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Racheschwur (Flammenherz-Saga, Band 2) (German Edition)

Racheschwur (Flammenherz-Saga, Band 2) (German Edition)

Titel: Racheschwur (Flammenherz-Saga, Band 2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Röder
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an.
    »Geh voraus«, schrie er und richtete den Finger erneut auf den Wasserfall. Ich stand regungslos vor ihm und glotzte ihn ungläubig und recht dümmlich an. Hatte ich ihn eben richtig verstanden? Während ich noch überlegte, was er wohl gemeint haben konnte, verdrehte er sichtlich genervt die Augen. Anschließend packte er mich am Arm und schob mich direkt auf das Wasser zu. Noch bevor ich protestieren konnte, zog er mich ruckartig an sich und machte einen großen Schritt nach vorn, genau durch das Wasser hindurch.
    Es ging zu schnell, als dass ich mich dagegen hätte wehren können. Das Einzige, was ich tun konnte, war die Augen zu schließen und auf den kalten Schwall zu warten, der jeden Moment auf mich hinabstürzen würde. Doch zu meinem Erstaunen geschah nichts dergleichen.
    Vorsichtig öffnete ich die Augen und tastete hektisch meine Kleidung ab. Sie war etwas feucht, wie nach einem leichten Regen, aber keinesfalls so nass, wie ich es vermutet hätte. Staunend sah ich mich um und bemerkte, dass wir uns in einer Höhle befanden, die direkt hinter dem Wasserfall lag. Ich drehte mich um und sah gerade noch, wie Adam und Lewis durch den Wasserfall traten. Jetzt begriff ich auch, warum ich nicht patschnass geworden war. Patrick hatte sich eine schmale Stelle ausgesucht, an der kaum Wasser nach unten fiel. Von draußen war mir dies nicht aufgefallen, aber jetzt, da ich beobachtete, wie meine beiden anderen Begleiter hindurchtraten, erkannte ich es.
    Kaum waren die beiden Männer bei uns, zog Adam eine Fackel aus seinem Beutel, während Lewis mit Hilfe eines Feuersteins, etwas Zunder und seinem Messer eine kleine Flamme entfachte. Als die Fackel brannte, warf sie ihren warmen Schein an die nass glänzenden Höhlenwände.
    »Hier sind wir vorerst in Sicherheit«, erklärte Patrick und lief zu einer der Höhlenwände, wo er etwas vom Boden aufhob. Als er wieder in den Schein des Feuers trat, sah ich, dass er einige Holzscheite, sowie eine Handvoll kleiner Äste trug. Daraus machten die Männer innerhalb weniger Minuten ein kleines Feuer.
    »Ist das nicht zu gefährlich? Was, wenn jemand hier vorbeikommt? Solange es dunkel ist, kann man den Schein des Feuers doch sicher hinter dem Wasserfall erkennen«, gab ich zu bedenken. Patrick sah auf und schüttelte den Kopf.
    »Es ist recht unwahrscheinlich, dass sich jemand in diese Schlucht wagt. Die Einheimischen sind der Meinung, sie sei verflucht und werden mit Sicherheit keinen Schritt hineintun«, erklärte er
    »Und du glaubst das nicht?«, erkundigte ich mich neugierig. Patrick schnaubte laut.
    »Nein, ich denke nicht, dass diese Schlucht verflucht ist. Der Legende nach lebten hier früher einige Druiden, da die Wälder um dieses Gebiet herum zu unsicher waren. Dieser Ort bot ihnen idealen Schutz und sie wurden nur selten von jemandem gestört. Der Grund, warum die Menschen Angst vor diesem Platz haben, ist der keltische Glaube. Seit die Kirche auch in Schottland Fuß gefasst hat und viele Menschen zum christlichen Glauben konvertierten, sind sie der Meinung, dass es sich bei jeder anderen Religion um Teufelswerk handelt und Orte wie dieser verdammt seien«, erklärte er und widmete sich sofort wieder dem Feuer.
    Ich runzelte die Stirn und dachte einen Augenblick über seine Worte nach. Nachdem Patrick jedoch nichts mehr weiter dazu sagte, schob ich den Gedanken beiseite und machte einige Schritte in die Höhle, wo ich mich neugierig umsah. Anscheinend war dies ein beliebter Rückzugsort meiner Begleiter, wenn sie hier schon Holz für ein Feuer lagerten.
    Mit jedem Schritt, den ich tiefer in die Höhle ging, wurde es dunkler. Es schien, als würden Höhlen zu meinem zweiten Zuhause werden, wenn man bedachte, wie oft ich in der letzten Zeit in solchen geschlafen, oder mich versteckt hatte.
    Plötzlich schlug ich mit dem Knie gegen etwas Hartes. Ein stechender Schmerz schoss durch mein Bein, verebbte aber sofort wieder. Laut fluchtend kniff ich die Augen zusammen, um besser sehen zu können. Ganz schwach erkannte ich die Konturen eines großen, flachen Steins, der direkt vor mir auf dem Höhlenboden lag. Doch es war zu dunkel um weitere Einzelheiten erkennen zu können.
    Also lief ich schnurstracks zu den anderen, nahm Adam die Fackel aus der Hand und ging zurück. Ich wollte mir die seltsame Konstruktion etwas genauer ansehen. Als das Licht der Flamme die Stelle in warmes Gold tauchte, blieb ich ruckartig stehen und keuchte entsetzt auf. Mit weit offenstehendem Mund

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