Sox verbrennen — und diesmal würde ich den Fluch nicht stoppen. »Vivian, wir brauchen deine Hilfe.« Ihre Miene wurde noch ängstlicher, und ich sah zu Pierce, der gerade einen weiteren Fluch auf Ku'Sox warf. Okay, der Mann wusste nicht nur, was er tat, er sah dabei auch noch gut aus.
    Pierce feuerte einen zweiten Zauber hinter dem ersten her und traf den Dämon, als Ku'Sox den zweiten, versteckten Zauber übersah. Ein klebriges schwarzes Zeug überzog Ku'Sox und der Dämon ließ die tote Frau fallen, um sich aus der grünen Aura zu kämpfen, die ihn überzog.
    »Ein Zauberwurf«, sagte ich, während ich Pierce dabei beobachtete, wie er sich die Haare aus dem Gesicht schüttelte und sich fing. »Wir müssen einen Zauberwurf machen. Ich bezweifele, dass es ihn

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