Rachels Geheimnis: Glaub an meine Liebe, Kelly (German Edition)
wahrhaben, wie groß die Gefahr für Sie und Ihren Sohn ist. Ich kann Ihnen versichern, dass wir bei unseren Ermittlungen auf Ihre Hilfe angewiesen sind.“ Rachel drehte den Kopf zur Seite und sah aus dem Fenster ins Freie, wo Schnee auf die Zäune und das Scheunendach fiel.
Rachel zögerte. Trommelte mit den Fingern auf die Kante der Couch.
„Wer könnte Sie töten wollen?“
„Außer meinen Brüdern?“, scherzte Rachel.
„Ich meine es ernst.“
„Ich weiß.“ Ihr Lächeln verschwand. „Bestimmt habe ich Feinde. Aber ich kann mich nicht an sie erinnern.“
„Erinnern Sie sich an den Mann, der das Kind gezeugt hat?“
Rachel versteifte sich und strich mit der Fingerspitze über einen Kratzer in der Ledercouch. „Ich … ich arbeite noch daran.“
„Es hilft niemandem, wenn Sie lügen.“
„Ich sagte, ich arbeite daran.“ Rachel ließ den Zeigefinger ruhen.
„Okay. Was ist mit dem Buch, das Sie geschrieben haben?“
Stimmte es, dass Rachel blass wurde? Oder bildete Kelly sich das nur ein?
„Es ist ein Roman. Rein fiktiv.“
„Über Bestechung bei Rodeoturnieren.“
„Ja. Das ist der Hintergrund.“
„Hat es irgendetwas mit Ihrem Vater oder Ihren Brüdern zu tun?“ „Nein. Wenn man davon absieht, dass Dad mich auf die Idee gebracht hat … in meinem Kopf ist sowieso alles ziemlich verschwommen.“
„Was ist mit Sam Donahue? Er ist Cowboy und hat beim Rodeo sein Geld verdient. Und er besitzt immer noch eine Herde, die er teilweise für Turniere zur Verfügung stellt, oder?“
„Ich sagte doch, es ist alles so verschwommen.“
„Sie hatten mehrere Dates mit ihm.“
„Ja … ich glaube, das stimmt. Ich kann mich an Sam erinnern.“
„Könnte er der Vater Ihres Kindes sein?“
Rachel antwortete nicht, und wie bei einer echten McCafferty schob sie das Kinn stur nach vorn.
„Okay. Was ist mit Ihrem Job? Können Sie sich an irgendetwas erinnern? An einen Auftrag, der bei jemandem den Wunsch geweckt haben könnte, Sie lieber tot als lebendig zu sehen?“
„Ich habe für die Ratgeber-Kolumne gearbeitet. Könnte sein, dass es jemanden gibt, der sich beleidigt gefühlt hat. Aber ich kann mich nicht erinnern.“
„Und was ist mit Joe Paterno? Der Fotojournalist, mit dem Sie zusammengearbeitet haben? Erinnern Sie sich an ihn?“
Rachel schluckte schwer.
„Sie hatten Dates mit ihm.“
„Wirklich?“
„Wenn er in der Stadt war. Er ist viel unterwegs, aber er hat sich ein Studio über der Garage in einem dieser alten Stadthäuser eingerichtet. In Seattle im Queen Anne District. Dort hält er sich auf, wenn er im Nordwesten arbeitet.“
„Wie schon gesagt, ich kann mich nicht erinnern. Jedenfalls nicht an Einzelheiten. Die Namen klingen vertraut, aber …“
Kelly war darauf vorbereitet. Sie schlug ihre Aktentasche auf und schob drei Fotos über den kleinen Couchtisch. Das erste zeigte Joe Paterno. Selbstsicher hielt er seine Kamera in der Hand, als wollte er ein Foto schießen, während sein Gegenüber die Aufnahme machte. Beim zweiten handelte es sich um den Farbabzug eines Bildes, das in einer Zeitung in Calgary erschienen war. Das körnige Bild zeigte Sam Donahue, den hochgewachsenen Cowboy, der seinen Hut in den Nacken geschoben hatte und gegen das grelle Sonnenlicht blinzelte. Im Hintergrund sah man Pferde und Rinder.
Das dritte Foto war ein Hochglanzbild im Großformat. Es zeigte Brodie Clanton in Anzug und Krawatte. Der Mann hatte ein strahlendes Werbelächeln aufgesetzt, das ihn als Anwalt mit großem politischen Ehrgeiz auswies. Er flirtete eindeutig mit der Kamera.
„Also“, äußerte Rachel verlegen, beugte sich vor und betrachtete die Fotos nacheinander, „ich muss schon sagen, Sie sind fleißig gewesen.“
13. KAPITEL
R achel, ich will den Widerling finden, der versucht hat, Ihnen das Leben zu nehmen“, versuchte Kelly es noch einmal. „Aber ohne Ihre Hilfe komme ich nicht weiter. Also, verraten Sie mir, wer könnte es sein?“
Rachel betrachtete die Fotos auf dem Tisch und nagte an ihrer Unterlippe, als Kelly einen Blick in ihrem Rücken spürte. In diesem Moment blickte Rachel zur Tür und erstarrte.
„Wer sind Sie?“
Kelly schaute über die Schulter und erkannte den Mann. „Kurt Striker.“
„Der Privatdetektiv“, sagte Rachel, kniff die Augen zusammen und hob das Kinn ein wenig höher. „Meine Brüder haben Sie engagiert, um herauszufinden, wer die Anschläge auf mich verübt hat.“
„Stimmt.“ Kurt betrat das Wohnzimmer und streckte
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