Rachels Geheimnis: Glaub an meine Liebe, Kelly (German Edition)
„Und wenn nicht, dann wissen wir beide, dass sie mich bei lebendigem Leibe rösten wird. Wegen des Diebstahls.“ Weiche Lippen suchten den Apfel in seiner Handfläche. „Ein Grund mehr, Freundschaft zu schließen, nicht wahr?“
Das Pferd warf den Kopf hin und her. In seinen dunklen Augen funkelte immer noch eine Wildheit, die kein Mensch jemals würde zähmen können. Noch nicht einmal ein McCafferty.
„Das habe ich mir gedacht.“
Matt rieb die breite Stirn des Hengstes und ließ den Blick über die Herde schweifen. Ein paar Zuchtstuten waren trächtig, und ihre geschwollenen Leiber gaben zu erkennen, dass sie bald die nächste Generation des Viehbestands auf der Ranch zur Welt bringen würden.
Seine Schritte hallten auf dem Betonboden zwischen den Boxen. Er lächelte, denn er liebte seine Tiere. Im Frühjahr würde er seine eigene Herde auf die Flying-M-Ranch überführen. Dann war er längst verheiratet, und vielleicht wäre sogar schon sein Kind unterwegs.
Ein kalter Luftzug strömte in den Stall, als die Tür knarrend geöffnet wurde. Kelly trat ein. Schneeflocken hatten sich auf ihre Schultern gesetzt und schmolzen in ihrem roten Haar. Matt schlug das Herz höher, als er sie erblickte. So war es immer, schon seit er sie das erste Mal gesehen hatte.
„Dachte ich mir doch, dass ich dir hier finde“, grüßte sie und eilte zwischen den Boxen auf ihn zu, stellte sich auf die Zehenspitzen unddrückte ihm die Lippen auf die Wange.
Doch das Küsschen reichte ihm nicht. Bevor sie sich zurückziehen konnte, schloss Matt die Arme um sie und presste sie an sich. Mit schlafwandlerischer Sicherheit fanden seine Lippen ihren Mund. Ihr Parfum stieg ihm in die Nase, und ihr warmer Körper weckte in ihm das Bedürfnis, sie ganz zu besitzen. Jeden Tag. Für den Rest seines Lebens. „Bist du hergekommen, damit wir uns endlich ein bisschen Privatsphäre gönnen können?“, meinte er spöttisch, als er schließlich den Kopf hob und die Röte auf ihren Wangen bemerkte.
Kelly lachte. „Ja, könnte sein … deshalb sicher auch. Eigentlich wollte ich nur mal hören, wie es dir geht.“
„Gut. Warum sollte es mir schlecht gehen?“
Kelly hob eine Schulter und zog die Nase kraus. „Ich wollte mich vergewissern, dass es wirklich richtig ist, deine Ranch zu verkaufen.“ Plötzlich wirkte sie ernst. „Das soll heißen, ich könnte auch dorthin ziehen, falls du das Anwesen behalten willst, und …“
„Nein. Auf keinen Fall. Hier ist mein Zuhause.“ Matt hielt sie immer noch in den Armen, ließ den Blick über die Boxen schweifen und schaute schließlich hinauf zum Heuboden. „Ich habe getan, was ich tun musste. Ich musste mir beweisen, dass ich es allein schaffen kann. Jetzt will ich hier leben.“ Er schaute ihr tief in die Augen. „Bei der Frau, die ich liebe.“
„Und wer ist die Glückliche?“, spottete sie und lächelte.
Matt lachte auf und drückte sie an sich. „Außerdem bin ich nicht der Einzige, der Opfer bringt.“ Kelly hatte beschlossen, den Polizeidienst zu quittieren und bei Kurt Striker als Juniorpartnerin einzusteigen. Die beiden hatten ihre Feindseligkeiten begraben, und Kelly war sich sicher, die richtige Entscheidung getroffen zu haben. Als Mrs. McCafferty wollte sie sich ihre Zeit besser einteilen können und sich nicht mehr von dem Job auffressen lassen. „Und wie hat Detective Espinoza deine Entscheidung aufgenommen?“
„Nicht besonders gut“, gestand Kelly ein.
„Hat er versucht, dich zu überreden, alles rückgängig zu machen?“
„Hm. Er hat angeboten, mich zu befördern.“
„Und du hast abgelehnt?“
„Sofort. Roberto wusste ohnehin, dass ich damit nicht zu ködern bin. Ich war fest entschlossen. Und ich glaube, er hatte begriffen, dass daran nichts zu ändern ist.“
„Aber er hat es versucht.“
Kelly lächelte schweigend.
„Und was sagt deine Familie?“
„Das ist wieder eine andere Geschichte.“ Kelly lachte auf und schmiegte sich enger an ihn. „Langsam gewöhnen sie sich an uns. Natürlich freuen sie sich über den Fonds. Aber trotzdem wissen sie immer noch nicht, ob man einem McCafferty wirklich trauen darf.“
„Auch nicht ihrer Tochter?“
„Wir werden sehen. Es braucht Zeit.“
Matt drückte ihr einen Kuss auf die Stirn. „Kommen sie zu unserer Hoch zeit?“
„Wahrscheinlich“, seufzte Kelly, „obwohl es ihnen nicht leichtfällt.“
„Wirklich nicht?“
„Doch, natürlich … es sollte ein Scherz sein.“ Ihr Atem hauchte warm über
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