Rachels Geheimnis: Verräterisch klopfendes Herz (German Edition)
ob das stimmt.“ „Glaub es mir einfach“, antwortete sie.
„Mal sehen“, erwiderte Slade spöttisch, trat aus dem Haus und schloss die Tür hinter sich.
„Endlich“, murmelte Janine atemlos und beobachtete durch die Jalousien, wie er über den verharschten Schnee zu seinem Pickupging. Warum gelang es ihr nicht, ihn zu vergessen? Warum war er nur so verdammt sexy?
Wütend wandte Janine sich ab. Aber es half nichts. Als sich das Motorengeräusch entfernte, war ihr klar, dass sie ihn angelogen hatte. Und sich selbst auch.
Es war noch lange nicht vorbei mit Slade McCafferty. Und wahrscheinlich würde es auch nie vorbei sein.
7. KAPITEL
J anine Parsons hat also einen Freund.
„Verdammt“, fluchte er. Er drehte den Schraubenschlüssel ein letztes Mal und ließ das Werkzeug in die geöffnete
Werkzeugkiste fallen. Welche Rolle spielte es schon? Schließlich hatte sie unmissverständlich deutlich gemacht, dass sie nichts von ihm wissen wollte.
Warum konnte er die Unterhaltung von gestern Abend nicht vergessen? Und warum konnte er nicht vergessen, dass sie sich auf einen anderen Mann eingelassen hatte? Hatte er nicht in den vergangenen anderthalb Jahrzehnten genug Frauen gehabt?
Aber er hatte nicht gelogen: Damals hatte sie ihm Angst eingejagt. Janine war wild gewesen und hatte sich nicht gescheut, es ihm in allem gleichzutun. Er hatte befürchtet, dass dieser Weg direkt ins Verderben führen würde.
Er stemmte sich gegen den Wind, als er den Hahn aufdrehte und einen dünnen Wasserstrahl in den Schnee rinnen ließ. Das Rohr leckte nicht mehr. Er hatte sämtliche Leitungen überprüft, die von und zu den Scheunen und Ställen führten, um sich zu vergewissern, dass sie nicht eingefroren waren.
Aber eigentlich hatte er sich nur beschäftigen wollen. Denn er brachte es nicht fertig, den ganzen Tag über seiner Schwester nachzulaufen und Leibwächter zu spielen. Ebenso wenig konnte er wieder bei Janine auftauchen, obwohl er es in Erwägung gezogen hatte. Und nach Hause, nach Boulder, konnte er nie wieder zurück. Wegen Rebecca und dem Baby.
Slade schaute zum Himmel auf, als ob er sich von dort Antworten erwartete. Warum? Warum hatte Gott ihm Rebecca und das Baby genommen? Wieder empfand er tiefe Schuld, und in seinem Innern schien ein kalter Wintersturm zu wüten.
Slade richtete sich auf. Seit Stunden schon kontrollierte er die Leitungen. Und seit Stunden machte er sich abwechselnd Sorgen um seine Schwester und Vorwürfe, weil die Erinnerung an Rebecca langsam verblasste. Wenn er nicht gerade an die Gespräche mit Janine in den vergangenen Tagen dachte.
Insgeheim fragte er sich, wie der Mann wohl war, mit dem siesich traf, dieser Seniorpartner in der Kanzlei mit seinen drei halb erwachsenen Kindern. Seniorpartner in einer etablierten Kanzlei. Bestimmt total spießig, dachte Slade mürrisch. Aber der Mann konnte ihr ein Zuhause bieten, einen Job und Geld … falls Janine es darauf anlegte.
Slade war sich nicht sicher. Ein Teil von ihr rebellierte gegen das angepasste Dasein. Er hatte es in ihren bezaubernden braunen Augen aufblitzen sehen, und er hatte es in ihrem leidenschaftlichen Kuss gespürt … Nein, Janine Parsons würde sich niemals damit zufriedengeben, einfach nur die Ehefrau eines erfolgreichen Mannes und die Stiefmutter seiner Kinder zu sein.
Aber weshalb um alles in der Welt zerbrach er sich den Kopf über das künftige Eheleben von Janine Parsons? Das ging ihn schließlich nichts an.
Nichts.
Das hatte sie unmissverständlich klargemacht. Slade schlug den Kragen seiner Jacke hoch.
Trotzdem hat sie den Kuss genossen … oh ja, das hatte sie. Natürlich würde sie es mit aller Macht leugnen. Aber es war nicht abzustreiten, dass sie seinen Kuss erwidert hatte – für den Bruchteil einer Sekunde, bevor sie wieder zu Verstand gekommen war. Einen kurzen Moment lang hatte sie ihn drängend und leidenschaftlich geküsst. Als ob sie seit Jahren genau darauf gewartet hätte. Er hatte es gespürt … wie ihre warmen Lippen erregt nach mehr verlangt hatten.
„Hör auf damit, McCafferty“, murmelte er zornig und klappte die Werkzeugkiste zu. Selbst wenn Janine noch frei wäre, hätte er im Moment überhaupt keine Zeit für eine Frau.
Aus den Augenwinkeln sah er das Auto von Kelly Dillinger nahen. Im selben Augenblick kam Matt aus dem Haus und ging freudestrahlend auf seine Verlobte zu. Slade sah sich nach einer Fluchtmöglichkeit um. Das Liebesglück seiner Brüder war wirklich das Letzte, was er
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