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Racheschwur (Flammenherz-Saga, Band 2) (German Edition)

Racheschwur (Flammenherz-Saga, Band 2) (German Edition)

Titel: Racheschwur (Flammenherz-Saga, Band 2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Röder
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»Deine Kleidung war hinüber und völlig verdreckt. Wir mussten sie dir ausziehen, sonst hättest du dir den Tod geholt. Das, was du jetzt trägst, stammt von Lewis. Der Blonde hob grinsend die Hand zum Gruß.
    »Wir wussten nicht, dass du eine Frau bis, bis wir ...«, begann er, stockte und räusperte sich peinlich berührt.
    »Bis ihr mich ausgezogen habt«, beendete ich den Satz und die Röte schoss mir in die Wangen bei dem Gedanken, dass die drei Männer mich splitternackt gesehen hatten, während ich ohnmächtig und ihnen völlig hilflos ausgeliefert war.
    »Was hätten wir denn tun sollen? Du warst völlig voller Schlamm«, verteidigte sich Patrick und hob dabei beide Hände, als wolle er sich ergeben. Ich sah zu den anderen beiden Männern. Lewis grinste mich anzüglich an und Adam hatte beschämt den Kopf gesenkt. Was soll´s, dachte ich und schloss kurz die Augen um meine Fassung wiederzuerlangen. Es gab keinen Grund auf die Drei böse zu sein oder mich für irgendetwas zu schämen. Schließlich hatten sie wirklich keine andere Wahl gehabt.
    »Wer seid ihr und was macht ihr hier im Moor?«, fragte ich anschließend. Im ersten Moment, als ich sie gesehen hatte, war mir der Gedanke an die Gesetzlosen durch den Kopf geschossen, die Mina erwähnt hatte.
    Aber jetzt, wo ich sie mir näher angesehen hatte, glaubte ich nicht mehr daran. Gesetzlose hätten mich sicher nicht aus dem Sumpf gezogen und dafür gesorgt, dass ich die verdreckten, nassen Klamotten loswurde.
    Sie hätten sich mein Bündel geschnappt und sich ganz schnell aus dem Staub gemacht, ohne sich um mich zu kümmern. Das dachte ich zumindest.
    Wie sich nach einiger Zeit herausstellte, hatte ich mich nicht getäuscht. Diese Männer waren weder böse, noch auf ihren eigenen Vorteil bedacht, wie mir ein Blick auf meine Hand verriet.
    Dort steckte nämlich noch immer der wertvolle Ring, den einst meine Mutter getragen hatte. Der Ring, den ich vor gar nicht allzu langer Zeit an einen Händler verkauft hatte, um an Geld zu kommen.
    Caleb hatte ihn heimlich wieder zurückgekauft und ihn mir bei unserer Hochzeit stolz über den Finger gestreift. Seither war er nicht nur ein Erbstück, das mich an meine Mutter erinnerte, sondern auch ein Zeichen von Calebs grenzenloser Liebe zu mir.
    Dass er immer noch an meinem Finger war, bestärkte meine Meinung über die Männer, die mich aus dem Sumpf gezogen hatten.
    »Man nennt uns die Gesetzlosen«, sagte Patrick und lachte freudlos auf, als sei diese Bezeichnung das absurdeste, was er jemals gehört hatte. Ich sah ihn mit großen Augen an.
    »Weshalb nennt man euch so?«, erkundigte ich mich neugierig und versuchte mir mein Unwohlsein nicht anmerken zu lassen. Patrick kratze sich lange am Kopf und warf seinen Begleitern einen vielsagenden Blick zu.
    »Eine lange Geschichte«, brummte er kaum hörbar.
    »Ich liebe lange Geschichten. Außerdem habe ich gerade nichts anderes vor«, erklärte ich und sah ihn abwartend an. Auf Patricks Stirn bildeten sich einige tiefe Falten.
    »Einst waren wir alle rechtschaffene Handwerker. Ich wage sogar zu behaupten, jeder von uns war der Beste seiner Zunft. Lewis ist einer der besten Baumeister dieses Landes. Adam fertigt Schwerter an, die seinesgleichen suchen und ich selbst bin in der Verarbeitung von Holz geübt. Wir alle standen im Dienst des Chiefs von Sutherland und lebten mit unseren Familien auf seiner Burg«, erklärte er.
    »Ihr habt alle für Duncan gearbeitet?«, sagte ich erstaunt. Lewis schüttelte den Kopf.
    »Nein, für Frazer, seinen Vater. Als dieser jedoch vor ein paar Jahren starb, war Duncan automatisch der neue Chief und seither hat sich alles zum Schlechten gewandelt.« Ein trauriger Ausdruck legte sich auf seine Züge.
    »Wie meint ihr das?«, fragte ich.
    »Als Frazer noch das Sagen hatte, wurde unsere Arbeit geschätzt und gut entlohnt. Doch als Duncan den Platz seines verstorbenen Vaters eingenommen hatte, änderte sich alles. Er beauftragte mich, zwei Landsitze nach seinen Vorstellungen zu bauen. Patrick fertigte das Mobiliar für die Einrichtung an und Adam schmiedete die besten Schwerter, um Duncans Clansmen damit auszustatten. Doch als wir fertig waren, weigerte sich Duncan uns zu bezahlen«, teilte Lewis mir mit.
    »Und was habt ihr unternommen?«
    »Wir kamen erst gar nicht dazu, etwas zu unternehmen«, schnaubte Adam. »Als Duncan merkte, dass wir uns diese Behandlung nicht gefallen lassen würden, ließ er verlauten, dass wir ihn hintergangen

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