Rachels Geheimnis: Glaub an meine Liebe, Kelly (German Edition)
eigentlich mit dir los? Kelly war erschrocken. Wie kommst du dazu, über die Liebe nachzudenken? Ja, Matt McCafferty hatte sie geküsst. Aber das war noch lange kein Grund, den Kopf zu verlieren. Außerdem kam es überhaupt nicht infrage, sich auf einen der McCafferty-Brüder einzulassen. Weder auf Matt noch auf die anderen. Er war nicht nur der Bruder eines Verbrechensopfers, sondern darüber hinaus noch John Randall McCaffertys Sohn … der Sohn jenes Mannes, der das Leben ihrer Mutter mit einem Schulterzucken ruiniert hatte.
Was hatte sie sich eigentlich dabei gedacht, ihn zu küssen? Ja, er hatte ihren Stolz als Frau und als Polizistin verletzt. Sie konnte esnicht leiden, wenn ein Mann sich ihr gegenüber aufspielte. Und McCafferty hatte versucht, ihr eine Lektion zu erteilen. Also hatte sie den Spieß umgedreht.
Matt fuhr zu schnell. Wieder fragte sie sich, ob er sie damit herausfordern wollte. Sollte sie ihn anhalten und zur Kasse bitten? Aber sie unterdrückte den Impuls. Es würde zu nichts führen. Außerdem hatte sie heute Abend schon einmal die Nerven verloren.
Aber … aber wenn er unverschämt würde und das Tempolimit noch weiter überschritt, dann würde sie ihn zur Rede stellen. Es wäre sogar ihre Pflicht.
Kurt Striker war schon auf der Ranch angekommen und saß mit Thorne und Nicole im Wohnzimmer.
Kelly ließ sich von Matt eine Tasse Kaffee geben und versuchte, sich am Kaminfeuer wieder aufzuwärmen.
„Glauben Sie, es ist eine gute Idee?“, fragte Thorne und ließ den Blick von Kelly zu Kurt Striker schweifen. Kelly begriff. Kurt arbeitete im Privatauftrag der McCaffertys; er war ihnen verpflichtet und nicht der Polizei. Und sie vertrat das Gesetz.
„Ja, es ist in Ordnung, solange das Department einverstanden ist und mir ebenfalls Informationen gibt.“ Kurt lehnte sich in seinem Sessel zurück und schaute Kelly an. Er sah aus wie ein Cop in einem Hollywood-Film: attraktiv und verwegen, mit glatten braunen Haaren, markanten Gesichtszügen und durchdringenden grünen Augen.
„Ich komme gerade aus Seattle, wo Rachel gearbeitet hat“, berichtete er. Er wühlte in seiner Jackentasche und zog eine CD hervor. „Das hier ist eine Kopie. Das Original liegt bei der Polizei in Seattle.“
„Wo haben Sie sie gefunden?“
„Überraschenderweise war die Tür zu Rachel McCaffertys Apartment nicht verschlossen. Ich habe geklopft, und als niemand antwortete, bin ich hineingegangen.“
„Und dann haben Sie eine CD mit Daten gefunden, die die Polizei übersehen hatte?“, fragte Kelly zweifelnd. Am liebsten hätte sie ihm direkt ins Gesicht gesagt, dass er log. Natürlich war er in das Apartment eingebrochen.
„Nicht ganz. Ich habe den Schlüssel zu einem Schließfach gefunden, wenn ich es so ausdrücken darf.“
„Zu was für einem Schließfach?“, hakte Kelly nach.
„Am Bahnhof.“
„Und die CD lag darin?“
„Stimmt.“
„Haben Sie noch mehr gefunden?“
„Bis jetzt noch nicht.“
„Was ist auf der CD?“, wollte Nicole wissen und musterte die Scheibe misstrauisch.
„Der Anfang eines Buches. Das Konzept und die ersten drei Kapitel.“
Thorne richtete sich auf. „Das Buch, das Juanita erwähnt hatte. Und ich hatte angenommen, das wäre nichts als Geschwätz!“
„Was steht darin?“, fragte Kelly.
„Es ist der Anfang eines Romans. Liest sich wie eine Mischung aus Fakten und Erfindung.“
„Ich drucke die Texte aus“, versprach Thorne.
„Schon erledigt.“ Kurt griff in seine Aktentasche und zog einen Papierstapel heraus. Just in diesem Moment platzte Slade ins Haus. Der jüngste Bruder rieb sich die kalten Hände, als er das Wohnzimmer betrat. Zur Begrüßung schlug er Kurt auf die Schulter und ließ sich rasch auf den neuesten Stand der Ermittlungen bringen. Es dauerte nur ein paar Minuten, bis er sich einen Kaffee einschenkte und zusammen mit seinen Brüdern, mit Kelly und Nicole die Seiten von Rachels Buch überflog.
Die ersten drei Kapitel waren nur grob skizziert. Im Kern ging es in der Geschichte um einen dubiosen Rodeoreiter, der dazu erpresst wurde, das Ergebnis wichtiger Rodeoturniere zu beeinflussen.
Bei der Hauptperson handelte es sich um einen armen Jungen, der einfach auf der falsche Seite gelandet war, sich aber sein ganzes Leben lang förmlich krummgelegt hatte, um sich irgendwie durchzuschlagen. Die Umstände hatten ihn gezwungen, das Gesetz zu übertreten, und ein Strudel aus Drogen und Verbrechen hatte ihn in die Tiefe gerissen. Das Ende vom Lied
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