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Rachel Morgan (9) - Blutdämon

Rachel Morgan (9) - Blutdämon

Titel: Rachel Morgan (9) - Blutdämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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nicht verlassen konnte. Sie bekam sein Kind, nicht Trents. Die Frau konnte gegen Dämonen antreten und gewinnen, aber Quen an ihrer Seite zu haben, wenn ihr Kind das Licht der Welt erblickte, würde ihr mehr bedeuten als alles andere.
    »Bring ihn wieder sicher nach Hause, damit ich dich nicht fertigmachen muss«, schob Quen noch hinterher, als er sich umdrehte, und meine Sorge kehrte zurück. Ich war für Trent verantwortlich. Ich war dafür verantwortlich, ihn auf diesem Ritt mit dem fliegenden Teppich am Leben zu halten.
Kann mich jemand nochmal dran erinnern, warum ich Ja gesagt habe?
    Aber Quen war schon mit Ivy in den schicken schwarzen Wagen gestiegen und ich unternahm nichts, als er in einem Bogen umdrehte und davonfuhr. Das Geräusch von Reifen auf Kies verklang und wurde vom Zirpen der Grillen ersetzt. Ein warmer Sommerwind kam auf, und eine Strähne kitzelte meinen Nacken. Mein Blick wanderte zum blauen Himmel, dann schaute ich zu den Kameras an den Laternenpfählen.
    Ich atmete tief durch, und als mir aufging, wie weit wir fahren mussten, konnte ich fast fühlen, wie die Welt sich unsichtbar vor mir ausbreitete.
    »Wie viele Kilometer sind es?«, flüsterte ich Jenks zu. Das Geräusch seiner Flügel klang in Verbindung mit dem heißen Sommervormittag einfach richtig.
    »Einer nach dem anderen, Rache.«
    Ich nickte, senkte den Blick und schlurfte zur Beifahrerseite des Autos. Dann riss ich die Tür auf und schaute Trent in die überraschten Augen. Er trug eine schicke grün getönte Sonnenbrille und sah damit noch besser aus. »Du fährst«, erklärte ich einfach.
    Trent starrte mich an. »Wie bitte?«
    »Ich habe keinen Führerschein«, sagte ich und wartete darauf, dass er ausstieg. »Die I.S. hat ihn mir abgenommen, als ich auf der 1-77 beschworen wurde und mein Auto gegen einen Brückenpfeiler gesetzt habe. Du fährst, Freundchen. Zumindest bis wir aus der Stadt sind und niemand mich mehr erkennt.«
    Er blinzelte, dann murmelte er: »Himmelherrgott«, als er den Gurt löste und hinter das Lenkrad rutschte.
    Jenks schoss in den Wagen und nahm seinen üblichen Platz auf dem Rückspiegel ein. »Du wirst nicht den gesamten tinkverfluchten Weg dorthin fluchen, oder?«, fragte er.
    Ich fühlte mich seltsam, als ich in den Sitz rutschte und meine Tasche auf die Rückbank stellte. »Ich habe noch eine Bedingung, oder wir fahren gar nicht erst los«, sagte ich, und Trent seufzte. Seine Hände lagen auf dem Lenkrad, und er starrte auf die schmutzige Motorhaube vor uns. Über uns dröhnte ein Flugzeug.
    »Was?«, sagte er ausdruckslos, eher eine Forderung als eine Frage.
    Ich dachte an den Unterjochungszauber und daran, wie er das Gedächtnis von Jack und Jill gelöscht hatte. Umständlich drehte ich mein Fenster nach unten. Meine Mutter vertraute keiner Elektronik und hatte noch die alten Kurbeln. »Du tust nichts, außer zu fahren«, sagte ich. »Verstanden? Du löschst kein Gedächtnis, wirfst nicht mit Unterjochungszaubern um dich und du kämpfst nicht, wenn es Schwierigkeiten gibt. Nichts. Du setzt dich dann einfach in einen Schutzkreis und drehst Däumchen.«
    Jenks gab ein abschätziges Geräusch von sich. »Du bist nicht gut in so was, grüner Schlappschwanz, und du hältst uns nur auf, wenn du es versuchst.«
    »Du magst meine Magie nicht?«, fragte er, und in seiner Stimme klang ein Hauch von verletztem Stolz mit.
    »Nein«, schoss ich zurück und unterdrückte bei der Erinnerung an seine wilde Elfenmagie ein Schaudern. »Ich mag sie nicht. Das Göttliche um Stärke anzurufen ist gefährlich, und man weiß nie, was man wirklich bekommt. Behalt sie bei dir, oder ich lege dir einen ZipStrip an.«
    Er zog spöttisch die Augenbrauen hoch. »Kein gutes Gefühl, oder? Zu wissen, dass jemand schlimme Dinge tun kann und man einfach darauf
vertrauen
muss, dass er es nicht tut.«
    »Ich benutze schwarze Magie nur als letztes Mittel«, sagte ich durch zusammengebissene Zähne und konnte mich nur mit Mühe davon abhalten, ihm den selbstgefälligen, befriedigten Ausdruck vom Gesicht zu schlagen.
    »Schlüssel?«, meinte Trent süffisant, und Jenks ließ erwartungsvoll die Flügel brummen.
    Ich hangelte mich zu meiner Tasche nach hinten und wurde rot, als ich wieder in meinen Sitz fiel. Gott, mein Hintern war nur Zentimeter von Trent entfernt gewesen. Jenks lachte, als ich mich anschnallte. Trent war immer noch vollkommen emotionslos, und ich knallte ihm die Schlüssel fest genug in die Hand, dass er mich

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