Rachels Geheimnis: Glaub an meine Liebe, Kelly (German Edition)
soll.“
Er ergriff die Hand seiner Schwester. „Komm schon, Rachel“, sagte er, obwohl er sich in der Rolle des großen Bruders unbehaglich zu fühlen schien. „Komm schon.“
Kelly wurde plötzlich bewusst, dass sie Zeugin einer überaus vertrauliche Situation wurde, und sie wandte sich zur Tür. „Ich bin nur kurz draußen.“
Sie trat auf den Flur und beobachtete eine Weile das normale Kommen und Gehen eines Krankenhauses.
Es war ruhig.
Friedlich.
Nichts Verdächtiges weit und breit.
„Hey, vielen Dank, dass Sie mich vertreten haben“, sagte Rex, als er sich wieder auf seinen Stuhl setzte. „Ich habe Ihnen auch einen Kaffee mitgebracht.“
„Danke.“ Sie nahm den zweiten Becher.
Rex prostete ihr zu. „Auf die Arbeit bei der Polizei, in diesem Fall Babysitting.“ Er schüttelte den Kopf. „Ich persönlich bin ja der Meinung, dass wir hier unsere Zeit verschwenden. Niemand ist so dumm, es an derselben Stelle ein zweites Mal zu probieren. Und wenn ich ehrlich sein soll, mir ist hier noch keine verdächtige Person über den Weg gelaufen.“
„Dann wollen wir hoffen, dass es dabei bleibt“, erklärte Matt, der in diesem Moment aus Rachels Zimmer trat und die letzten Worte gehört hatte. Dass ein Uniformierter gemütlich mit Kelly Kaffee trank und sich über seine Pflichten beschwerte, reizte ihn angesichts der angespannten Lage bis aufs Blut.
Der Polizist schaute ihn an und nickte. „Wir passsen schon auf Ihre Schwester auf“, versicherte Rex.
„Sehen Sie bloß zu, dass Sie das tun.“ Abrupt drehte Matt sich um und eilte zu den Aufzügen, bevor er dem Cop noch irgendwas an den Kopf warf, das er später bereuen würde.
Aus den Augenwinkeln sah er, dass Kelly ihm folgte. Hinter ihm betrat sie den Lift.
„Hören Sie, McCafferty.“ Sie stellte sich vor ihn und stieß ihm den Zeigefinger in die Brust. „Wir alle geben unser Bestes. Glauben Sie mir, wir wünschen uns nichts sehnlicher, als den Kerl hinter Gittern zu sehen, der Rachel angegriffen hat. Aber das heißt noch lange nicht, dass wir uns nicht auch hin und wieder ein bisschen beklagen dürfen.“
„Ich habe den Mann nur gebeten, seine Arbeit zu machen.“
„Sie haben unterstellt, dass er seine Pflichten vernachlässigt.“ Vor Wut bebten ihre Nasenflügel, und ihre Wangen hatten sich leicht gerötet.
„Okay, ich sage nichts mehr.“ Ohne darüber nachzudenken, was er tat, zog er sie an sich, senkte den Kopf und küsste sie. Leidenschaftlich. Er küsste sie voll auf den Mund, während sie keuchte und sich wehrte und bestimmt versuchte, nach ihrer Waffe zu greifen. Ihre Lippen fühlten sich fest und warm an, aber sie erwiderte seinen Kuss nicht. Was hatte er auch erwartet?
Kelly befreite sich selbst aus seinem Klammergriff, als der Fahrstuhl im Erdgeschoss angekommen war. Wütend blitzte sie ihn an.„Wagen Sie es ja nicht …“
Im selben Moment glitten die Türen zur Seite, und Slade McCafferty trat ein. „Ach, Matt, ich habe gesehen …“ Erst jetzt schien er Kelly wahrzunehmen. Dann begriff er und grinste Matt frech an. „Na, was ist denn hier los?“, erkundigte er sich betont harmlos, während Matt ihm am liebsten den Hals umgedreht hätte.
„Nichts.“ Kelly nahm all ihren Stolz zusammen. „Ich habe Ihrem Bruder gerade erklärt, dass wir alles tun, was in unserer Macht steht, um herauszufinden, wer Ihre Schwester angegriffen hat.“
Slades Augen schienen zu tanzen. Natürlich glaubte er ihr kein Wort, das sah man deutlich.
„Ich habe dich gesucht“, bemerkte Slade. „Kurt Striker hat gerade angerufen. Er ist aus Seattle gekommen und jetzt auf dem Weg zur Ranch. In ungefähr einer Stunde ist er da.“
„Ich würde gern mit ihm sprechen“, erklärte Kelly, während sie den Flur entlang zum Ausgang des Krankenhauses gingen.
„Warum nicht?“ Matt nickte zustimmend. „Vielleicht hat er ein paar Informationen für Sie, mit denen Sie etwas anfangen können. Und umgekehrt.“ Er schaute Kelly an. „Wollen Sie mit mir fahren?“
„Ich bin mit meinem eigenen Wagen da.“
„Wir treffen uns auf der Ranch“, sagte Slade. „Ich möchte nur noch kurz einen Blick auf Rachel werfen.“
Kaum waren sie allein und traten auf den Parkplatz, als Kelly sich wieder daran zu erinnern schien, was sich gerade im Fahrstuhl abgespielt hatte. „Wagen Sie es ja nicht, mir noch einmal zu nahe zu kommen, verstanden?“ Sie musterte ihn aus zusammengekniffenen Augen. „Das könnte gefährlich werden.“
„Inwiefern?
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