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Rachel Morgan (9) - Blutdämon

Rachel Morgan (9) - Blutdämon

Titel: Rachel Morgan (9) - Blutdämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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Aufmerksamkeit auf sich wie ein Sirenenlied. Er änderte den Kurs und hielt stattdessen auf den schreienden Mann zu. Wer sich nicht schnell genug bewegte, wurde aus seinem Weg geworfen. Als er vor dem sich windenden Mann stand, zögerte Ku'Sox für eine genießerische Sekunde und saugte die Geräusche der Sirenen und der fliehenden Leute in sich ein, während der Mann seinen letzten Atemzug tat. Der Dämon riss erwartungsvoll die Augen auf, und sein Gesicht wurde rot, bevor er seine Hände in der zusammengesunkenen, immer noch brennenden Form versenkte. Ku'Sox schauderte vor Lust, und seine Miene zeigte nur hämische Begeisterung. Als er zurücktrat, hielt er etwas Nebliges, das sanft leuchtete, in den Händen. Er hob es über seinen Kopf und presste die Hände fest zusammen. Eine schwarze, zähflüssige Substanz tropfte von seinen Fingern in seinen Mund. Die Seele? War das die Seele des Mannes, verbrannt und noch brennend?
    »Heilige Scheiße«, flüsterte ich. Ich hatte Todesangst. Ich schaute durch das Restaurant zu Pierce und entdeckte, dass er genauso entsetzt war wie ich. Neben ihm stand zitternd Vivian, bis ins Mark erschüttert — sie hatte nichts, was einen seelenfressenden Dämon aufhalten konnte. Ich hatte nicht einmal gewusst, dass es möglich war, eine Seele so aus dem Körper zu reißen.
    Sowohl Vivian als auch ich zuckten zusammen, als ein Gewehrschuss durch die Sirenen und die Schreie donnerte.
    Nur noch das Kreischen der Türsirenen durchbrach die plötzliche Stille, als alle sich nach vorne wandten, wo ein riesiger Mann stand, allem Anschein nach ein Werwolf. Vor ihm rieselte Staub von der Decke. In den Händen hielt er ein Gewehr, das zu seiner Größe passte. »In Ordnung!«, sagte er, und ich stieß Trent an, damit er möglichst schnell verschwand. »Die Polizei ist unterwegs. Verschwindet einfach, dann gibt es keine weiteren Probleme.«
    Das war ein netter Gedanke, aber offensichtlich wusste er nicht, dass es keine übliche Kneipenschlägerei war, egal, ob übernatürlich oder nicht. »Hol das Auto!«, zischte ich Trent zu und endlich wanderte der Mann in die Küche. Trotz der Sirenen konnte ich eine Frau leise weinen hören. Ivy stand langsam auf. Anscheinend konnte sie wieder klar sehen. Sie drückte eine Hand an ihren Hinterkopf, und ich konnte nur hoffen, dass bei ihr alles okay war. Ich wagte es noch nicht, mich zu bewegen. Ku'Sox schien mich vergessen zu haben, und ich hatte zu viel Angst, um ihn an mich zu erinnern. Vielleicht konnten wir uns einfach leise davonschleichen ...
    »Bleib bei Trent, Jenks«, sagte ich, ohne meinen Blick von Ku'Sox abzuwenden. Der Pixie hob ab, um vor meinem Gesicht zu schweben.
    »Schick mich nicht weg«, bat er, und es war deutlich, dass er Angst hatte.
    »Was ist das für eine wunderbare Erfindung?«, rief Ku'Sox und starrte quer durch das Restaurant auf das Gewehr. Als er sich bewegte, rannten die Leute wieder auf die Türen zu. Zumindest war das Jaulen der Notausgänge verstummt, und jetzt schrien nur noch die Gäste.
    Meine Augen glitten zu Jenks. Ich teilte seine Angst. »Ich vertraue Trent nicht. Wir brauchen das Auto. Bitte, mach es.« Meine Handflächen waren feucht, und ich wischte sie an meinen Jeans ab. »Du bist meine Rückendeckung, Jenks«, sagte ich, als er frustriert zögerte. »Stell sicher, dass Trent das Auto bringt. Ich verlasse mich auf dich.«
    »Verdammt zurück bis zum
Wandel«,
fluchte Jenks. Er wirkte gleichzeitig stinkig und verängstigt, als er durch die Schwingtüren tauchte, um Trent zu folgen. Silberner Staub markierte seinen Weg, und ich betete, dass Trent uns nicht verriet. Jenks würde ihn umbringen.
    Zitternd drehte ich mich wieder zum Restaurant um. Vielleicht konnte ich die Situation irgendwie retten.
    »Ich will keinen Ärger«, sagte der Wermanager, als er das Gewehr wieder anlegte.
    Vielleicht auch nicht.
    Meine Schultern sackten nach unten, und ich legte einen Arm über den Bauch, als ich über die Tische hinweg einen langen Blick mit Ivy wechselte. Wir wussten beide, was als Nächstes passieren würde. Wir konnten nichts tun, als Ku'Sox mit ausgestreckten Händen vortrat. Der Werwolf schüttelte warnend den Kopf, verzog das Gesicht, zielte und drückte ab. Ich zuckte zusammen, als die Kugel in die Wand hinter dem Dämon einschlug. Ziegel und Holzsplitter schossen durch die Luft.
    Dem Manager fiel die Kinnlade runter, und Ku'Sox entriss ihm die Waffe. Er war nicht wütend, nur neugierig. »Bitte, lass es schnell

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