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Rachel Morgan (9) - Blutdämon

Rachel Morgan (9) - Blutdämon

Titel: Rachel Morgan (9) - Blutdämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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zweimal überlegen, wenn Trent bei mir war. Ich vertraute Trent nicht, aber dem Hexenzirkel vertraute ich noch weniger.
    »Ich muss unbedingt bis Sonntag an die Westküste«, sagte er, und ich öffnete die Augen wieder. »Es ist eine Privatsache. Es ist das Wichtigste, was je in meinem Leben geschehen ist.
Bitte,
hilf mir.«
    Der leichte Stallgeruch seiner Stiefel stieg in der jetzt unbewegten Luft zu mir auf. Seine Kleidung, die Sonne in seinem Haar, alles verband sich, um mich an den Sommernachmittag zu erinnern, als ich zwölf war und er mich im Sommercamp weinend im Stall entdeckt hatte, weil ich dachte, ich hätte meine beste Freundin verloren. Ich erinnerte mich an den Nervenkitzel, den ich empfunden hatte, die Macht, die er mir geschenkt hatte, als wir zusammen auf seinem Pferd über den Zaun gesprungen waren. Und vor gerade mal zwei Monaten waren wir zusammen über die Felder galoppiert, und ich hatte die Lüge geglaubt, dass der Schrei, den wir gehört hatten, ein Fuchs gewesen war und nicht der Mann, der versucht hatte, mich umzubringen. Ich erinnerte mich an das alles und fühlte mich zu ihm hingezogen. Scheiße. Vielleicht war ich doch ein Dämon.
    Ich sprach zu meinen Knien. »Wenn ich dich bis Sonntag an die Westküste bringe, musst du mir versprechen, dass du mir beim Treffen des Hexenzirkels hilfst. Ich muss dafür sorgen, dass sie meine Bürgerrechte wieder anerkennen, die sie mir deinetwegen entzogen haben, und sie müssen mir garantieren, dass nicht mehr jeder hinter mir her ist.« Mit klopfendem Herzen sah ich auf. »Wenn ich das nicht schaffe, lebe ich dauerhaft im Jenseits.« Ich würde es bereuen. Da war ich mir sicher.
    »Das wusste ich nicht«, sagte er und wirkte, als müsste er seine Gedanken neu ordnen.
    Er wollte noch etwas sagen, aber Jenks schoss durch das offene Dachfenster und schwebte zwischen uns. »Bist du bereit, Rache?«, fragte er viel zu eifrig und fröhlich.
    »Ja«, sagte ich und zog müde meine Tasche wieder an mich. »Wir müssen reden. Ich werde Trent an die Küste schaffen. Ich werde deine Hilfe brauchen, und versuch besser nicht, mich aufzuhalten.«
    Der Pixie stemmte die Hände in die Hüften und grinste mich an. »Ich weiß.«
    Mir fiel die Kinnlade runter, und ich starrte ihn an.
Ich weiß? Er hat hat »Ich weiß« gesagt?
»Wer bist du und was hast du mit meinem Partner gemacht?«, fragte ich und Jenks verlor silbernen Staub.
    »Keksfurz hat Recht«, sagte er. »Keiner von euch wird es ohne den anderen schaffen können. Und natürlich muss ich helfen.«
    Trent seufzte erleichtert auf, statt sich über die Beleidigung aufzuregen. Er hatte die Augen geschlossen, doch als er sie wieder öffnete, schimmerte Hoffnung darin — und das ließ ihn nur umso mächtiger wirken. »Wir können noch in dieser Stunde starten«, sagte er und öffnete seine Tür. »Das werden sie nicht erwarten.«
    Ich fragte mich, ob er mit »sie« die Withons oder die Mitglieder des Hexenzirkels meinte.
    Trent war verschwunden und seine Tür schlug zu. Jenks schoss aus dem Dachfenster davon. Ich öffnete die Tür und stieg blinzelnd aus. »Das werden sie nicht erwarten, weil es eine dumme Idee ist«, sagte ich, als ich Trent neben Ivy und Quen entdeckte. »Ich muss nach Hause und nochmal packen.« Ich stiefelte zum Kofferraum meines Autos. »Jenks muss einen Babysitter finden.«
    Ivy schob die Kleidertasche zur Seite und enthüllte damit zwei Koffer: meinen alten blauen und den, den ich in Trents Kofferraum gesehen hatte. Es musste Trents sein.
Was tut mein alter Koffer hier? Und Trents? Das ist doch Trents, oder?
    »Du hast dein Kleid«, sagte Ivy, als ich nur starrte. »Und alles, was du für den Flug gepackt hattest, ist in dem blauen Koffer.«
    »Was war in dem, den wir eingecheckt haben?«, stammelte ich.
    Ivy schenkte mir eines ihrer seltenen Lächeln. »Zeitschriften«, erklärte sie nüchtern. »Sie hätten dich nie an Bord des Flugzeuges gelassen«, wiederholte sie, als ich die Stirn runzelte, »also kannst du mich gerne verklagen, weil ich vorausgedacht habe. Ich habe einfach alles, was du gepackt hast, in einen anderen Koffer verlagert. Ich dachte, wir würden es als Nächstes am Bahnhof versuchen, aber so ist es besser.«
    Ich konnte nicht glauben, was gerade geschah, und sah einen nach dem anderen an. Ich fühlte mich manipuliert. »Was ist mit Jenks und seinen Kindern?«, fragte ich.
    »Ich habe Jih angerufen«, erklärte Jenks und landete auf dem Kofferraumdeckel. Als ihn die

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