Rachels Geheimnis: Verräterisch klopfendes Herz (German Edition)
ließ sich auf die Armlehne von Nanas Couch sinken. Warum konnte der Mann die Vergangenheit nicht einfach ruhen lassen?
„Wenn dir so viel daran liegt, dein Gewissen zu erleichtern, dann meinetwegen.“ Janine machte eine wegwerfende Handbewegung. „Schieß los.“
„Gut.“
Nein, nichts ist gut, widersprach sie lautlos, und es wird auch nichts Gutes dabei herauskommen. Trotzdem schwieg sie. Sie bemerkte, wie sich die Jeans um seine Oberschenkel und über seinen festen Po spannte … Entschlossen riss sie den Blick los.
Verkneif dir solche Gedanken!
Aber von dem leicht gekerbten Kinn bis zu den breiten Schultern besaß Slade eine erotische Ausstrahlung, die sie unmöglich ignorieren konnte. Nur zu gut konnte Janine sich daran erinnern, wie sie sich an seinen durchtrainierten Körper geklammert und seine Wärme gespürt hatte … Die Lust war ihr heiß durch die Adern pulsiert, und fast genau so deutlich hatte sie seine Lust gespürt.
Schon seit Jahren waren Janine solche Fantasien nicht mehr durch den Kopf gegangen. Nicht mehr, seit … Slade. Immer wieder Slade. Plötzlich kam ihr das Wohnzimmer viel zu gemütlich vor, viel zu intim und zu eng. Obwohl es draußen fror, hätte sie am liebsten das Fenster weit aufgerissen.
Slade starrte sie an. Sie räusperte sich und stellte sich vor, in einem Gerichtssaal zu stehen. Trotzdem wollte sich ihre professionelle Gelassenheit einfach nicht einstellen. „Okay“, bekräftigte Janine und hasste sich für ihre atemlose Stimme. „Du hast die einmalige Gelegenheit, alles zu erklären. Nutze sie.“
Slade wurde ernst. „Zuerst möchte ich dir sagen, dass ich Sue Ellen Tisdale niemals geliebt habe.“
„Es sah aber täuschend echt aus.“ Warum hörst du dir das an? Am Ende wirst du ihm seine Lügen noch abkaufen …
Lazarus sprang ihr auf den Schoß. Abwesend strich sie ihm über den Kopf, während der alte Schmerz wieder in ihr hochstieg. Der Schmerz darüber, dass Slade sie zurückgewiesen hatte, dass sie ihm gleichgültig gewesen war, dass er sie benutzt hatte – all das kehrte zurück. Natürlich war es dumm. Einfach lächerlich. Trotzdem konnte sie es nicht leugnen.
„Ich habe alle Leute getäuscht. Sogar mich selbst“, fuhr Slade leise fort. „Es schien mir richtig zu sein.“
„Wie gesagt, das ist alles Schnee von gestern.“ Janine gab sich Mühe, beiläufig zu wirken. Aber ihre Stimme klang hohl.
Slade antwortete nicht sofort, sondern wartete, bis sie aufschaute und seinem Blick begegnete. In seinem Gesicht las sie Anspannung. Zum ersten Mal wurde ihr klar, wie schwer es ihm fiel, mit ihr zu sprechen.
„Janine, es ist die volle Wahrheit, dass du das Mädchen warst, das ich woll te.“
„Ich soll das Mädchen gewesen sein, das du wolltest?“ Janine wäre beinahe in schallendes Gelächter ausgebrochen. „Falls das eine Art grausamer Witz sein soll, dann verschon mich.“ Aber tief in ihrem Herzen meldete sich eine verzweifelte Stimme, die ihm glauben wollte. Wie oft hatte sie davon geträumt, genau diese Worte aus seinem Mund zu hören? Aber natürlich wusste sie genau, dass er log.
„Nein, es ist kein Witz.“
„Moment mal.“ Kopfschüttelnd hob Janine die Hand. „Ich weiß nicht genau, was du eigentlich im Schilde führst. Aber du übertreibst es wirklich ein bisschen. Damals hättest du keinen Penny auf meine Gefühle gegeben. Wenn du mich damals begehrt hast, hättest du mich doch haben können. Ich war verrückt nach dir.“
„Dann war es also doch mehr als ein Fingerschnipsen.“
„Es war eine Teenagerliebe“, erklärte Janine. „Kurz, aber heftig. Hör zu, ich weiß nicht, was in dich gefahren ist. Aber das hier ist verrückt.“ Wie lange hatte sie sich nach den Worten gesehnt, die er ihr gerade gesagt hatte? Janine, du warst das Mädchen, das ich wollte.
Wie viele Nächte hatte sie weinend im Bett gelegen und gehofft, dass Slade endlich zur Vernunft kommen würde? Dass er sie lieben würde? Dass er nach ihr suchen, sie finden und ihr erklären würde, dass er den größten Fehler seines Lebens gemacht hatte, als er sie gehen ließ?
Bis sie gemerkt hatte, dass sie sich in einen drittklassigen Liebesfilm hineingeträumt hatte.
„Wir sollten diese Unterhaltung einfach vergessen“, schlug sie vor. „Was auch immer zwischen uns gewesen ist, es ist vorbei. Schon seit Langem.“
Slade musterte seine Stiefelspitzen und schaute ihr dann wieder ins Gesicht. „Wenn du meinst.“
„Ja.“
„Dann ist die Sache wohl
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