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Racheschwur (Flammenherz-Saga, Band 2) (German Edition)

Racheschwur (Flammenherz-Saga, Band 2) (German Edition)

Titel: Racheschwur (Flammenherz-Saga, Band 2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Röder
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sagte mehr als tausend Worte. Beide hatten die Augen entsetzt aufgerissen und schienen sprachlos, als ihnen bewusst wurde, wohin ein Teil der Verbrecher unterwegs war.
    »Sie reiten genau in die Richtung von Trom-Castle«, stellte Seamus fassungslos fest und sah nach Norden, als könne er dort die Reiter in der Dunkelheit sehen.
    Caleb nickte hölzern und hatte die Lippen grimmig aufeinandergepresst, doch in seinen Augen konnte Seamus die blanke Angst erkennen. Die Männer würden es nicht bemerken, aber Caleb war sein Bruder und Seamus kannte ihn nur zu gut. Er wusste genau, was ihn dermaßen beunruhigte. Caleb hatte Angst um Janet.
    »Angus, du nimmst dir zehn Männer und folgst den Spuren, die nach Westen führen«, befahl Seamus einem großen, rothaarigen Krieger, der zustimmend nickte.
    »Die anderen kommen mit Seamus und mir. Wir reiten nach Norden«, fügte Caleb hinzu.
    Die Männer waren ihrem Laird nicht nur ergeben, bis in den Tod, sondern auch ein eingespieltes Team. In weniger als einer Minute hatten sie sich in zwei Gruppen aufgeteilt und ritten in unterschiedlichen Richtungen davon.
    Caleb spornte seine eigene Mannschaft zur Eile an und gab seinem Pferd die Sporen. Während er ritt, schickte er ein Stoßgebet nach dem anderen gen Himmel und bat darum, dass er mit seiner Vermutung falsch lag.

Kapitel 2
     
     
     
     
    Es war mitten in der Nacht, als wir endlich fertig waren. Mistress Graham räumte die Töpfe beiseite, in denen wir die Beeren gekocht hatten, und wischte ein letztes Mal mit dem feuchten Tuch über den Holztisch. Anschließend streckte sie sich und gähnte.
    »Ich bin hundemüde«, bemerkte sie und rieb sich erschöpft über den Nasenrücken.
    »Mir geht es genauso«, stimmte ich zu und entlastete eines meiner Beine, die vom vielen Stehen schmerzten. Ich fragte mich, ob sich in einem so frühen Stadium der Schwangerschaft bereits Wasser in den Beinen ansammeln konnte, und warf einen besorgten Blick nach unten.
    »Du solltest rasch in dein Bett gehen. Es war ein anstrengender Tag. Außerdem musst du an deine Gesundheit und die des Babys denken«, riet Rona und warf mir einen mütterlichen Blick zu. Ich nickte, denn sie hatte recht. Ich fühlte mich unendlich erschöpft und wollte nur noch in mein Bett fallen. Aber ich bezweifelte, dass ich einen ruhigen Schlaf finden würde, denn Caleb fehlte mir. Ich würde allein in unserem großen Bett liegen und nicht die Wärme und Geborgenheit seines Körpers spüren. Ob er wohlauf war? Es machte mich schier verrückt nicht zu wissen, wo er sich gerade befand. In meiner Zeit hätte er sein Handy benutzt und mir mitgeteilt, dass alles in Ordnung war, aber hier gab es keine solche Möglichkeit. Ich öffnete die Schleife am Rücken und streifte die Schürze ab, die ich mir für die Arbeit in der Küche angezogen hatte. Anschließend wünschte ich Rona eine gute Nacht und machte mich auf den Weg nach oben in unser Zimmer.
    Ich war so erschöpft, dass ich es gerade noch schaffte, mich auszuziehen und mir mein Nachthemd überzustreifen, dann fiel ich in unser Bett. Ganz automatisch legte ich mich auf die Seite, auf der Caleb sonst immer schlief, und grub mein Gesicht tief in sein Kopfkissen. Sein vertrauter, holziger Duft stieg mir in die Nase und ich lächelte zufrieden, bevor ich endlich einschlief.
     
    Ich schrak hoch, als ich vom Lärm geweckt wurde, der von draußen zu hören war, und sah mich verwirrt in der Dunkelheit um. Den Bruchteil einer Sekunde später wurde die Tür aufgerissen und ich sah die dunkle Silhouette eines hünenhaften Mannes. Ich wollte schreien, doch dann erkannte ich, dass es Malcolm war, der einige hastige Schritte auf mich zu machte.
    »Herrin, wir werden angegriffen. Zieht Euch rasch an und packt ein, was Ihr für notwendig erachtet. Wir müssen zusehen, dass wir Euch von hier wegbringen«, erklärte er aufgeregt gestikulierend. Jetzt konnte ich auch sein Gesicht erkennen und las darin, wie ernst die Lage war. Ohne lange nachzufragen, stand ich auf und nahm meine Kleider vom Stuhl. Malcolm drehte mir den Rücken zu, während ich mir mein Gewand überstreifte. Anschließend zog ich meinen wärmsten Umhang aus der Truhe und stopfte einen zweiten, sowie ein Ersatzkleid in ein Tuch, das ich mit zitternden Händen verknotete.
    »Seid Ihr fertig?«, frage Malcolm ungeduldig. Er hatte eine Hand auf dem Griff seines Schwertes liegen, jederzeit bereit, zuzuschlagen.
    »Wohin gehen wir und wo ist Kenneth?«, erkundigte ich mich, als

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