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Rachel Morgan (9) - Blutdämon

Rachel Morgan (9) - Blutdämon

Titel: Rachel Morgan (9) - Blutdämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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setzte mich, eine Hand auf dem Magen. »Hier geht es um Ku'Sox, richtig?« Es war eigentlich keine Frage.
    Er gab ein seufzendes Stöhnen von sich und bestätigte damit meine Vermutung. »Dann seid ihr euch also begegnet«, sagte er, seine Gedanken offensichtlich bei dem tagaktiven Dämon. »Seltsam, du siehst gar nicht tot aus.« Seine Hand legte sich um mein Kinn, und er wendete meinen Kopf hin und her, um zu sehen, wo ich gepixt worden war. Die Stellen hatten rote Blasen geworfen. »Ich bin überrascht, dass du den kleinen Designerfuzzi überlebt hast. Ich hätte es fast nicht geschafft. Zumindest weiß er noch nicht, wer du bist.«
    Ich verzog das Gesicht, und Al zog die Hand zurück. »Er weiß es, richtig?«, fragte er mit ausdrucksloser Stimme, und ich nickte. Jetzt war mir klar, dass die schattenhafte Gestalt, mit der Al gekämpft hatte, bevor ich gekommen war, Ku'Sox gewesen war. Vielleicht hätte ich ihn doch nicht ins Jenseits verbannen sollen.
    »Er hat in ungefähr acht Herzschlägen mein gesamtes Leben gelebt«, gab ich zu. Ich versuchte, nicht weinerlich zu klingen, aber als Al nur die Augenbrauen in einer »Und?«-Geste nach oben zog, wusste ich, dass meine Stimme so geklungen hatte.
    »Ich wette, das hat Spaß gemacht«, sagte er, und ich fragte mich, ob Al wohl dasselbe konnte und nicht getan hatte, weil er genau wusste, welch eine Vergewaltigung des Selbst es war. Nicht wirklich wie eine Vergewaltigung, sondern fast noch schlimmer. »Das fügt der Mischung etwas Unerwartetes hinzu«, sagte er nachdenklich.
    »Tut mir leid«, sagte ich, und Al sackte wieder in sich zusammen, um sich die Stirn zu reiben. Hinter uns verklang das letzte Geräusch des Teppichs, und die Stille war fast unheimlicher als das seltsame Gurgeln, das er von sich gegeben hatte. Ich leckte mir die Lippen und stand auf. »Was ist er?«, fragte ich. Mir lief es kalt den Rücken runter, und ich fragte mich, ob es das Bedürfnis war, mich nicht allein zu fühlen, mich nicht als Freak zu sehen. »Ist er wie ich?«, fragte ich, fast ohne die Lippen zu bewegen.
    Als Augen leuchteten im Feuerschein, als ich mich zu ihm umdrehte. Der Dämon schien aus den wärmenden Flammen Stärke zu ziehen. Immer noch sagte er nichts, und nachdem ich die geborstene Sitzfläche eines stoffbezogenen Stuhls auf das Feuer geworfen hatte, stellte ich mich neben den erschöpften Dämon, beobachtete, wie er sich langsam erholte, und wusste, dass wir richtig tief in der Scheiße saßen. »Al?«, fragte ich wieder.
    »Er ist du.«
    Ich spürte gleichzeitig Aufregung und Angst, aber die Angst gewann. Wenn er ich war, und er böse war, dann würde jeder glauben, dass auch ich böse war.
    »Ein Verbindungsglied zwischen Dämonen und Hexen«, fuhr Al fort und nickte, um anzuerkennen, dass mir klar war, was er meinte. »Aber er wurde nicht von Trents Vater geschaffen. Ku'Sox Sha-Ku'Ru war unser Versuch, die Lücke zu überbrücken, als wir herausgefunden haben, was die Elfen getan hatten. Es hat nicht funktioniert«, sagte er wütend, »und wir haben beschlossen, das ... nicht mehr zu tun. Ihm fehlt etwas.«
    »Ja, er wirkt auch ein wenig verrückt«, sagte ich trocken.
    »Verrückt? Vielleicht. Aber ihm fehlt etwas in der Seele«, sagte Al. Mir fiel die Kinnlade runter.
    »Das würde vielleicht erklären, warum er Pixies gefressen hat«, sagte ich dann, und Al sah mich mit schief gelegtem Kopf an. Ein Teil seines üblichen Gehabes kam zurück.
    »Ku'Sox hat Pixies gefressen?«
    Ich schlang die Arme um mich, weil mir kalt wurde, und setzte mich, während Al das Feuer schürte. Seine Stühle vergingen in einer Mischung aus brennendem Lack und verbranntem Bernstein. Ich zuckte mit den Achseln, dann kratzte ich an einer Schürfwunde unter meinem Hemd herum. »Trent dachte, wir wären in Gefahr.« Ich zog die Hand zurück und schlug die Beine übereinander, während ich ins Feuer starrte. »Der Idiot hat Ku'Sox gerufen, um die Pixies loszuwerden. Er ist als Vogel aufgetaucht, und als Ku'Sox angefangen hat, sie zu fressen ...«, ich sah zu Al auf, »habe ich ihn mit einem Fluch beworfen. Das hat seine Aufmerksamkeit erregt.«
    »Für jemanden, der so dumm ist, bist du ziemlich clever«, sagte Al, und ich runzelte beleidigt die Stirn, als er mühsam aufstand und zu seinem Bücherregal ging. Er wühlte in den auf dem Boden verstreuten Bänden herum, bis er das gefunden hatte, was er wollte. »Ich habe dir doch gesagt, dass du bei dem Elfen die Zügel fest in der Hand

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