Rachel Morgan (9) - Blutdämon
dieser scheußliche Dämon Ku'Sox sie nicht umbringt«, erklärte Al knapp. »Verstanden? Du bist wütend, aber trotzdem magst du sie, richtig? Willst wilden Dämonensex mit ihr haben, obwohl sie deinen Versuch vereitelt hat, mich umzubringen? Halt sie am Leben, und du bekommst ihn vielleicht. Oder? Oder? Das würde dir gefallen, hmmmmm?«
»Al ...«, protestierte ich wieder, und Pierce warf mir einen verächtlichen Blick zu.
»Ich würde lieber bei einer Hure liegen«, erklärte Pierce, und ich keuchte beleidigt auf.
Ich erwartete halb, dass Al ihn wieder schlug, aber der Dämon wischte nur kurz über das Amulett und sagte: »Na ja, so wurde sie auch schon genannt — wo ist das Problem?«
»Al!« Niemand beachtete mich.
»Besser«, sagte Al und nickte abrupt, als er einen Schritt zurücktrat und Pierce musterte. »Schick und hübsch für das Krätzihexi.«
Pierce nahm seinen neuen Hut ab und ließ ihn auf den dreckigen Boden fallen, obwohl ich sehen konnte, dass er ihm gefiel. »Du tust das, weil ich dich töten kann. Ich könnte dich sogar in diesem Moment töten.«
Ich keuchte, als Al den Arm ausstreckte und ihn schlug. Erst das Geräusch von Haut auf Haut verriet seine schnelle Bewegung. Pierce taumelte und fing sich an dem zerbrochenen Sessel ab, der einst Ceri gehört hatte. »Ich schicke dich weg«, sagte Al ruhig, »weil du eine clevere Hexe bist, die nicht in ihrer Kiste bleibt.«
Mit einem bösen Blick richtete sich Pierce wieder auf und sah mich an als wäre ich die Quelle all seiner Sorgen.
Hey, Junge, ich war nicht diejenige, die versucht hat, Al umzubringen.
»Al, nein. Das ist keine gute Idee«, sagte ich und trat einen Schritt zurück, als ich die Wut in Pierces Augen sah.
»Es ist eine fantastische Idee!« Al trat drei Schritte vor, um den Abstand zwischen sich und Pierce zu schließen. Der kleinere Mann verspannte sich, aber Al legte ihm nur einen Arm um die Schulter. Er sah aus wie ein Dad, der gerade der Verabredung seiner Tochter Angst macht, und ich erwartete schon halb, dass er Pierce erklärte, ich müsse um zehn zu Hause sein. Aber was er wirklich sagte, war: »Halt sie am Leben. Halt sie am Leben, oder ich werde davon erfahren.«
Pierce sah mich an, und ich erinnerte mich an seine Hand, die schmerzhaft über meinem Mund lag und mich dazu zwang, still zu sein, während nur Zentimeter über unserem Kopf Trents Pferde und Hunde im Wald nach meinem Blut suchten. Er liebte mich. Da war ich mir sicher. Aber er hatte versucht, Al mit schwarzer Magie zu töten — und als wieder dieses Bild von ihm vor meinem inneren Auge aufstieg, wie er über Al stand, fing ich an, meine Meinung über ihn zu hinterfragen.
Mein Gesicht wurde kalt, als mir aufging, dass trotz all seines Mitgefühls, trotz seines klugen Kopfes und seiner Loyalität, trotz aller Behauptungen, dass schwarze Magie akzeptabel war, wenn sie für einen guten Zweck eingesetzt wurde, Pierce wirklich eine schwarze Hexe war. Es spielte keine Rolle, ob der Zauber weiß, schwarz oder bunt gescheckt war. Der Hexenzirkel für moralische und ethische Angelegenheiten hatte in Bezug auf ihn Recht gehabt.
Sie hatten Recht.
Und wenn sie in Bezug auf ihn Recht hatten, hatten sie vielleicht auch in Bezug auf mich Recht.
»Mir ist egal, ob sie stirbt«, sagte er, und ich wandte den Blick ab, während ich mich erinnerte:
Und ich werde weinen, wenn ich gehe, weil ich dich für immer lieben könnte.
Verdammter Mist. Ich hatte es schon wieder getan.
Al schlug Pierce ein wenig zu fest ins Gesicht. »Dann lass uns einfach sagen, du hältst sie am Leben, oder ich werde dich Ku'Sox übergeben wie ein Willkommensgeschenk zur Kontoeröffnung in der Bank der Erniedrigung.«
Pierce streifte mit einer empörten Geste Als Arm von seiner Schulter. »Vorher stirbst du.«
Al schüttelte den Kopf. »Ich hatte mir schon gedacht, dass du das sagen wirst. Entschuldige mich und Krätzihexi für einen Moment.«
Pierce öffnete den Mund, um etwas zu sagen, und Al boxte ihn. Hart.
Ich blinzelte entsetzt, als Pierce zu Boden fiel und der Dämon fluchte, während er seine Hand schüttelte. »Verdammt, ich hatte ganz vergessen, wie weh das tut!«, sagte er, dann griff er nach unten und riss den bewusstlosen Möchtegern-Dämonenkiller an seiner Weste nach oben. Sie bestand aus Leinen und Seide. Fein genug, um selbst Trents Kleidung in den Schatten zu stellen. Ich stand daneben, mit dem Gefühl, dass ich gegen die Brutalität hätte protestieren müssen, aber
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