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Rachel Morgan (9) - Blutdämon

Rachel Morgan (9) - Blutdämon

Titel: Rachel Morgan (9) - Blutdämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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halten musst, mein Krätzihexi.« Al seufzte, als er sich wieder hinsetzte, noch näher am Feuer als vorher. Eine eckige Lesebrille erschien auf seiner Nase, und er spähte hindurch, während er das Buch auf seinem Schoß durchblätterte. »Dieses neue Mal macht ihn gegen alles immun.« Er suchte meinen Blick, und trotz meiner Wut zitterte ich kurz. »Alles, Rachel. Er ist wahrscheinlich die einzige Person auf dem Planeten, die Ku'Sox Sha-Ku'Ru befreien konnte, ohne dabei getötet zu werden.«
    »Befreien?«, fragte ich. Al sah mich mit fragender Miene an, und ich kam selbst darauf. Der fallende Arch, die Macht, die ich in jemanden zurückgeschoben hatte. Ku'Sox hatte gesagt, dass er für zweitausend Jahre verschwunden gewesen war, im Boden eingeschlossen. »Du meinst, Ku'Sox war unter dem Gateway Arch eingeschlossen? Trent hat ihn nicht beschworen, sondern befreit?«, fragte ich fassungslos.
    Al hatte sich wieder seinem Buch zugewandt. »Ich habe dir gesagt ...«
    »Die Zügel fest in die Hand zu nehmen und so«, sagte ich und kochte vor mich hin. Noch dümmer als dumm. Gott! Ich war wütend genug, um Trent in die nächste Woche zu prügeln. »Aber er hat Ku'Sox befreit, bevor ich ihm die Freiheit geschenkt habe«, sagte ich und erinnerte mich an das Blut, das aus Trents Ohren und seiner Nase geflossen war. Vielleicht war Trent stärker, als ich gedacht hatte.
    Al gab nur ein desinteressiertes Grunzen von sich und blätterte weiter. »Und natürlich hat Ku'Sox als Erstes mich aufgesucht.«
    »Weil du mein Lehrer bist«, sagte ich, und Al lachte, bis es in einem Husten unterging.
    »Nein«, sagte er, räusperte sich und wedelte mit der Hand durch die Luft. Ich schauderte, als der Staub in der Luft nach unten rieselte wie Regen, und klopfte ihn von mir ab. »Nicht alles hängt mit dir zusammen, Krätzihexi. Ku'Sox und ich haben eine lange gemeinsame Geschichte. Der Hurensohn hat mir Asien vollkommen aus den Händen gerissen, als es gerade interessant wurde. Ich konnte dort für fast tausend Jahre keinen Vertrauten bekommen, bis Newt ihn endlich gefangen und sicher in der Realität festgesetzt hat. Dieser Dämon ist ein Genie.«
    Ku'Sox war Als Rivale? Super. »Und er kann unter der Sonne wandeln«, ergänzte ich und fragte mich, ob er wohl meinte, dass Ku'Sox ein Genie war, oder ob er von Newt sprach.
    Al blies den Staub von einer Seite und blätterte weiter. »Das war die gesamte Absicht hinter seiner Erschaffung«, sagte er gedankenverloren, als wäre es etwas, was ihn störte, wogegen er aber nichts tun konnte.
    Ich wollte gehen, hatte aber das Gefühl, dass er für mich nach etwas suchte. Das Tropf, tropf, tropf des blutenden Wandteppichs war laut, und missmutig sagte ich: »Es tut mir leid.«
    Al lachte bitter und sah mich an. »Jetzt fühle ich mich so-o-o viel besser. Ich werde darauf achten, dass ich es ihnen sage. Meine Studentin hat ihren Vertrauten freigesetzt, der dann einen Dämon befreit hat, den wir nicht umbringen wollten und bei dem es uns nur knapp gelungen ist, ihn einzusperren. Newt wird ziemlich stinkig sein. Ehrlich, du hast gesagt, du wolltest klüger werden. Sieht nicht danach aus.«
    »Es ist ja nicht so, als würdest du mir jemals etwas erzählen«, merkte ich säuerlich an. »Wenn du gesagt hättest: ›Geh nicht nach St. Louis und befrei den verrückten Dämon unter dem Gateway Arch‹, hätte ich es auch nicht getan.« Ich konnte wegen meiner Nervosität nicht länger sitzen und ging zum Bücherregal, um die Bücher in keiner bestimmten Reihenfolge zurückzustellen — was wahrscheinlich ein Problem war, da keines von ihnen einen Titel hatte. »Und ich habe Ku'Sox nicht befreit. Trent hat es getan. Was Trent tut, fällt nicht in meine Verantwortung.«
    In Als Stimme lag ein Anflug von teuflischer Bösartigkeit, als er mich fragte: »Du hast alle Verantwortung aufgegeben?«
    Ja«, sagte ich, als ich den nächsten Band zurückstellte. »Hundertprozentig.«
    »Du hast nicht mal eine Rückrufklausel behalten?«, fragte Al, dann wedelte er mit der Hand und beantwortete seine eigene Frage. »Natürlich nicht. Du hast die schlechteste Kinderstube von allen Dämonen, die ich je getroffen haben.«
    Ich drehte mich um, und das Buch, das ich gerade in Händen hielt, saugte mir jede Wärme aus dem Körper. »Ich bin kein Dämon«, sagte ich. Al stand auf und kam mit dem aufgeschlagenen Buch zu mir.
    »Welchen Befreiungsfluch hast du verwendet? Diesen hier, richtig?«
    Ich lehnte mich über den Fluch,

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