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Rachel Morgan (9) - Blutdämon

Rachel Morgan (9) - Blutdämon

Titel: Rachel Morgan (9) - Blutdämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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habe es vergessen«, stammelte ich, irgendwie peinlich berührt. Ich nippte an meinem Drink, ohne zu wissen, was es war. Trotzdem genoss ich den leichten Schwips, den ich bekam. »Al«, sagte ich, weil sich meine Zunge schon um einiges gelockert hatte. »Sag mir einfach, was du willst, und ich mache es für dich möglich. Ich schulde dir eine Menge.«
    Er sah mich an. Er verbarg seine Gefühle hinter einem Schweigen, das so lange anhielt, dass ich mich fragte, ob ich etwas Falsches gesagt hatte. Das Feuer in der zentralen Feuerstelle hinter mir knisterte, und als ich zitterte, warf Al geistesabwesend ein Stück poliertes Holz darauf, das wahrscheinlich von einem zerstörten Gebäude irgendwo an der Oberfläche gestohlen war.
    »Ähm, Al?«, fragte ich. Mir war mehr als nur ein wenig unwohl zumute, und der Honig-Bernstein-Wein verlieh meinem Kopf eine leuchtende Klarheit. »Ich weiß zu schätzen, dass du mir den Arsch gerettet hast. Wenn es etwas gibt, was ich tun kann, um das zu beweisen, dann wirst du es mir sagen, oder?«
    Er drehte sich zu mir um, sein Gesicht immer noch ausdruckslos. »Ich bin mir relativ sicher, dass ich braunes Haar hatte.«
    Oh, Gott. Anscheinend hatte ich ihn beleidigt. »Al ...«
    Endlich glitt eine kurze Regung über sein Gesicht. »Trink«, sagte er und stieß mit seinem Becher leicht gegen meinen. »Es ist ein Feiertag. Du bist nach Hause gekommen.«
    Ich war mir bei der Zuhause-Sache nicht sicher, aber trotzdem hob ich mein Glas. Dann packte so unerwartet wie eine knallende Tür ein Niesen meinen Körper. Meine Finger zitterten, und einige Tropfen fielen auf Als hübschen schwarzen Fußboden. Entsetzt suchte ich Als Blick, und seine erste, genervte Reaktion verwandelte sich in Schrecken, während er mich mit etwas Ähnlichem wie Mitleid ansah. Ich nieste, nicht er. Und es fühlte sich nicht an wie ein Anruf. Es fühlte sich an wie eine Beschwörung. Und es war Mittag?
    Ivy? Jenks?
    »Rachel?«, fragte Al, als die ersten Schmerzen aufblühten und ich ihm mein Glas in die Hand drückte.
    »Es ist eine Beschwörung«, murmelte ich durch zusammengebissene Zähne. Das gute Gefühl, das mir das Getränk verschafft hatte, löste sich in Nichts auf.
    »Aber es ist Mittag!«, rief der Dämon, und seine Augen glitten zur Uhr, um sich nochmal zu versichern.
    Au.
Ich kauerte mich zusammen, als das ziehende Gefühl stärker wurde. »Vielleicht hat Trent mich nur so verflucht, dass es eine Beschwörung braucht, um mich in die Realität zu holen. Anscheinend kann ich immer noch ... unter der Sonne wandeln. Au!« Ich sah mit verzerrtem Gesicht auf. »Ich muss weg.«
Tag oder Nacht. Trent hatte gesagt Tag oder Nacht.
Tron würde begeistert sein. Ich konnte ihm doch das Schwimmbad des Weißen Hauses im Sonnenlicht verkaufen.
    Ich keuchte, als Al plötzlich meinen Kragen packte und mich nach oben riss. »Wer weiß das?«, knurrte er. »Wer weiß, dass du auch tagsüber beschworen werden kannst?«
    »Al, du tust mir weh. Wahrscheinlich ist es nur Ivy oder meine Mom!«
    Er lockerte den Griff, aber er ließ nicht los. »Ich habe dich gefragt, wer weiß, dass der Fluch dir erlaubt, auch tagsüber beschworen zu werden?« Ich schob seine Hand von mir und spürte die Schmerzen einer ignorierten Beschwörung.
    »Alle, die im Auditorium waren, als Trent mich verflucht hat«, sagte ich. »Heilige Martha! Ich glaube, du hast mir einen blauen Fleck gemacht.«
    Al kniff die Augen zusammen. »Trenton«, grollte er, und seine Hände ballten sich zu Fäusten.
    »Wenn ich Glück habe«, sagte ich und fragte mich, ob Trent überhaupt meinen Beschwörungsnamen kannte. Wahrscheinlich schon. »Ich muss sowieso mit ihm reden und mir den lateinischen Spruch holen, um Ku'Sox seinen Fluch zurückzugeben, damit ich mich wieder frei bewegen kann. Das letzte Mal habe ich etwas falsch gemacht.«
    Ich konnte fast sehen, wie Al einiges aufging, während seine Miene ausdruckslos wurde. »Du hast versucht, ihm seinen Originalfluch zurückzugeben?«, fragte Al erstaunt. »Im Restaurant? Und ich habe dich davon abgehalten? Heiliger Eitereimer!«, rief er, und ich schwöre, es rieselte Staub von der Decke. »Rachel, wir müssen an dieser Kommunikationssache arbeiten.«
    Mit einer Hand am Bauch krümmte ich mich zusammen. »Ich muss weg«, keuchte ich. »Trent kennt den Fluch. Ich muss mit ihm reden. Wenn ich Glück habe, ist er es.«
    Wieder berührte Al mich, aber diesmal legte er mir sanft die Hand auf die Schulter. »Und wenn du Pech

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