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Racheschwur (Flammenherz-Saga, Band 2) (German Edition)

Racheschwur (Flammenherz-Saga, Band 2) (German Edition)

Titel: Racheschwur (Flammenherz-Saga, Band 2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Röder
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zügig auf das Haupttor zu. Der Krieger an der Eingangstür hatte kurz den Kopf in meine Richtung gedreht, sich dann aber wieder anderen Dingen zugewandt.
    Mit den Wachen am Burgtor hatte ich allerdings weniger Glück. Ich war gerade dabei sie schnellen Schrittes zu passieren, da packte mich einer von ihnen am Arm.
    »Langsam, meine Schöne, wo soll es denn hingehen?«, fragte er. Er war korpulent, mittleren Alters und seine Haut wirkte wie gegerbtes Leder. Ich antwortete nicht, sondern deutete auf den Wald und anschließend auf meinen Korb und das braun gefärbte Gewand, das ich trug.
    Er runzelte verständnislos die Stirn und warf einen hilfesuchenden Blick zu seinem Kollegen.
    »Ich habe dich etwas gefragt«, wiederholte er. Erneut versuchte ich ihm mit den Händen begreiflich zu machen, dass ich nur Rinde sammeln wollte. Ich durfte auf keinen Fall etwas sagen, sonst würde ich mich sofort verraten.
    »Vielleicht kann sie nicht sprechen«, mutmaßte die andere Wache und musterte mich eingehend. Ich nickte zur Bestätigung, dass er recht hatte.
    »Sieht so aus, als würde sie Rinde sammeln gehen«, fügte er hinzu. Wieder nickte ich. Jetzt trat der andere Wachmann etwas näher zu mir und spähte in meinen Korb. Er war hager und sehr groß, mit langen, grauen Haaren und einem buschigen Bart, der die Hälfte seines Gesichtes verdeckte.
    Mein Herz schlug wie wild gegen meine Brust, als er mir schließlich den Korb abnahm, ihn auf den Boden stellte und darin zu wühlen begann. Als er die Würste und das Brot aus dem Tuch zog, sah er mich mit hochgezogenen Augenbrauen an.
    »Was haben wir denn da?«, fragte er und hielt meinen Proviant demonstrativ in die Höhe. Ich spürte, wie mir die Röte den Hals hinauf kroch und nach wenigen Sekunden fühlte es sich an, als stünde mein Gesicht in Flammen. Ich senkte verlegen den Blick zu Boden.
    »Du weißt, was mit Dieben geschieht?«, fragte der hagere Wachmann und roch genussvoll an den Würsten. Ich nickte schuldbewusst. Wahrscheinlich galten hier die gleichen Regeln wie auf Trom-Castle, wo Diebe ausgepeitscht wurden. Natürlich wusste ich, dass man mir so etwas nicht antun würde, aber dass, was mich erwartete, wenn sie mich zurück in die Burg brachten, war weitaus schlimmer.
    Die beiden Männer wechselten einen vielsagenden Blick. Anschließend richtete der korpulentere der beiden das Wort wieder an mich.
    »Diesmal drücken wir noch einmal ein Auge zu, aber die Würste und das Brot bleiben hier. Du siehst aus, als ob du nicht zum ersten Mal etwas zu Essen gestohlen hast«, vermutete er und deutete auf meine füllige Figur. »Und jetzt scher dich davon und geh deiner Arbeit nach«, blaffte der andere Mann und machte eine wegscheuchende Handbewegung. Das ließ ich mir nicht zweimal sagen. Ich nickte ihnen zum Dank zu, griff meinen Korb und eilte durchs Burgtor hinaus in die Freiheit.
    Während ich schnellen Schrittes den steinigen Weg entlang ging, konnte ich mein Glück kaum fassen. Natürlich würden die beiden Männer die Würste nicht zurückgeben, sondern sich damit den Bauch vollschlagen, aber das war mir egal. Ich besaß jetzt zwar nur noch die Äpfel, aber zumindest war ich frei.
    Fast euphorisch, dass ich noch einmal mit einem blauen Auge davongekommen war, lief ich immer schneller. Mein Bein, das von dem Pfeil getroffen worden war, schmerzte mit jedem Schritt mehr. Es war recht gut verheilt, doch ich bezweifelte, dass dieser Marsch hilfreich für die Genesung war.
    Ich verlor völlig das Gefühl für die Zeit und sah immer wieder in den düsteren Himmel. Die Wolkendecke war so dicht, dass man nicht einmal erahnen konnte, wo die Sonne im Augenblick stand. Somit war es für mich unmöglich einzuschätzen, wie spät es ungefähr war.
    Ich schützte meine Augen mit der Hand vor dem Regen und sah in die Ferne. Mein Ziel, der Wald war noch nicht zu erkennen, denn zuerst musste ich die zahlreichen, kleineren Hügel überqueren. Von der Burg aus hatte ich ihn gut sehen können, da diese auf einer nicht zu verachtenden Anhöhe lag, aber jetzt befand ich mich in einer Talsenke und der Blick auf die rettenden Bäume, blieb mir verwehrt.
    Plötzlich erstarrte ich. Ein Reiter auf einem schwarzen Pferd kam auf mich zugeritten. Als ich den stattlichen Reiter mit den blonden Haaren sah, wusste ich, dass es Duncan war.
    Er bewegte sein Pferd im Trab auf die Burg zu und war noch ein ganzes Stück entfernt, doch ich war mir sicher, dass er mich bereits gesehen hatte. Außerdem gab

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