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Racheschwur (Flammenherz-Saga, Band 2) (German Edition)

Racheschwur (Flammenherz-Saga, Band 2) (German Edition)

Titel: Racheschwur (Flammenherz-Saga, Band 2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Röder
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auch so. Trotzdem solltest du nicht alleine umherwandern«, gab er zu bedenken. Ich machte eine wegwerfende Handbewegung.
    »Ich habe keineswegs vor umherzuwandern. Ich gehe nur etwas an die frische Luft.« Patrick brummte etwas, dass ich nicht verstand.
    »Entferne dich aber nicht zu weit vom Wasserfall. Es wird bald hell«, ermahnte mich Lewis und schob sich ein weiteres großes Stück Trockenfleisch in den Mund.
    »Keine Sorge, ich bleibe direkt beim Eingang«, versuchte ich meine Begleiter zu beruhigen und machte einen raschen Schritt durch den Wasserfall hindurch, um ihnen nicht die Gelegenheit zu geben, darauf noch einmal zu antworten. Diesmal hatte ich den Punkt, an dem man kaum nass wurde, leider um ein kleines Stück verfehlt und wurde mit einer Ladung eiskaltem Wasser bestraft. Fluchend wrang ich mir die Haare aus. Zum Glück trug ich noch immer meinen dicken Wollumhang, der mich vor dem Schlimmsten bewahrt hatte.
    Ich schloss die Augen und atmete die kühle Nachtluft ein. Es war völlig still. Nicht einmal die Stimmen der Männer in der Höhle waren zu hören. Einzig das tosende Geräusch des Wasserfalls hinter mir, erklang in der Nacht.
    Ich ließ meinen Blick über die massiven Felswände zu beiden Seiten schweifen und sah dann hinauf zum Himmel, dem bereits anzusehen war, dass es bald hell werden würde.
    Hier unten in der Schlucht vergaß ich einen Augenblick, dass ich mich in der Vergangenheit befand. Genauso würde es sich anfühlen, wenn ich diese Schlucht in meiner Zeit, dem 21. Jahrhundert aufgesucht hätte, denn hier schien die Zeit keine Rolle zu spielen. Die uralten Felsen würden auch noch in hunderten von Jahren hier stehen und die gleichen Schatten auf die Menschen und Tiere werfen, wie sie es heute taten, oder vor tausend Jahren getan hatten.
    Ein lautes Seufzen entfuhr meiner Kehle, als ich an Caleb dachte und mich fragte, wann ich ihn endlich wiedersehen würde. Eine eisige Windböe erfasste mich und trug unverkennbar Männerstimmen zu mir.
    Ohne lange nachzudenken, lief ich zurück zum Wasserfall, hielt einen Moment inne um den Punkt zu finden, wo ich hindurchtreten musste und machte dann einen zügigen Schritt ins Innere der Höhle. Mein Herz schlug wie wild gegen meine Brust bei dem Gedanken, dass mich Duncan und seine Männer womöglich doch noch aufgespürt hatten.
    Adam bemerkte sofort, dass etwas nicht stimmte, als er mein kalkweißes Gesicht sah, und sprang auf.
    »Was ist los?«, wollte er wissen und sah sich in der Höhle um, als könnte jeden Moment eine Gestalt aus den Schatten treten und uns angreifen.
    »Stimmen ... ich habe Männerstimmen gehört, die sich uns nähern«, erklärte ich. Jetzt waren auch die beiden anderen Männer auf den Beinen. Patrick stellte sich an den Höhleneingang, während Lewis das Feuer austrat. Sofort war es um uns herum dunkel und nur der heranbrechende Tag warf etwas Licht in unser Versteck.
    Angespannt postierten sich alle Männer nacheinander am Eingang und lauschten. Anfangs dachte ich schon, ich hätte mir das Ganze nur eingebildet, weil eine ganze Weile nichts Auffälliges zu hören war, doch dann plötzlich drangen die Stimmen laut und deutlich zu uns.
    »Es sind drei Männer auf Pferden«, teilte uns Patrick mit, der einen raschen Blick nach draußen geworfen hatte. Stirnrunzelnd näherte ich mich meinen Begleitern und verrenkte mir nun ebenfalls den Hals, um durch den Vorhang aus Wasser etwas erkennen zu können.
    Meine Angst, Duncan könnte mich gefunden haben, verebbte ein wenig, denn ich war mir sicher, dass er nur mit einer Horde Krieger an seiner Seite nach mir suchen würde. Natürlich konnten sie sich aufgeteilt haben und in unterschiedliche Richtungen geritten sein, doch das bezweifelte ich. Mittlerweile musste der Chief der Sutherlands davon ausgehen, dass auch Caleb sich auf seinem Land befand, um nach ihm und mir zu suchen. Duncan würde es also tunlichst vermeiden, seinem Freund zu begegnen und womöglich zu wenige Krieger an seiner Seite zu wissen, um sich erfolgreich zu verteidigen.
    Durch den Tagesanbruch hatte sich in der Schlucht ein seltsames Zwielicht gebildet. Er war nicht hell, aber auch nicht dunkel.
    Patrick legte seine Hand auf meinen Arm und schob mich sanft, aber bestimmt zurück ins Innere der Höhle. Als ich protestieren wollte, warf er mir einen warnenden Blick zu und deutete mit dem Kinn in die Richtung, aus der die Stimmen sich näherten. Ich verstand sofort, was er meinte, und schloss meinen Mund

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