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Rachel Morgan (9) - Blutdämon

Rachel Morgan (9) - Blutdämon

Titel: Rachel Morgan (9) - Blutdämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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unter, der mich plötzlich packte. Mühsam rollte ich mich aus dem Weg. Leute stoben auseinander. Wir mussten das schnell erledigen, sonst würde der Freak noch anfangen, Leute zu fressen.
    »Jenks!«, schrie ich und duckte mich unter einen Tisch, als ein Stuhl, den Ivy geworfen hatte, neben mir auf dem Boden zerbrach. »Schaff Trent hier raus!« Ich hoffte, dass der Dämon ihm folgen würde, wenn Trent verschwand.
    Jenks zögerte mitten in der Luft zwischen Ivy und mir. Es war deutlich, dass er hin und her gerissen war.
    »Sag ihm, er soll zum Auto gehen!«, schrie ich, und ein leises Piepen aus meiner Hosentasche verriet mir, dass jemand eine Nachricht hinterlassen hatte. »Und es herbringen!« Der Dämon würde ihm folgen oder auch nicht. Egal wie, auf jeden Fall hätten wir dann einen Fluchtwagen, wenn die Kacke richtig anfing zu dampfen.
    In einer Wolke aus frustriertem Staub schoss Jenks von Ivy zu mir. Sein scharf geschnittenes Gesicht war zweifelnd verzogen, aber noch bevor ich etwas sagen konnte, schrie Ivy schmerzerfüllt auf. Wir beide sahen hinüber und entdeckten, dass sie gerade auf dem Rücken über den Boden rutschte und schließlich gegen die Bühne knallte. Blinzelnd schüttelte sie den Kopf und versuchte, ihren Blick scharfzustellen. Der Schlagzeuger stoppte endlich sein Getrommel, und in der plötzlichen Stille hörte ich sie sagen: »Mir geht's gut. Packt euch den freakigen Dämon.«
    Das war genug, und noch als Ku'Sox sich dramatisch umdrehte, rannten die Leute schon panisch zu den Türen. Sekunden später ging der Alarm an den Notausgangstüren los, und Leute, die versuchten, sich aus der Menge im vorderen Teil zu befreien, retteten sich nach hinten. Ku'Sox schien das Chaos zu genießen. Er hob segnend die Hände und saugte alles in sich auf, während die Angst im Raum fast greifbar und der Lärm schier unerträglich wurde.
    Ich zuckte zusammen, als Jenks auf meiner Schulter landete. Neben mir war Trent. Ich packte seinen Arm und schob ihn wieder Richtung Küche. Es musste eine Hintertür geben. Vivian und Pierce konnten auf sich selbst aufpassen. Mein Telefon klingelte wieder, aber ich ignorierte es.
    »Super gemacht, Trent«, sagte ich, als ich uns mit einem Ruck zum Stehen brachte, um einer panischen Kellnerin auszuweichen, deren Augen vor Angst fast schwarz wirkten. »Ich hatte alles unter Kontrolle, bis du Ku'Sox gerufen hast.«
    »Genau, du dämlicher Keksbäcker«, knurrte Jenks von meiner Schulter. »Hör endlich auf, helfen zu wollen, okay?«
    »Ich habe ihn nicht gerufen. Er ist einfach aufgetaucht«, sagte Trent beleidigt. Ich hätte fast gelacht, wenn es mir nicht so bekannt vorgekommen wäre. »Warum beschießt du ihn nicht einfach mit Magie?«, fragte er, und ich blieb direkt vor der Küchentür stehen. Leute schrien in dem Versuch, nach draußen zu kommen, aber hier war niemand.
    »Was, und sterben?«, fragte ich. Ich hatte überhaupt kein Problem damit, zuzugeben, dass es Leute gab, die stärker waren als ich. »Ku'Sox hätte Al fast getötet«, erklärte ich und erkannte, dass Ku'Sox die fliehenden Menschen beobachtete, als suche er sich gerade Opfer aus. »Das kann ich nicht schlagen! Du hast einen Serienmörder befreit!«
    Trent zuckte zusammen, aber wahrscheinlich war es mehr wegen der Explosion hinter mir als wegen meiner Worte. Ich wirbelte zu der Hitzewelle herum und vermutete aufgrund der Spuren einer grünen Aura, dass Ku'Sox einen von Pierces Flüchen abgewehrt hatte. Ein Tisch brannte in grünen Flammen, und das Feuer fing langsam an, sich über die Netze unter der Decke auszubreiten. Ein Tropfen Grün fiel von der Decke und ich fühlte, wie ich bleich wurde, als jemand mit einem scheußlichen Schrei in sich zusammenfiel. Er wand sich am Boden und umklammerte sein Bein. Drei Sekunden später war der Mann in Grün gebadet, und es entstand eine zweite Panik, in der die Leute sich gegenseitig tottrampelten, nur um zu fliehen.
    Okay. Sicherheitshinweis. Nicht auf grünes Feuer treten.
»Pierce!«, schrie ich. Die Luft schmeckte nach verbrannten Limetten. »Du verletzt Unschuldige!«
    Er wirbelte mit flatterndem Mantel zu mir herum, und mir wurde kalt. Ich sah keine Reue in ihm, keine Sanftmut. Nur die Entschlossenheit zum Kampf. »Er muss in Flammen sterben!«, schrie Pierce wütend. »Dämonen sterben in Flammen!«
    Das war wahr, aber alle anderen auch.
    Ich packte die Kraftlinie fester, als Ku'Sox auf Ivy zuging, aber das hohe Kreischen des brennenden Mannes zog Ku'Sox'

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